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Eine COPD kann körperlich sehr anstrengend sein und den Energiebedarf Betroffener sogar bis auf das Zehnfache erhöhen. Viele COPD-Patienten haben zudem bei akuten Atembeschwerden kaum Appetit. Die Folge: Sie nehmen immer weiter ab und können ihr Normalgewicht nicht mehr halten. Bei Untergewicht fehlt dem Körper Energie, sodass die Ausdauer sinkt und das Atmen noch schwerer fällt. Gleichzeitig steigt das Risiko, an einem Infekt zu erkranken. Auch Knochenschwund, die sogenannte Osteoporose, entwickelt sich dann häufiger. Ebenso ungünstig ist das andere Extrem: Übergewicht. Denn zu viele Kilos führen dazu, dass das Herz mehr arbeiten muss. Der Körper benötigt mehr Sauerstoff, doch gleichzeitig ist die Atem-Hilfsmuskulatur geschwächt. Daher ist die Atmung meist flach, Betroffene leiden schneller unter Atemnot und sind infektanfälliger.

Tipp

Oft lassen sich ernährungsbedingte Beschwerden durch einfache Anpassungen verbessern. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie von einer persönlichen Ernährungsberatung profitieren können - er kann Sie dazu beraten.

Essen für mehr Luft 

Legen Sie Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Damit versorgen Sie Ihren Körper mit hochwertiger Energie. Ernährungsmediziner empfehlen reichlich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und zwei bis drei Fleischmahlzeiten pro Woche. Dabei sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekömmlicher als wenige große. Genießen Sie Ihre Mahlzeit in Ruhe. So bekommen Sie auch während des Essens genug Luft. 

Ernährungstipps:

Zehn bis 15 Prozent Eiweiß (0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht) 

  • Bevorzugen Sie Fisch, fettarmes Fleisch, Milchprodukte sowie Eier. Milchprodukte enthalten zusätzlich viel Kalzium, das wichtig für Ihre Knochengesundheit ist. 
  • Hochwertiges pflanzliches Eiweiß steckt unter anderem in Nüssen und Getreidesorten wie Hafer oder Hirse. Hülsenfrüchte sind für die meisten Patienten mit COPD eher ungünstig, denn sie können Blähungen auslösen. Diese drücken von unten auf das Zwerchfell und behindern die ohnehin eingeschränkte Atmung.

25 bis 30 Prozent Fett

  • Greifen Sie vorrangig zu hochwertigen pflanzlichen Fetten wie zum Beispiel Rapsöl, natives Olivenöl, Soja- und Distelöl. Sie enthalten sogenannte mehrfach ungesättigte Fettsäuren und helfen, das ungünstige LDL-Cholesterin niedrig zu halten. Verwenden Sie tierische Fette wie etwa Butter und Schmalz nur in Maßen.
  • Omega-3-Fettsäuren gelten als entzündungshemmend. Sie stecken vor allem in Kaltwasserfischen wie Lachs, Forelle und Hering sowie in Walnuss- und Leinöl. 
  • Nüsse enthalten konzentrierte Energie in Form guter Fette und Eiweiß. Damit können Sie Müsli und Nachspeisen anreichern oder sie einfach als Zwischenmahlzeit knabbern.

Etwa 50 bis 60 Prozent Kohlenhydrate

  • Besonders gesund sind sogenannte komplexe Kohlenhydrate, wie sie in den Vollkornvarianten von Nudeln, Reis und Kartoffeln enthalten sind. 

Vitamine

  • Gemüse, Salat und frisches Obst liefern wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Damit stärken Sie Ihr Immunsystem und beugen Infekten vor.

Hochkalorische Spezialnahrung

  • Nehmen Sie trotz angepasster Ernährung weiter ab? Dann kann sogenannte hochkalorische Trinknahrung aus der Apotheke helfen, Ihr Energiedefizit auszugleichen. Ihr Arzt kann Sie dazu beraten.

Trinken

  • Nehmen Sie pro Tag etwa 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich. Dadurch bleibt der Schleim dünnflüssig und Sie können besser abhusten. Leiden Sie unter einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), empfiehlt Ihnen Ihr Arzt eine individuelle Trinkmenge.
  • Warme Getränke können den schleimlösenden Effekt steigern. 
  • Bevorzugen Sie stilles, möglichst kalziumreiches Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee sowie Saftschorle aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Saft.
  • Leiden Sie unter Appetitmangel, dann greifen Sie lieber erst nach dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten zu einem Getränk. Trinken Sie möglichst nicht direkt vor oder während Ihrer Mahlzeiten, denn selbst klares Wasser kann den Appetit dämpfen.