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Fehlsichtigkeit: Diagnose und Behandlung
Die meisten Menschen, die kurz- oder weitsichtig sind oder eine Hornhautverkrümmung haben, nutzen eine Sehhilfe, um scharf sehen zu können. Doch auch moderne operative Laser-Verfahren, die die Brechkraft der Hornhaut korrigieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung.
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Louisa Bühler, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Tipp: Im Artikel "Formen der Fehlsichtigkeit " erfahren Sie mehr darüber, wie eine Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit entsteht.Wie wird eine Fehlsichtigkeit festgestellt?Um herauszufinden, ob und wie stark Sie von einer Fehlsichtigkeit betroffen sind, wird Ihr Augenarzt oder Ihre Augenärztin verschiedene Untersuchungen durchführen. Üblicherweise kommen dabei etwa die folgenden Methoden zum Einsatz:Sehschärfeprüfung: Die Sehschärfe beschreibt im Grunde, bis zu welcher Größe und welchem Abstand das Auge zwei Punkte noch als getrennt wahrnimmt. Für diese Untersuchung wird üblicherweise eine Sehtafel verwendet, von der Sie aus einem Abstand von fünf Metern Zeichen oder Buchstaben ablesen. Wenn Sie diese nicht scharf erkennen, werden Linsen in unterschiedlicher Stärke in ein provisorisches Gestell eingesetzt. So lässt sich feststellen, wie stark die Fehlsichtigkeit in Ihrem Fall ausgeprägt ist. Bei der Sehschärfeprüfung ist es notwendig, dass Sie aktiv mitwirken - für Kinder ist die Untersuchung deshalb unter Umständen nicht geeignet.Refraktometrie: Die Refraktometrie ist ein Verfahren, das die Brechkraft des Auges misst. Dabei betrachten Sie ein Bild, das sich wiederum auf Ihrer Hornhaut spiegelt. Ein spezielles Gerät kann dann ermitteln, wie stark das einfallende Licht gebrochen wird.Placido-Scheibe: Die Untersuchung mit einer Placido-Scheibe zeigt, ob Sie von einer Hornhautverkrümmung betroffen sind. Die Scheibe beinhaltet Kreise, die sich auf Ihrer Hornhaut spiegeln. Ist diese verkrümmt, spiegeln sich die Kreise nicht rund, sondern verzerrt. Der Augenarzt oder die Augenärztin betrachtet die Form Ihrer Hornhaut so aus verschiedenen Winkeln.Hornhaut-Topografie: Liegt eine Hornhautverkrümmung vor, kann es manchmal sinnvoll sein, ein Computermodell ihrer Oberfläche zu erstellen. Spaltlampenuntersuchung : Ergänzend zur Prüfung von Sehschärfe und Brechkraft wird das Auge bei einer Fehlsichtigkeit oft weitergehend untersucht: Ihr Augenarzt oder Ihre Augenärztin kann sich mithilfe einer Spaltlampe beispielsweise die Netzhaut und andere Strukturen im Augeninneren anschauen. SehhilfenDie einfachste Möglichkeit, eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren, ist in der Regel eine geeignete Sehhilfe - also eine Brille oder Kontaktlinsen.Wie funktioniert eine Sehhilfe?Brillen und Kontaktlinsen basieren auf demselben Grundprinzip: Um scharf sehen zu können, muss der Punkt, an dem die einfallenden Lichtstrahlen aufeinandertreffen (Brennpunkt), auf der Netzhaut liegen. Bei Kurz- oder Weitsichtigen befindet sich dieser jedoch davor oder dahinter. Eine Sehhilfe beinhaltet deshalb eine Linse, die die Lichtbrechung verändert und den Brennpunkt so auf die Netzhaut verschiebt. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen zwei Linsentypen:Konvexlinsen (Sammellinsen) verstärken die Lichtbrechung und kommen bei Weitsichtigkeit zum Einsatz.Konkavlinsen (Zerstreuungslinsen) schwächen die Lichtbrechung und kommen bei Kurzsichtigkeit zum Einsatz.Brille oder Kontaktlinsen?Ob eine Brille besser für Sie geeignet ist oder doch Kontaktlinsen, kommt auf die Art und Ausprägung Ihrer Fehlsichtigkeit und auch auf Ihre persönlichen Präferenzen an. Die Mehrheit der Betroffenen - etwa 90 Prozent - nutzen eine Brille als Sehhilfe. Allerdings empfinden manche Menschen das Tragen einer Brille auch als störend oder finden sie schlicht optisch nicht ansprechend. Dann kommen oftmals Kontaktlinsen zum Einsatz. Unterschieden wird dabei zwischen weichen und harten Kontaktlinsen sowie Tages-, Monats- und Jahreslinsen. Wenn Ihre Wahl auf Kontaktlinsen fällt, sollten Sie auf eine gewissenhafte Hygiene achten. Andernfalls können sich Krankheitserreger, Schmutz oder andere Fremdkörper ansammeln und Augenentzündungen begünstigen.Refraktive ChirurgieWenn eine Fehlsichtigkeit durch eine Operation korrigiert