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Im Alltag treffen sich Ihre Zähne nur für Sekunden, wenn Sie kauen oder etwas hinunterschlucken. Knirschen Sie mit den Zähnen oder pressen Sie sie länger aufeinander, wird in Intervallen von bis zu 20 Minuten viel Kraft auf Ober- und Unterkiefer ausgeübt. Fast immer tritt Zähneknirschen nachts im Schlaf auf. In Deutschland knirschen etwa 20 Prozent der Erwachsenen und beginnen meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr damit. 

Ursachen und Folgen

Belastungen des Alltags werden meist im Schlaf verarbeitet. Am Tag können Stress oder Nervosität Verspannungen auslösen. Knirschen dient dann häufig als unbewusstes Ventil, um Anspannungen loszuwerden. Meist bemerken Betroffene ihr Verhalten nicht selbst, sondern werden von anderen darauf aufmerksam gemacht. Denn in der Nacht kann Knirschen recht laut sein. 

Auch ein Fehlbiss kann Bruxismus verstärken, da zu hohe Kronen, Zahnlücken oder Prothesen einen gleichmäßigen Kontakt der Zähne verhindern können. Angst- oder Schlafstörungen sowie Nikotin, Alkohol oder andere Drogen können bei übermäßigem Gebrauch ebenfalls eine Rolle spielen. 

Kopf- und Nackenschmerzen sind häufige Folgen des Zähneknirschens. Die Kiefermuskulatur verspannt sich und die Gelenke sind überbelastet. Auch die Zahnsubstanz wird beeinflusst: Die Zähne nutzen sich schneller ab und werden empfindlich. Gelenkschmerzen, Kiefergelenksknacken und sogar Tinnitus können weitere Folgen sein. Durch die ungleichmäßige Belastung kann sich zudem eine bestehende Parodontitis verschlimmern. Bruxismus gehört zu den Funktionsstörungen im Kausystem, den sogenannten craniomandibulären Dysfunktionen (CMD). 

Bruxismus behandeln

Wenn Sie eines der oben genannten Symptome bemerken oder unter Schmerzen und Verspannungen leiden, lassen Sie sich (zahn-)ärztlich untersuchen und beraten. 

In den meisten Fällen wird Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin eine sogenannte Aufbissschiene für Sie anfertigen lassen, die den Kontakt zwischen den Zähnen aufhebt. Dadurch werden Ihre Zähne geschützt, denn der Druck wird verteilt und umgeleitet. Die Schiene wird in der Regel nachts getragen und am Tag herausgenommen. 

Physiotherapie kann muskuläre Verspannungen oder Schmerzen lösen und ihnen entgegenwirken. Zudem können Entspannungstechniken wie autogenes Training dabei helfen, Stress abzubauen. 

Tipp: Selbst aktiv werden

Bauen Sie Gedächtnisstützen in Ihren Alltag ein: Zum Beispiel können kleine, farbige Punkte an sichtbaren Orten wie Ihrem Computerbildschirm oder am Rückspiegel Ihres Autos Sie daran erinnern, Ihren Kiefer zu entspannen.

Passen Sie Ihre Schlafroutine an: Eine ruhige, dunkle und kühle Umgebung und ein regelmäßiger Rhythmus mit einem Entspannungsritual am Abend tun nicht nur Ihren Zähnen gut. Verzichten Sie abends auf schweres Essen, langes Fernsehen oder Surfen im Internet. Gönnen Sie sich selbst und Ihrem Kiefer eine Pause.