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Startseite Krankheit & Behandlungen Erkrankungen Behandlungen & Medizin Arzneimittel - medizinische Hintergründe Mit Antibiotika richtig umgehen
Mit Antibiotika richtig umgehen Antibiotika sind unverzichtbar im Kampf gegen schwere bakterielle Infektionen. Weltweit werden jedoch immer mehr Infektionen mit Bakterien beobachtet, bei denen gängige Antibiotika nicht mehr wirken. Ein Grund für zunehmende Resistenzen ist der Antibiotikaeinsatz über viele Jahrzehnte. Besonders eine zu häufige, zu lange oder falsche Anwendung der Medikamente begünstigt Resistenzen noch zusätzlich. Louisa Bühler, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Antibiotika richtig einnehmenDamit ein Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten kann, muss der Wirkstoffspiegel im Körper ausreichend hoch sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Einnahme bestimmte Regeln einzuhalten. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie über die korrekte Anwendung Ihres Antibiotikums informieren. Die folgenden Fragen sollten dabei in jedem Fall beantwortet werden:Wie häufig und in welchen Abständen soll das Antibiotikum eingenommen werden?Über welchen Zeitraum soll das Antibiotikum eingenommen werden?Soll die Einnahme vor, zu oder nach Mahlzeiten erfolgen?Welche Nahrungsmittel können ggf. die Wirksamkeit des Antibiotikums beeinflussen?Gibt es mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die Sie parallel einnehmen?Wichtig ist, dass Sie das Antibiotikum so lange wie verordnet einnehmen, auch wenn sich Ihre Symptome rasch bessern. Nur so werden krankheitsverursachende Bakterien zuverlässig abgetötet.Wechselwirkungen beachtenDie Wirkung von Antibiotika kann sowohl durch andere Medikamente als auch einige Nahrungsmittel verstärkt oder abgeschwächt werden. Besprechen Sie daher immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, worauf Sie bei der Einnahme Ihres verschriebenen Antibiotikums achten müssen.NahrungsmittelBeim Konsum einiger Nahrungsmittel in Kombination mit Antibiotika ist Vorsicht geboten:MilchprodukteGrapefruit und Pomelo (auch als Saft)KoffeinAlkoholBestimmte NahrungsergänzungsmittelWechselwirkungen zwischen Antibiotika und Nahrungsmitteln betreffen in erster Linie die zeitgleiche Einnahme. Allerdings können insbesondere Grapefruit und Pomelo die Wirkung von Antibiotika sogar mit zeitlichem Abstand noch beeinträchtigen. Weiterführende Informationen zu möglichen Wechselwirkungen von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln bietet der Artikel "Wann Sie wirklich Antibiotika nehmen müssen" .MedikamenteAuch bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen mit Antibiotika kommen. Besonderes Augenmerk erfordern beispielsweise folgende Medikamente: Orale Kontrazeptiva ("Pille"): Manche Antibiotika können die Wirkung der sogenannten Antibabypille abschwächen. Um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden, sind deshalb ggf. zusätzliche Verhütungsmethoden notwendig. Blutverdünner: Blutverdünner haben den Zweck, die Blutgerinnung zu verlangsamen. Das bedeutet, dass sie gleichzeitig auch das Blutungsrisiko erhöhen. Diese Wirkung kann durch die zeitgleiche Einnahme von Antibiotika noch verstärkt werden. Antazida: Dabei handelt es sich um Substanzen, die bspw. bei Sodbrennen, Refluxerkrankung oder Magengeschwüren eingesetzt werden. Sie können die Wirkung von Antibiotika verringern.Teilen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt deshalb immer mit, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen.Was tun mit übrig gebliebenen Tabletten?In der Regel ist die Anzahl der Tabletten in der Packung auf Ihren tatsächlichen Bedarf abgestimmt. Falls Sie doch Tabletten übrighaben, sollten Sie folgende Grundsätze beachten: Geben Sie restliche Tabletten nicht an andere Personen weiter, auch nicht bei ähnlichen Beschwerden.Bewahren Sie die Tabletten nicht für einen späteren Eigenbedarf auf.Entsorgen Sie Tabletten nicht über den Abfluss oder die Toilette.Lesen Sie im Artikel "Wohin mit den alten Medikamenten" mehr über die richtige Entsorgung alter Arzneimittel.
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) - Patienteninformation.de: Antibiotika - was Sie wissen sollten, 2020. URL: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/antibiotikabehandlung (abgerufen am: 08.11.2024).
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) - infektionsschutz.de: Antibiotika, o. J. URL: https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/behandlungsmoeglichkeiten/antibiotika/ (abgerufen am: 08.11.2024).
Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI): S3-Leitlinie Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus. Version 2.1. Stand: 31.01.2019. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/092-001l_S3_Strategien-zur-Sicherung-rationaler-Antibiotika-Anwendung-im-Krankenhaus_2020-02-abgelaufen.pdf (abgerufen am: 08.11.2024). 
Farker, K., Emons, G. - Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Arzneimittelwirkungen zwischen Antibiotika und oralen Kontrazeptiva. In: Arzneiverordnung in der Praxis, 48. Berlin 2021, S. 94-99. 
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Antibiotika richtig anwenden und Resistenzen vermeiden, 16.06.2021. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/antibiotika-richtig-anwenden-und-resistenzen-vermeiden.html (abgerufen am: 08.11.2024).
Robert-Koch-Institut (RKI): Antibiotikaresistenz: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Krankenhausinfektion und Antibiotikaresistenz, 15.11.2019. URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Krankenhausinfektionen-und-Antibiotikaresistenz/FAQ_Liste.html (abgerufen am: 08.11.2024).
Vega, A. et al.: Warfarin and Antibiotics: Drug Interactions and Clinical Considerations. Life 2023/13 (8), S. 1661.
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