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Gegen die Ohnmacht

Als Angehöriger eines suchtkranken Menschen würden Sie den Betroffenen am liebsten durch Liebe und Zuneigung aus den Fängen seiner Sucht befreien. Um ihm zu helfen, übernehmen Sie viele seiner Aufgaben - stets in der Hoffnung, dass er sich dadurch erholt, zu sich kommt und das Suchtmittel nicht mehr braucht. Doch leider fördert dieses Verhalten die Sucht .

Auch wenn es paradox klingt: Sie helfen Ihrem Angehörigen am ehesten, wenn Sie aufhören, seine Sucht zu kontrollieren. Damit geben Sie ihm die Möglichkeit, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Als Elternteil eines suchtkranken Kindes ist dieser Schritt oft besonders schwer. Wichtig ist, dass Sie sich in solchen Momenten klarmachen, dass Sie an der Situation des Betroffenen nichts ändern können. Der Wille, die Sucht aufzugeben, muss von ihm selbst kommen.

Tatenlos zusehen müssen Sie trotzdem nicht. Indem Sie Ihre eigene Situation ändern, können Sie der Abwärtsspirale aktiv entgegenwirken.

Unterstützen lernen

Oft fordert der Umgang mit einem suchtkranken Menschen viel Geduld, Verständnis, aber auch entschlossenes Handeln. Wichtig ist, dass Sie klare Grenzen setzen und wieder Raum für sich sowie die Dinge und Menschen schaffen, die Ihnen wichtig sind. Dadurch schöpfen Sie neue Kraft und können in schwierigen Situationen besonnen reagieren.

Mit professioneller Hilfe können Sie lernen, Ihren suchtkranken Angehörigen zu unterstützen, ohne Ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Erfahrene Ansprechpartner finden Sie in zahlreichen Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe. Neben hilfreichen Informationen zur Sucht und ihren Auswirkungen erhalten Sie hier auch emotionalen Beistand und können sich mit Menschen austauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie Sie. 

Hilfe annehmen

Es ist ein Zeichen innerer Stärke, wenn Sie sich professionelle Hilfe suchen. Denn es bedeutet, dass Sie Verantwortung übernehmen und etwas an der Situation ändern möchten. Dabei entscheiden Sie allein, welche Hilfen Sie in Anspruch nehmen möchten und welche nicht.

Sind Sie durch die Situation stark belastet, können auch Sie als Angehöriger eines suchtkranken Menschen bei Bedarf eine Psychotherapie oder eine Kur beantragen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder wenden Sie sich an die Mitarbeiter einer Beratungsstelle. 

Ein Verzeichnis aller regionalen Drogen- und Suchtberatungsstellen finden Sie unter www.suchthilfeverzeichnis.de

Neben den Angeboten vor Ort können Sie sich auch telefonisch beraten lassen. Eine erste Anlaufstelle bietet die bundesweite Sucht- und Drogenhotline unter der Nummer 018 05 31 30 31.

Der Caritasverband bietet Ihnen außerdem die Möglichkeit einer kostenlosen Online-Suchtberatung in Form eines Chats. Sowohl diese als auch die nachfolgenden Angebote sind kostenlos, unverbindlich und streng vertraulich:

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS)
Westenwall 4
59065 Hamm
Telefon: 023 81 - 90 15-0
E-Mail: info@dhs.de
Webseite: www.dhs.de

Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Bundeszentrale 
Schubertstraße 41 
42289 Wuppertal 
Telefon: 0202 - 620 03-0 
E-Mail: bkd@blaues-kreuz.de
Webseite: www.blaues-kreuz.de

Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Bundesverband e. V. 
Julius-Vogel-Straße 44
44149 Dortmund 
Telefon: 02 31 - 586 41 32 
E-Mail: info@bke-suchtselbsthilfe.de
Webseite: www.bke-suchtselbsthilfe.de

Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter und suchtkranker Söhne und Töchter e. V. (BVEK) 
Am Nißberg 19
24392 Boren-Lindaunis 
Telefon: 046 41 - 989 86 09 
E-Mail: info@bvek.org
Webseite: www.bvek.org

DLTB-Telefonberatung zur Glücksspielsucht (in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA))

Telefon: 0800 - 137 27 00

Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e. V. 
Königsstraße 86
34117 Kassel 
Telefon: 05 61 - 78 04 13 
E-Mail: mail@freundeskreise-sucht.de
Webseite: www.freundeskreise-sucht.de 

Guttempler in Deutschland e. V. 
Adenauerallee 45
20097 Hamburg 
Telefon: 040 - 28 40 76 99-0 
E-Mail: info@guttempler.de
Webseite: www.guttempler.de

Kreuzbund e. V. Bundesgeschäftsstelle 
Münsterstraße 25
59065 Hamm 
Telefon: 023 81 - 672 72-0 
E-Mail: info@kreuzbund.de
Webseite: www.kreuzbund.de

NACOA Deutschland Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V
Gierkezeile 39
10585 Berlin 
Telefon: 030 - 35 12 24 30 
E-Mail: info@nacoa.de
Webseite: www.nacoa.de

Neben sozialen und psychotherapeutischen Beratungsangeboten erhalten Sie von den Experten auch weiterführende Tipps und Adressen - zum Beispiel, wenn Sie eine Schuldnerberatung benötigen.