Radfahren als Achtsamkeitsübung - so geht’s!
Achtsamkeit verbinden viele gleich mit Schneidersitz, Meditationskissen und dem sanften Hall von Klangschalen. Dabei kann auch ein Ausflug auf dem Rad das Bewusstsein schulen. Alles was Sie dafür brauchen, ist ein Fahrrad und etwas Zeit.
Vielleicht haben Sie das Radfahren bis jetzt eher als lästige oder zumindest monotone Notwendigkeit wahrgenommen, um von A nach B zu kommen. Wenn man jedoch ganz bewusst in die Pedale tritt, bekommt es sogar etwas Meditatives. Dann wird aus dem Arbeitsweg oder Radausflug schnell eine Achtsamkeitsübung.
Trubel aus - Achtsamkeit an
Um Achtsamkeit auf dem Fahrrad zu erleben, brauchen Sie nicht im Schneidersitz im Sattel zu sitzen und auch die Augen sollten zu jeder Zeit geöffnet bleiben. Denn bei aller Achtsamkeit darf natürlich die Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr nicht vernachlässigt werden. Vielmehr geht es darum, eine Balance zwischen Konzentration und Entspannung zu finden. Damit die Entspannung nicht unter vielbefahrenen Straßen leidet, sollten Sie dennoch darauf achten, dass Sie sich eine möglichst entspannte Route heraussuchen. In der Stadt kann auf ruhigere Seitenstraßen ausgewichen werden. Besser aber noch, man lässt den urbanen Trubel komplett hinter sich und fährt raus in die Natur.
Achtsam Fahrradfahren - so geht’s!
Wenn die perfekte Umgebung gefunden worden ist, kann das Achtsamkeitstraining losgehen: Spüren Sie, wie der Fahrtwind Ihre Gedanken und Alltagssorgen für den Moment aus Ihrem Kopf vertreibt. Stattdessen wandert der Fokus zu anderen Dingen:
Die Atmung
Wie bei der klassischen Meditation hilft das Fokussieren der Atmung dabei, die Konzentration aufrecht zu erhalten und ablenkende Gedanken fernzuhalten. Atmen Sie regelmäßig, aber nicht unnatürlich.
Die Bewegung
Konzentrieren Sie sich auf die Bewegungen, die Ihr Körper ausführt. Wie fühlen sich diese an? Sie werden merken: Das Treten der Pedale ist ein ähnlich wiederkehrender Prozess wie das Ein- und Ausatmen.
Die Umgebung
Das Gute beim Fahrradfahren ist: Man ist ständig in Bewegung, was zu einer Vielzahl von Eindrücken führt. Das spielende Kind im Park, ein einladendes Café an der Ecke oder ein besonders eindrucksvoller Baum am Wegesrand - es spielt keine Rolle, an welchen Dingen die Aufmerksamkeit hängen bleiben. Wichtig ist nur, dass die gesammelten Eindrücke so wertfrei wie möglich aufgenommen werden. Wichtig: Nur den Blick schweifen lassen, wenn es die Verkehrssituation um einen herum problemlos zulässt.
Wie lang die Fahrt dauert, ist dabei völlig egal. Selbst die Fahrt zum Supermarkt kann dazu beitragen, dass Sie mit mehr Ruhe und Gelassenheit durch den restlichen Tag gehen.
Achtsamkeitsübungen für zu Hause
Sich zu entspannen, kann gelernt werden. Kennen Sie schon unseren Online-Kurs "Meditation und Achtsamkeit" im TK-GesundheitsCoach? Mit neun aufeinanderfolgenden Anleitungen können Sie Ihre Fähigkeiten der Achtsamkeit Schritt für Schritt aufbauen und üben. Völlig kostenlos und ohne Anmeldung.
Gesund für Körper und Geist
Fahrradfahren ist ja ohnehin schon sehr gesund für unseren Körper: Es bringt den Kreislauf in Schwung, schont die Gelenke und trainiert Rücken- und Beinmuskulatur. In Kombination mit etwas Achtsamkeit profitiert der Geist im gleichen Maße. Bewusstes Radfahren ist eine Form der aktiven Meditation, ähnlich wie die Gehmeditation, der Body Scan oder sogar Yoga. Kurzfristig fördert es unsere innere Ausgeglichenheit und senkt das Stresslevel - langfristig schult es unser Gedächtnis und unsere Konzentration. Ein wenig Achtsamkeit auf dem Rad wirkt also wahre Wunder. Auch was das Unfallrisiko angeht: Je bewusster wir im Verkehr unterwegs sind, desto besser sind wir auf mögliche Gefahrensituationen vorbereitet.