You can also use our website in English -

change to English version

Experten sind der Meinung, dass Betroffene die häufigsten Kopfschmerzarten, also Migräne und Spannungskopfschmerzen, größtenteils selbst behandeln können. Trotzdem gilt grundsätzlich: Suchen Sie im Zweifelsfall immer einen Arzt auf.

Die Schmerzen dokumentieren 

Führen Sie ein Schmerztagebuch, in dem Sie festhalten, wie oft und in welcher Form Ihre Kopfschmerzen auftreten. Es kann eine große Hilfe sein, um festzustellen, was Ihre Schmerzen auslöst und was Ihnen Linderung verschafft. So kann das Tagebuch Ihnen helfen, besser mit den Schmerzen umzugehen. Darüber hinaus liefert es Ihrem Arzt wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose Ihrer Kopfschmerzart und somit für eine mögliche Therapie. 

Beobachten Sie neben der Art der Schmerzen - zum Beispiel dumpf, stechend oder hämmernd - auch deren Dauer und Stärke. Wichtig ist auch, wie häufig die Beschwerden auftreten - also wie oft am Tag, in der Woche oder im Monat und wie lange sind die Pausen zwischen den Attacken. Schreiben Sie auch auf, wo die Schmerzen lokalisiert sind, also beispielsweise, ob sie ein- oder beidseitig auftreten, und ob an der Stirn, der Schläfe, dem Hinterkopf oder einer anderen bestimmten Stelle. Interessant sind auch die Zeit und die Umstände, unter denen die Schmerzen auftreten wie etwa  morgens, abends oder nachts, nach wenig Schlaf, in Stresssituationen etc. 

Nutzen Sie gegebenenfalls auch die TK-Migräne-App, mit der sich Ihre Kopfschmerzsymptome ganz einfach und übersichtlich erfassen lassen.   

Den Alltag anpassen

Haben Sie bestimmte Faktoren erkannt, die bei Ihnen Kopfschmerzen auslösen, können Sie gezielt gegensteuern. Schon einige simple Änderungen in Ihrem Alltag können Ihre Beschwerden lindern:

  • Sorgen Sie für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus: Finden Sie heraus, was für Sie persönlich ausreichend Schlaf zur richtigen Uhrzeit bedeutet. Auch ein regelmäßiger Schlafrhythmus, den Sie auch am Wochenende einhalten sollten, kann Ihre innere Uhr stabilisieren.
  • Vermeiden Sie psychischen Stress: Wer häufig am Arbeitsplatz sowie auch im Privatleben unter Stress steht, ist anfälliger für Kopfschmerzen. Auch wenn es nicht immer leichtfällt: Überfordern Sie sich nicht und sagen Sie auch mal Nein.
  • Meiden Sie Reizüberflutung: Die übermäßige Nutzung von Smartphone, Laptop oder Fernseher kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen. Gehen Sie daher bewusst mit diesen Medien um und sorgen Sie für regelmäßige Pausen.

Sport und Ernährung

Gehen Sie aktiv gegen Ihre Kopfschmerzen vor. Studien haben gezeigt, dass beispielsweise regelmäßiger Ausdauersport sowohl die Schmerzintensität als auch die Häufigkeit von Kopfschmerzen senken kann. Sport im Freien - zum Beispiel Jogging oder Walking - eignet sich hierfür besonders gut, aber auch Schwimmen und Fahrradfahren sind ideal. 

Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle und kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Achten Sie darauf, ob und wie Sie auf bestimmte Lebensmittel reagieren, um auf eventuelle andere Speisen ausweichen zu können. Essen Sie außerdem möglichst zu festgelegten Zeiten und trinken Sie ausreichend viel.

Lernen Sie Entspannungsverfahren

Sie können üben, sich zu entspannen. Experten empfehlen bei Kopfschmerzen und Migräne insbesondere die leicht erlernbare Methode der Progressiven Muskelentspannung. Bei dieser Technik werden verschiedene Muskelgruppen für etwa zehn Sekunden an- und im Anschluss wieder entspannt. Dadurch können auch im Alltag unbewusst herbeigeführte Verspannungen gezielt behoben werden. Hier finden Sie unsere Anleitung zur Progressiven Muskelentspannung als Audio-Datei zum kostenlosen Download.   

Schmerzmittel richtig einnehmen

Besprechen Sie die Einnahme von Schmerzmitteln grundsätzlich mit Ihrem Arzt. Medikamente, die für eine akute Schmerzattacke ausgelegt sind, sollten auf keinen Fall auf Dauer oder in zu hohen Dosen eingesetzt werden. Ein Übergebrauch kann die Kopfschmerzen verschlimmern und zu chronischen Schmerzen führen.

Medikamente oder alternative Therapieverfahren? 

Eine medikamentöse Behandlung und alternative Therapien schließen sich nicht gegenseitig aus. Ganz im Gegenteil: Experten empfehlen explizit, neben der medikamentösen Behandlung auch die Lebensführung zu ändern. Ist Ihre Lebensqualität durch Ihre Kopfschmerzen deutlich eingeschränkt, können etwa Methoden der Schmerzbewältigung, Stressmanagement und gezielte Entspannungsverfahren Ihre Therapie unterstützen und Beschwerden lindern. Ausführliche Informationen zur sogenannten multimodalen Schmerztherapie finden Sie auf der Seite der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.   

Weitere Informationen

Was Sie sonst noch tun können

Auch wenn es zunächst mühsam ist, einige Gewohnheiten im Alltag zu ändern - Sie können davon enorm profitieren und wertvolle Lebensqualität zurückgewinnen. Leiden Sie trotz geänderter Lebensführung weiterhin unter starken Schmerzen, gibt es weitere Verfahren, die Ihre Beschwerden  lindern können. Dazu zählen Akupunktur, das sogenannte Biofeedback-Verfahren gegen Stresssymptome oder eine kognitive Verhaltenstherapie. Ihr Arzt wird Sie zu den für Sie passenden Maßnahmen beraten.

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Bei folgenden Warnzeichen sollten Sie sich grundsätzlich an Ihren Arzt wenden: 

  • Die Kopfschmerzen treten - nahezu - täglich auf.
  • Die Kopfschmerzen gehen mit hohem Fieber einher.
  • Die bisher eingesetzten Medikamente helfen nicht mehr.
  • Die Kopfschmerzen werden von weiteren Symptomen begleitet wie beispielsweise Augentränen, Sehstörungen oder Lähmungen.
  • Die Kopfschmerzen nehmen Einfluss auf Ihre Psyche, zum Beispiel erleben Sie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses.
  • Bei körperlicher Anstrengung oder danach haben Sie erstmalig Kopfschmerzen, die sehr intensiv sind und bis in den Nacken ausstrahlen.

Weitere Warnsignale, die auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten können, sowie ausführliche weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.   

Linktipp

Kopfschmerzen und was man dagegen tun kann