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Impfung gegen Japanische Enzephalitis Die Japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die von Stechmücken übertragen wird. Die Erkrankung ist selten, verläuft manchmal aber schwer. Bei Reisen in Risikogebiete des ost- und südostasiatischen Raums kann daher unter Umständen eine Impfung sinnvoll sein. Manuela Knetsch, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Die meisten Infektionen mit dem Japanische-Enzephalitis-Virus (JEV) verlaufen ohne oder mit grippeähnlichen Symptomen. Nach dem Stich einer infizierten Mücke kommt es in manchen Fällen jedoch auch zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis), die lebensbedrohlich sein oder zu bleibenden neurologischen Schäden führen kann. Bisher gibt es keine wirksamen Medikamente gegen die Erkrankung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis für Aufenthalte in Endemiegebieten während der Übertragungszeit, insbesondere beiReisen in aktuelle Ausbruchsgebiete,Langzeitaufenthalten von mehr als vier Wochen,wiederholten Kurzzeitaufenthalten sowievoraussehbaren Aufenthalten in der Nähe von Reisfeldern und Schweinezucht (nicht auf ländliche Gebiete begrenzt).Eine Impfempfehlung der STIKO gilt zudem für Laborpersonal, das mit vermehrungsfähigen JEV-Wildtypstämmen arbeitet.Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis in Ihrem Fall infrage kommt.Die ImpfungArt des ImpfstoffsIn Deutschland ist derzeit nur ein Impfstoff gegen die Japanische Enzephalitis zugelassen. Dieser sogenannte Totimpfstoff ist in den Verbreitungsgebieten in Ost- und Südostasien in der Regel nicht verfügbar - dort wird ein Lebendimpfstoff verwendet.WirksamkeitMehr als 93 Prozent der Kinder und Erwachsenen wiesen nach zwei Impfstoffdosen eine Immunität gegen das JEV auf. Zur Immunität bei älteren Reisenden liegen nur wenige Daten vor. Diese zeigen, dass Personen ab 65 Jahren weniger gut auf die Impfung ansprechen als jüngere. Der Impfschutz liegt hier bei etwa 65 Prozent.Impfreaktionen und NebenwirkungenDie Impfung wird in der Regel gut vertragen. An der Einstichstelle kann es vorübergehend zu Schmerzen kommen, auch Kopf- und Muskelschmerzen sowie Müdigkeit können kurzzeitig auftreten.Wer sollte sich wann impfen lassen?Der Impfstoff ist für Kinder ab dem Alter von zwei Monaten und für Erwachsene zugelassen.GrundimmunisierungDie Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von 28 Tagen als Injektion verabreicht werden. Ab dem dritten Lebensjahr können Kinder die Erwachsenendosis erhalten.Falls kurzfristig ein Impfschutz benötigt wird, ist für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren zudem ein Schnellimpfschema mit zwei Teilimpfungen im Abstand von sieben Tagen zugelassen.Sowohl beim regulären als auch beim Schnellimpfschema sollte die Grundimmunisierung mindestens eine Woche vor dem Aufenthalt in einem Risikogebiet abgeschlossen sein.AuffrischimpfungDie Grundimmunisierung bietet etwa 12 bis 24 Monate Schutz. Besteht danach weiterhin oder erneut das Risiko, JE-Viren ausgesetzt zu sein, wird eine weitere Impfstoffdosis verabreicht. Diese kann die Schutzdauer bei Erwachsenen unter 65 Jahren um etwa zehn Jahre verlängern, sodass erst danach eine weitere Auffrischimpfung nötig würde. Für Kinder, Jugendliche und Menschen über 65 Jahren liegen noch keine Daten zum Langzeitschutz vor.Nach derzeitigem Stand müssen Personen, die sich in der Vergangenheit mit alten Impfstoffen gegen Japanische Enzephalitis impfen lassen haben, noch einmal mit dem derzeit zugelassenen Impfstoff immunisiert werden.Leistungsanspruch Die TK-Regelungen zu Schutzimpfungen im Zusammenhang mit einer privaten Auslandsreise finden Sie unter Reiseimpfungen .Informieren Sie sich rechtzeitig vor der Reise auf den Seiten des Auswärtigen Amts über die aktuelle epidemiologische Situation in Ihrem Zielland.Zu Leistungsansprüchen bei Impfungen aufgrund von Auslandsaufenthalten können Sie sich von den Expertinnen und Experten des TK-ÄrzteZentrums beraten lassen. Unter Umständen kann auch Ihr arbeitgebendes Unternehmen für die Kostenübernahme verantwortlich sein.
Auswärtiges Amt: Japanische Enzephalitis, 24.04.2022. URL: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-gesundheit/japanische-enzephalitis/2519622 (abgerufen am: 16.05.2024).
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und globale Gesundheit (DTG) e. V.: Japanische Enzephalitis, o. J. URL: https://www.dtg.org/index.php/empfehlungen-und-leitlinien/empfehlungen/impfungen/impfrisiko-aufklaerung/uebersicht-der-reiseimpfungen/240-japanische-enzephalitis.html (abgerufen am: 16.05.2024).
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Absatz 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL), Stand: 21.03.2024. URL: https://www.g-ba.de/downloads/62-492-3450/SI-RL_2024-03-21_iK-2024-05-22.pdf (abgerufen am: 22.05.2024).
Robert Koch-Institut (RKI): Impfungen A bis Z - Schutzimpfung gegen Japanische Enzephalitis: Häufig gestellte Fragen und Antworten, 30.04.2020. URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/JapanEnzephalitis/FAQ-Liste_JapanEnzephalitis_Impfen.html (abgerufen am: 16.05.2024).
Ständige Impfkommission: Epidemiologisches Bulletin. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 4/2024, Stand: 25.01.2024. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am: 16.05.2024).
Tropeninstitut Wien: Japan B Enzephalitis, o. J. URL: https://www.tropeninstitut.wien/krankheiten/japan-b-enzephalitis/ (abgerufen am: 16.05.2024).
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