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Knieprothese: OP, Reha und Alltag mit Knie-TEP Wenn eine Kniearthrose fortschreitet und konservative Therapien nicht mehr ausreichen, kann eine Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) die Lösung sein. Durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenk erfahren viele Patientinnen und Patienten eine Schmerzlinderung und können ihren Alltag wieder aktiver gestalten. Charlotte Schade, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Ob und wann ein operativer Eingriff bei bestehender Kniearthrose, medizinisch Gonarthrose ,  sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist zum Beispiel, ob andere Arthrose-Behandlungen noch wirksam sind und ob Ihre Lebensqualität durch die Schmerzen stark beeinträchtigt ist. Auch Vorerkrankungen müssen berücksichtigt werden. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bespricht mit Ihnen Ihre individuelle Situation und röntgt das erkrankte Knie. Gemeinsam können Sie dann darüber entscheiden, ob ein Gelenkersatz für Sie infrage kommt.Knieprothese ist nicht gleich Knieprothese - welche Varianten es gibt und wie diese funktionieren, erfahren Sie im Artikel Künstliches Kniegelenk - OP und Funktionsweise.
Orthopädische Erkrankungen Zweitmeinung: gut informiert vor Rücken-OPs und Gelenkersatz
Wie läuft die Operation ab?Die Operation wird unter Teil- oder Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Über einen Längsschnitt im Knie verschafft sich die Operateurin oder der Operateur Zugang zum Gelenk. Dabei muss meist das vordere Kreuzband entfernt werden. Das ist nach dem Eingriff aber ohnehin verzichtbar, weil das Kniegelenk dessen Funktion imitiert.Als Nächstes werden die Reste des abgenutzten Knorpels entnommen und der Knochen für die Prothese präpariert. Dazu wird er etwas angesägt, damit der Gelenkersatz besser hält. Die Operateurin oder der Operateur testet dann mit verschiedenen Platzhaltern, wie groß die Prothese sein muss, bevor er oder sie diese an Oberschenkelkochen und Schienbein anbringt.
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OP angedacht - alle wichtigen Fragen gestellt? Dr. Johannes Wimmer darüber, welche Fragen vor einer OP geklärt sein sollten. © Dr. Johannes Wimmer
Es gibt mehrere Wege, das künstliche Gelenk zu befestigen: Meistens wird dazu ein spezieller Kunststoffkleber verwendet, wie er auch für Zahnkronen zum Einsatz kommt. In der Orthopädie wird er auch Knochenzement genannt.Alternativ kann die Oberfläche der Prothese angeraut und gegen den Knochen gepresst werden, sodass die beiden Elemente mit der Zeit verwachsen können. Dann ist kein Kleber nötig. 
Wer operiert bei einer Knieprothese?Das Kniegelenk gilt als kompliziertestes Gelenk im Körper. Da die Implantation einer Knieprothese dementsprechend komplex ist, gibt es in Deutschland klare Regelungen, wer die Operation durchführen darf: Sie findet nur in Krankenhäusern statt, die mindestens 50 Eingriffe dieser Art jedes Jahr vorweisen können. Die Ärztinnen und Ärzte in den entsprechenden Kliniken sind also routiniert darin, künstliche Kniegelenke einzusetzen.
Knie-TEP: Risiken und KomplikationenWie jeder operative Eingriff bringt auch das Einsetzen einer Knieprothese gewisse Risiken mit sich. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten, die allerdings meist gut behandelt werden können.Es bestehen allgemeine OP- und Narkose-Risiken wie eine Wundheilungsstörung oder stärkerer Blutverlust.Bei wenigen Personen versteift oder entzündet sich das Knie nach dem Eingriff und muss möglicherweise weiter behandelt werden.Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen können in der ersten Zeit nach der Operation ein leicht erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall haben.Selten kann eine tiefe Beinvenenthrombose entstehen. In äußerst seltenen Fällen kann es auch zu einer Lungenembolie kommen. Beiden Erkrankungen wird aber mit gerinnungshemmenden Medikamenten aktiv vorgebeugt. 
Unabhängige Zweitmeinung vor Knie-TEPBevor Sie sich für einen Gelenkersatz entscheiden, können Sie mit DocRobin eine unabhängige Zweitmeinung einholen. Das Online-Angebot liefert Ihnen eine fundierte Einschätzung von Expertinnen und Experten, um abzuwägen, ob eine Operation notwendig ist. Mehr über Alternativen zur Knieprothese erfahren Sie außerdem in unserem Artikel Alternative Knie-TEP: Unnötige OPs vermeiden.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter? Nachdem Ihnen eine Knieprothese eingesetzt wurde, müssen Sie in der Regel eine Woche bis zehn Tage in der Klinik bleiben. Entscheidend für den Heilungsprozess ist die medizinische Rehabilitation, kurz Reha genannt. Ihr Ziel ist es, die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskulatur rund ums Knie zu stärken und den Umgang mit dem neuen Gelenk zu erlernen.Bereits am Tag des Eingriffs oder am Folgetag startet die sogenannte Frührehabilitation. Dabei beugt und streckt eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut das operierte Knie sanft. Im Laufe des Krankenhausaufenthalts folgen dann weitere Übungen. Sie lernen zum Beispiel auch mit der Gehhilfe umzugehen, die Sie in den ersten zwei Wochen benötigen.Die eigentliche Rehabilitation schließt sich für gewöhnlich direkt an die Tage im Krankenhaus an. In den meisten Fällen findet sie stationär, also in einer spezialisierten Reha-Klinik, statt und dauert ungefähr drei Wochen. Ambulante oder teilstationäre Rehas, bei denen Sie tagsüber zu Hause sein können, kommen hauptsächlich bei jungen und sehr aktiven Menschen infrage.Was erwartet mich in der Reha?Die Maßnahmen werden individuell verordnet und beinhalten in der Regel: Physiotherapie BewegungstherapieInformationen und Tipps rund um das Leben mit einer KnieprotheseLymphdrainageHilfe bei Themen wie Wiedereingliederung in den Job oder vorzeitige BerentungWie schnell das Knie heilt, hängt von vielen individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Motivation in der Rehabilitation ab.Den Alltag mit Knieprothese meisternDie AnfangszeitBis Sie sich an Ihr neues Kniegelenk gewöhnt haben, kann etwas Zeit vergehen. Meist regenerieren die Muskeln um die Prothese herum binnen sechs Wochen, sodass das Gelenk zunehmend stabilisiert wird. Trotzdem sollten Sie besonders in den ersten drei Monaten darauf achten, das Knie nicht zu stark zu belasten, da sich die Prothese unter Umständen lockern kann.In den ersten drei Monaten sollten Sie es vermeiden,länger zu hocken,schwer zu tragen oder zu heben,zu stürzen,sich hinzuknien unddie Beine zu überkreuzen. Auto fahren dürfen Sie wieder, sobald Sie ohne Probleme ein- und aussteigen sowie die Pedale bedienen können. 
