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Was ist diabetische Retinopathie? Ein erhöhter Blutzuckerspiegel bei Diabetes mellitus hat nicht nur Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, sondern kann sich auch auf die Augen auswirken: Bei der sogenannten diabetischen Retinopathie werden kleine Blutgefäße in der Netzhaut geschädigt und können so Sehstörungen verursachen. Louisa Bühler, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Im Schnitt leiden etwa 10 bis 25 Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus an einer diabetischen Retinopathie. Die Erkrankung kann unbehandelt ernste Sehschäden verursachen. Wenn sie frühzeitig diagnostiziert und therapiert wird, lässt sich dies jedoch oftmals verhindern. Deshalb sind regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen für Patienten und Patientinnen mit Diabetes besonders wichtig.Was verändert sich im Auge?Die Netzhaut (Retina) kleidet das Innere des Augapfels wie eine Tapete aus. Sie beinhaltet die Sehzellen und ist dafür verantwortlich, die Lichtreize über den Sehnerv an das Gehirn weiterzugeben. Versorgt wird die Netzhaut durch ein Netz aus kleinen Blutgefäßen - den sogenannten Kapillaren. Diese Blutgefäße können auf unterschiedliche Weise Schaden nehmen, wenn der Zuckerspiegel im Blut über längere Zeit zu hoch ist.Nicht proliferative diabetische Retinopathie (NPDR)Wenn eine diabetische Retinopathie beginnt, handelt es sich zunächst meist um die nicht proliferative Form. Dabei verändern sich die vorhandenen Blutgefäße der Netzhaut - etwa durch:Ausbuchtungen der Gefäßwände (Mikroaneurysmen)Kleine Einblutungen durch geplatzte oder eingerissene GefäßeAblagerungen auf der NetzhautIn diesem Stadium ist eine diabetische Retinopathie besonders tückisch, denn sie löst oft noch keine spürbaren Symptome aus. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen sind deshalb besonders wichtig, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen.Proliferative diabetische Retinopathie (PDR)Sind die Blutgefäße der Netzhaut beschädigt, werden die Sehzellen unter Umständen nicht mehr ausreichend versorgt. Das Auge versucht dann, den Sauerstoffmangel auszugleichen und bildet neue Blutgefäße aus. Solche Gefäße sind jedoch brüchiger und wuchern oftmals in den Glaskörper des Auges hinein. Wenn sie platzen, einreißen oder vernarben, kann sich das in Form von Sehstörungen bemerkbar machen: Betroffene nehmen dann etwa dunkle Wolken oder Schleier im Sichtfeld wahr. In seltenen Fällen können solche Blutgefäße auch andere augenärztliche Notfälle wie etwa eine Netzhautablösung oder eine Erhöhung des Augeninnendrucks ( Glaukom ) zur Folge haben.Wenn Sie Sehstörungen bei sich feststellen, sollten Sie diese immer ärztlich abklären lassen.Diabetische MakulopathieDie Makula ist die Stelle auf der Netzhaut, die besonders viele Sehzellen enthält und so dafür sorgt, dass wir scharf sehen können. Werden die Gefäße im Bereich der Makula geschädigt, wird medizinisch auch von einer Makulopathie gesprochen. Sie entsteht oft dadurch, dass sich Flüssigkeit ansammelt (Makulaödem). Die folgenden Warnzeichen können auf eine diabetische Makulopathie hindeuten:Abnehmende und nicht korrigierbare SehschärfeSchwierigkeiten beim LesenGestörtes FarbsehenVerzerrte SichtWie bei einer diabetischen Retinopathie gilt auch bei einer Makulopathie: Neben regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sollten Sie bei Beschwerden oder Sehstörungen immer eine augenärztliche Praxis aufsuchen.Welche Faktoren erhöhen das Risiko?Bei Menschen mit Diabetes mellitus gibt es einige Einflussfaktoren, die das Risiko erhöhen, an einer diabetischen Retinopathie zu erkranken. Dazu zählen etwa:Eine lange ErkrankungsdauerEin zu hoher bzw. schlecht eingestellter Blutzuckerwert Bluthochdruck Hormonelle Umstellungen, bspw. in der Pubertät oder der Schwangerschaft Rauchen
Augenerkrankung als Indikator - schon gewusst?Der Zustand der Netzhautgefäße gibt bei Menschen mit Diabetes mellitus oft weitere Hinweise: Sind sie krankhaft verändert, so ist beispielsweise auch das Risiko von Nierenerkrankungen , einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt höher. Der augenärztliche Befund ist deshalb auch für Ihren behandelnden Diabetologen oder Ihre behandelnde Diabetologin wichtig.
Wie wird diabetische Retinopathie behandelt?Der wichtigste Grundsatz bei einer diabetischen Retinopathie ist: Je früher sie erkannt und therapiert wird, desto geringer ist das Risiko von Sehschäden. Deshalb ist die regelmäßige augenärztliche Vorsorge das A und O. 
Sind Sie betroffen, so stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Abhängig davon, wie schwer die Erkrankung bei Ihnen ausgeprägt ist, werden üblicherweise folgende Therapien eingesetzt:
Verödung von Blutgefäßen mittels LaserbehandlungInjektion von Wirkstoffen in den Glaskörper des AugesOperative Eingriffe wie etwa die Entfernung des GlaskörpersWelche Behandlung in Ihrem Fall infrage kommt, entscheidet der behandelnde Augenarzt oder die behandelnde Augenärztin.
Tipp: Im Artikel " Diabetes und Sehstörungen " erfahren Sie, wie Sie einer diabetischen Retinopathie durch einen gesunden Lebensstil bestmöglich vorbeugen können.
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V.: Diabetische Retinopathie, 2023. URL: https://www.augeninfo.de/offen/index.php?thema=101 (abgerufen am: 12.02.2025).Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V.: Patientenbroschüre Diabetische Retinopathie, 2022. URL: https://www.augeninfo.de/patbrosch/diabet.html (abgerufen am: 12.02.2025).Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V.: Therapie des diabetischen Makulaödems, 2019. URL: https://augeninfo.de/cms/fileadmin/stellungnahmen/Stellungnahme_DMOE_2019_08..pdf (abgerufen am: 12.02.2025).Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich - Gesundheit.gv.at: Diabetische Retinopathie, 29.10.2021. URL: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/augen/netzhaut/diabetische-retinopathie.html (abgerufen am: 12.02.2025).DocCheck Flexikon: Diabetische Retinopathie, 21.03.2024. URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Diabetische_Retinopathie (abgerufen am: 12.02.2025).Hammes, H. et al.: DDG-Praxisempfehlung Diabetische Retinopathie und Makulopathie. Diabetologie 2020/15, S. 175-180.Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" (IFDA): Diabetische Augenerkrankungen, o. J. URL: https://www.diabetes-auge.de/index.php/diabetische-augenerkrankungen/diabetische-augenerkrankungen (abgerufen am: 12.02.2025).Pollreisz, A. et al.: Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle der diabetischen Augenerkrankung (Update 2023). Wien Klein Wochenschr 2023/135, S. 195-200.
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