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Telemedizin: Digitale Fernbehandlung mit Potenzial
Von Gesundheits-Apps bis zur Online-Sprechstunde - die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist längst in unserem Alltag angekommen. Aber ist Telemedizin tatsächlich die Medizin von morgen? Und wo stößt die virtuelle Fernbehandlung an ihre Grenzen?
Immer mehr alltägliche Dinge verlagern sich in den virtuellen Raum. Die Digitalisierung beginnt immer früher - in der Grundschule heute schon bei etwa sechsjährigen Kindern - und macht natürlich auch vor der medizinischen Versorgung nicht Halt. Seit 2018 dürfen Ärztinnen und Ärzte per Videochat behandeln - und sie tun dies auch immer öfter. Vor allem die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass Online-Sprechstunden immer beliebter werden: Statt überfüllter Wartezimmer oder langer Anfahrtswege können Sie sich einfach von zu Hause aus behandeln lassen. Doch ersetzen die digitalen Fernbehandlungsmöglichkeiten bald tatsächlich den persönlichen Kontakt?Was genau ist Telemedizin?Der Begriff Telemedizin bezeichnet Gesundheitsdienste mithilfe von Informations- und Telekommunikationstechnologie. Sprich: Ärztinnen und Ärzte und die zu behandelnden Personen nutzen digitale Hilfsmittel, um miteinander zu kommunizieren. So ist ein Gespräch via Smartphone, per Tablet oder auch am PC möglich. Unkompliziert - und eben auch außerhalb einer Praxis - können so Befunde besprochen werden und eine Betreuung chronischer kranker Personen stattfinden. Doch Telemedizin umfasst nicht nur die elektronische Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten und ihren Patientinnen und Patienten: Auch der Austausch zwischen mehreren medizinischen Fachleuten fällt unter den Begriff Telemedizin. Hier kommt sie zum EinsatzOb Diagnostik und Therapie verschiedener Krankheiten oder beispielsweise Reha-Maßnahmen nach einer ambulanten oder stationären Behandlung: Wir erklären Ihnen, was heute schon per Telemedizin möglich ist.Online-VideosprechstundeÄrztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten treten hier per Videotelefonie in Kontakt. Fachleute sprechen auch von Telediagnostik. So kann eine Krankheit festgestellt werden, obwohl sich die Ärztin oder der Arzt nicht am selben Ort wie die zu behandelnde Person befindet. Patientinnen und Patienten können ihre Beschwerden beschreiben oder beispielsweise Hautirritationen abklären lassen . Gegebenenfalls lassen sich auch Untersuchungsdaten wie etwa Temperatur, Blutdruck- oder Blutzuckerwerte übermitteln. Anschließend kann über eine eventuell notwendige Therapie gesprochen werden und ob noch ein persönlicher Besuch in der Arztpraxis erfolgen sollte.
Die TK-OnlineSprechstunde per TK-Doc AppOb Migräneattacke, Bauchschmerzen oder Erkältungsbeschwerden: Statt sich mit solchen Krankheitssymptomen in ein überfülltes Wartezimmer zu setzen, nutzen Sie einfach die TK-OnlineSprechstunde direkt in der TK-Doc App . Hier kommunizieren Sie mit echten Ärztinnen und Ärzten und können sich ganz bequem von zu Hause aus über den Ernst der Lage informieren.
TelemonitoringBeim Telemonitoring vernetzen sich beispielsweise chronisch kranke Menschen durch Apps oder andere digitale Messgeräte mit ihrer Praxis. Sie übermitteln dabei in Echtzeit ihre Gesundheits- und Vitaldaten wie etwa Blutdruck oder Puls. So kann das Behandlungsteam bei kritischen Veränderungen schnell reagieren und im Notfall möglicherweise lebensrettende Maßnahmen einleiten.TeletherapieSowohl Therapiegespräche als auch verschiedene Therapiemaßnahmen wie etwa Bewegungs-, Ernährungs- oder Sprachtherapie können per Teletherapie erfolgen - bequem von zu Hause oder von wo auch immer Sie wollen. TelekonsilHier tauschen sich Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Fachrichtung via Videochat miteinander aus. Anlass für das Gespräch ist meistens eine spezielle Diagnose einer Patientin oder eines Patienten sowie die Frage nach dem weiteren Vorgehen bei der Behandlung.Welche Vorteile hat die Telemedizin?Gerade in ländlichen Regionen gibt es einen Mangel an Fachärztinnen und Fachärzten. Die Telemedizin kann hier helfen, die medizinische Versorgung sicherzustellen oder sogar zu verbessern. Das kommt den Patientinnen und Patienten vor Ort zugute, denn lange Anfahrtswege und Wartezeiten werden ihnen dadurch erspart. Angebote wie Videosprechstunden bieten außerdem chronisch kranken Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität den Komfort, nicht bei allen Beschwerden eine Arztpraxis aufsuchen zu müssen. Die Risiken der TelemedizinSo vielversprechend die Chancen der Telemedizin auch sind, sie schließen nicht alle Lücken im deutschen Gesundheitssystem. Denn bis alle Menschen in Deutschland von den digitalen Behandlungsmöglichkeiten profitieren können, müssen noch einige Hürden überwunden werden. Dazu zählen beispielsweise technische Schwierigkeiten, da in manchen Regionen das Internet nach wie vor sehr langsam und instabil ist. Außerdem haben gerade ältere Menschen nur wenig Erfahrung mit digitalen Medien. Und nicht zu vergessen: Manche Krankheiten lassen sich auch in Zukunft nur durch körperlichen Kontakt diagnostizieren und behandeln. Daher ist und bleibt der persönliche Kontakt zur Ärztin oder zum Arzt unersetzlich.
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