Das Zuhause vorbereitenEs kann hilfreich sein, Ihr Zuhause schon vor dem Eingriff für die Zeit vorzubereiten, in der Ihr Knie noch heilt und nicht voll belastet werden kann. Räumen Sie am besten lose Kabel und andere Stolperfallen aus dem Weg und platzieren Sie gegebenenfalls eine rutschfeste Matte in der Dusche. Auch ein Vorrat an Lebensmitteln kann eine gute Idee sein, damit Sie nach der Operation keine schweren Einkäufe tragen müssen.
Zurück in den Beruf?Wann Sie wieder arbeiten können, hängt davon ab, wie schnell Sie genesen und welchem Beruf Sie nachgehen. Durchschnittlich dauert es etwa zwei bis drei Monate, bis Sie zurück an Ihren Arbeitsplatz können. Manchmal ist es auch möglich, zunächst mit weniger Arbeitsstunden zu starten und diese dann schrittweise zu erhöhen.Manche Jobs sind für Menschen mit einer Knieprothese nicht gut geeignet. Dazu zählen vor allem Berufe, die viel Knien, Hocken oder schweres Heben erfordern, aber auch Tätigkeiten, bei denen Sie längere Zeit auf Dächern, Gerüsten oder Leitern stehen. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Berufsleben haben, unterstützen Sie im Rahmen der Reha Ärztinnen und Ärzte sowie der Sozialdienst.Sport und BewegungAuch nach der Reha ist es sehr wichtig, aktiv zu bleiben. Regelmäßige Bewegung hilft, die Funktion der Prothese zu erhalten und die Muskeln rund ums Knie zu kräftigen. Allerdings kommt es auch auf die Sportart an: Empfohlen werden gelenkschonende Aktivitäten. Dazu zählen Schwimmen (insbesondere Kraulen) Wassergymnastik klassischer Tanz Radfahren Spaziergänge oder Nordic Walking Sportarten mit ruckartigen Bewegungsabläufen wie Joggen, Fußball oder Tennis sind für Menschen mit Knieprothese hingegen weniger gut geeignet. Die Gelenke sind dabei Stößen und übermäßiger Belastung ausgesetzt, was die Lebensdauer der Prothese potenziell verkürzen kann.Wie lange hält das künstliche Gelenk?Auch künstliche Gelenke verschleißen mit der Zeit. Ob der Gelenkersatz im Laufe des Lebens ausgetauscht werden muss, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab - dazu zählen die Belastung, das Alter beim Einsetzen und das Geschlecht. Bei Männern ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Implantat irgendwann ausgewechselt werden muss, tendenziell höher.Je älter eine Person ist, wenn sie ein künstliches Gelenk erhält, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ein Austausch notwendig wird. Nur etwa 5 Prozent der Menschen, die sich mit rund 70 Jahren das erste Mal operieren lassen, brauchen mit der Zeit einen neuen Gelenkersatz. Bei 80-Jährigen sind es nur etwa 2 Prozent.Neben den genannten Faktoren können auch Probleme mit der Prothese eine Rolle spielen. Es kann passieren, dass sich das Implantat lockert und nicht mehr richtig sitzt. Gründe dafür können übermäßige Belastung oder starkes Übergewicht sein. Eine zweite Operation kann ebenfalls notwendig sein, wenn das künstliche Gelenk beim ersten Anlauf unzureichend am Knochen befestigt wurde oder (bei nicht zementierten Prothesen) nicht gut eingewachsen ist. 
Endoprothesenregister Deutschland (EPRD): Patienteninformation - Jahresbericht 2023, 05.2024. URL: https://www.eprd.de/fileadmin/user_upload/Dateien/Publikationen/Berichte/Patienteninformation2023_2024-05-24_F.pdf (abgerufen am: 17.06.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Gelenkersatz bei Kniearthrose, 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/gelenkersatz-bei-kniearthrose.html (abgerufen am: 13.06.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Probleme mit der Knieprothese: Wann ist eine Nachoperation nötig? 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/probleme-mit-der-knieprothese-wann-ist-eine-nachoperation-noetig.html (abgerufen am: 13.06.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Was erwartet mich vor und nach der Operation? 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-operation.html (abgerufen am: 16.06.2025). MVZ Gelenk-Klinik: Knieendoprothese (Knie-TEP): Künstliches Kniegelenk bei Kniearthrose. URL: https://gelenk-klinik.de/knieoperation/knieprothese/knie-tep.html#operation (abgerufen am: 16.06.2025).
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