wird, spricht man auch von refraktiver Chirurgie. Dabei wird beispielsweise ein Teil der Hornhaut entfernt oder eine künstliche Linse eingesetzt, sodass sich die Brechkraft des Auges dauerhaft verändert.Laser-VerfahrenLaser-Verfahren haben sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt. Heute stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, wie etwa:LASIK (Laser-in-situ Keratomileusis): Beim LASIK-Verfahren wird die oberste Hornhautschicht mit einem Laser oder einem kleinen Schnitt geöffnet und zur Seite geklappt. Anschließend wird ein Teil der Hornhaut durch einen Laser abgetragen und der Chirurg oder die Chirurgin verschließt die Hornhaut wieder, indem er oder sie die oberste Schicht zurückklappt. Das LASIK-Verfahren kann heutzutage bei Kurzsichtigkeit von bis zu 10 Dioptrien, bei Hornhautverkrümmung von bis zu 4 Dioptrien und bei Weitsichtigkeit von bis zu +3 Dioptrien eingesetzt werden.LASEK (Laser-epitheliale Keratomileusis) und PRK (photorefraktive Keratektomie): Ähnlich wie beim LASIK-Verfahren wird auch bei LASEK oder PRK ein Teil der Hornhaut flach abgetragen - allerdings ohne diese vorher einzuschneiden. Stattdessen wird zunächst nur die dünne obere Epithelschicht weggeschoben oder abgeschabt. Eine besondere Form der PRK ist die sogenannte Trans-PRK: Die Abtragung der Hornhaut erfolgt dabei nicht manuell, sondern mit einem Laser - also ohne Berührung. Dieses Verfahren wird deshalb manchmal auch "No-Touch-Trans-PRK" genannt. LASEK oder PRK kommen meist zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit zum Einsatz, seltener auch bei Weitsichtigkeit.SMILE (Small Incision Lenticule Extraction): SMILE zählt zu den neuesten Laser-Verfahren. Bei dieser Methode wird eine dünne Scheibe der Hornhaut mit einem Laser herausgetrennt und über einen seitlichen Schnitt am Auge entfernt. Damit eine Laser-Operation der Hornhaut infrage kommt, müssen zahlreiche Bedingungen erfüllt sein: So dürfen Sie unter anderem nicht an bestimmten Augenerkrankungen wie etwa Grauem Star oder Grünem Star leiden und Ihre Fehlsichtigkeit sollte sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr deutlich verändert haben.Darüber hinaus kann das Lasern der Augen auch mit Risiken und Nebenwirkungen wie beispielsweise trockenen und lichtempfindlichen Augen, Fremdkörpergefühl, einer verschwommenen Sicht oder Sehbeeinträchtigung in der Dunkelheit einhergehen. Solche Beschwerden sind zwar bei den meisten Betroffenen nur vorübergehend, können die Lebensqualität aber in manchen Fällen auch dauerhaft beeinträchtigen. Wichtig: Ob und welche Laserbehandlung bei Ihnen möglich und sinnvoll ist, entscheidet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin. Er oder sie kann Sie auf Basis Ihrer individuellen Situation auch über die Risiken und Nebenwirkungen des Eingriffs aufklären.Linsen-OperationChirurgische Eingriffe an der Augenlinse sind deutlich seltener als übliche Laser-Verfahren. Sie können etwa zum Einsatz kommen, wenn die Fehlsichtigkeit sehr stark ausgeprägt ist oder bestimmte Hornhauterkrankungen vorliegen. Unterschieden wird bei Operationen der Linse zwischendem Einsetzen einer zusätzlichen, künstlichen Linse (Linsen-Implantation) unddem Austausch der eigenen durch eine künstliche Linse (Linsen-Austausch).Vorsorge: Was Sie selbst tun könnenEine Fehlsichtigkeit ist in der Regel angeboren und lässt sich dementsprechend auch nicht verhindern. Trotzdem gibt es einige Maßnahmen, die sich positiv auf Ihre Augengesundheit auswirken können:Überanstrengung der Augen vermeiden: Achten Sie darauf, Ihren Augen immer wieder eine Pause zu geben . Intensive Naharbeit wie etwa das Arbeiten am Computerbildschirm können Sie zum Beispiel von Zeit zu Zeit unterbrechen und stattdessen aus dem Fenster in die Ferne schauen.Regelmäßige augenärztliche Kontrollen: Wenn Sie von einer Fehlsichtigkeit betroffen sind, ist es wichtig, die Augen regelmäßig augenärztlich kontrollieren zu lassen. So lässt sich prüfen, ob Ihre Sehhilfe noch gut passt. Zudem können Erkrankungen gegebenenfalls frühzeitig erkannt und behandelt werden.Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen kann zwar eine Fehlsichtigkeit in der Regel nicht verhindern oder verbessern, wirkt sich aber im Allgemeinen positiv auf den Körper aus - und das gilt auch für die Augen.
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