Arthrose im Knie (Gonarthrose): Ursachen, Symptome und Therapie

Bei jedem zweiten Menschen mit Arthrose liegt eine Kniearthrose vor, medizinisch auch Gonarthrose genannt. Der Gelenkknorpel, der als schützende Gleitschicht zwischen den Knochen dient, nutzt sich im Laufe der Zeit ab. Anfangs verläuft das oft unbemerkt, doch mit fortschreitendem Knorpelabbau reiben die Knochen direkt aufeinander, was zu Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen führen kann.

Das Knie bewegen oder schonen?Wer sich bei Kniearthrose schont, tut seinen Gelenken meist keinen Gefallen. Im Gegenteil: Bewegung stärkt die Muskulatur, stabilisiert das Gelenk und sorgt dafür, dass der Knorpel gut mit Nährstoffen versorgt wird. Gelenkschonende Aktivitäten sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich empfohlen.Gelenkschonende Aktivitäten:Spaziergänge Schwimmen  Radfahren  Wassergymnastik  Nordic Walking RadfahrenAchten Sie dabei immer auf Ihren Körper und überlasten Sie sich nicht.Wussten Sie, dass Aquagymnastik und Nordic Walking zwei von vielen Angeboten sind, die die TK grundsätzlich bezuschusst? Schauen Sie gerne, welche Anbieter in unserem Portfolio gelistet sind und melden sich gleich an. 


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Typische Symptome von Kniearthrose

Die Symptome einer Gonarthrose entwickeln sich schleichend und werden anfangs oft nicht ernst genommen. Im weiteren Verlauf können sich auch Knochenveränderungen entwickeln.

Es gilt immer der Grundsatz: Konservative Behandlungsmethoden vor Operationen .

Falls eine Operation bevorsteht, kann es sinnvoll sein, eine medizinische Zweitmeinung einzuholen. Damit kann sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die optimale medizinische Entscheidung zu treffen.

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Anlaufschmerz, Belastungsschmerz, Ermüdungsschmerz

Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz: Das Knie schmerzt beim Aufstehen nach dem Sitzen oder Liegen. Auch Belastungsschmerzen gehören zu den häufigsten Anzeichen, etwa beim Gehen, Treppensteigen oder Tragen schwerer Gegenstände. Tritt der Schmerz dagegen nach größerer Beanspruchung, zum Beispiel nach langem Stehen, auf, liegt ein Ermüdungsschmerz vor.

Weitere Symptome

Weitere Symptome einer Arthrose im Knie sind:

Steifheitsgefühl, vor allem morgens oder nach Ruhephasen

Schwellung oder Erwärmung des Knies

Knirschen oder Knacken beim Bewegen

Eingeschränkte Beweglichkeit

Unsicherheit oder Instabilitätsgefühl beim Gehen

Diese Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten und variieren je nach Fortschritt der Gonarthrose .

Tipps für ein Leben mit ArthroseAchten Sie frühzeitig auf Beschwerden und werden Sie aktiv. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser lässt sich der Krankheitsverlauf beeinflussen. Auch wenn sich der natürliche Alterungsprozess, der häufig ursächlich für eine Kniearthrose ist, nicht aufhalten lässt, können Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung dennoch beeinflussen: Mit einem  gezielten Training  können Sie Ihre Beinmuskulatur kräftigen und dadurch Ihr Kniegelenk entlasten. Schon wenige Kilo weniger verringern den Druck auf das Knie spürbar. Wenn Sie Gewicht verlieren möchten, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen hilfreiche Tipps geben. Auch die digitalen  TK-Gesundheitskurse  können Ihnen Hilfe bieten.Gezielte Ernährungsberatung für eine ausgewogene  Ernährung bei Arthrose  ist häufig sinnvoll. Eine Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln kann unterstützend wirken.

Formen der Kniearthrose

Je nachdem, welche Teile des Kniegelenks betroffen sind, lassen sich drei verschiedene Formen der Kniearthrose unterscheiden: Bei der sogenannten medialen Gonarthrose ist die Innenseite des Kniegelenks betroffen. Wenn hingegen die Außenseite des Gelenks verschleißt, spricht man von einer lateralen Gonarthrose. In einigen Fällen entwickelt sich die Arthrose hinter der Kniescheibe - die retropatellare Arthrose. Sind alle Gelenkabschnitte betroffen, sprechen Fachleute von der Pangonarthrose.

Diese Unterscheidungen sind nicht nur für die Diagnostik, sondern auch für die Therapie wichtig. Sie helfen dabei, gezielt vorzugehen, etwa durch Physiotherapie , Hilfsmittel oder in seltenen Fällen durch eine Operation.

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Was begünstigt die Entstehung einer Gonarthrose?

Risikofaktor Alter

Die Ursachen für Kniearthrose sind vielfältig. Einer der häufigsten Auslöser ist der natürliche Alterungsprozess - mit den Jahren verliert der Knorpel an Elastizität und die Fähigkeit zur Selbstregeneration nimmt ab. Doch auch jüngere Menschen können betroffen sein, etwa nach Knieverletzungen: Kreuzbandrisse, Meniskusschäden oder Frakturen können das Gelenk dauerhaft beeinträchtigen.

Risikofaktor Übergewicht

Ein wichtiger Risikofaktor ist außerdem Übergewicht: Schon wenige Kilo zusätzlich bedeuten eine erhebliche Mehrbelastung für das Knie. Generell gilt: Je höher der Body-Mass-Index (BMI) , desto stärker werden die Gelenke beansprucht. Auch wiederholte starke Belastungen, etwa im Beruf oder beim Leistungssport, können die Entstehung begünstigen. Dazu kommen genetische Faktoren, Entzündungen oder eine angeborene Fehlstellung der Beine (zum Beispiel X- oder O-Beine). Manchmal ist auch eine Kombination aus mehreren dieser Faktoren verantwortlich.

Risikofaktor Bewegungsmangel

Daneben gibt es noch weitere Faktoren, die das Fortschreiten der Arthrose beschleunigen können. Dazu zählt vor allem Bewegungsmangel: Wer sich zu wenig bewegt, fördert den Muskelabbau rund um das Knie. Zudem unterstützt Bewegung auch die Durchblutung des Knorpels und damit wiederum den Auf- beziehungsweise Abbauprozess.

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Informiert sein und Behandlung mitgestalten

Wenn Sie die Diagnose Kniearthrose erhalten haben, können Sie selbst viel dafür tun, um den Verlauf positiv zu beeinflussen. Die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. betont: Aufklären, verstehen und aktiv mitwirken - das sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu mehr Lebensqualität. Ärztinnen und Ärzte sollen Betroffene gezielt dabei unterstützen, ihre Erkrankung besser zu verstehen, damit sie selbst Verantwortung für den Umgang damit übernehmen können.

Das bedeutet: Informieren Sie sich über Ihre Erkrankung, lassen Sie sich nicht von Rückschlägen entmutigen und setzen Sie sich realistische Ziele. Bedenken Sie immer, dass Arthrose in Phasen verläuft und dass gezielte Bewegung Schmerzen lindern kann. Auf diese Weise gelingt es vielen Betroffenen, Herausforderungen besser zu bewältigen und aktiv Einfluss auf den eigenen Gesundheitsweg zu nehmen.

Bundesministerium für Gesundheit (BMG) - gesund.bund.de: Kniearthrose (Gonarthrose), 24.01.2022. URL: https://gesund.bund.de/kniearthrose-gonarthrose (abgerufen am: 13.06.2025).

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie Und Unfallchirurgie e. V. (DGOU): Kniearthrose: Neue Leitlinie betont Eigenverantwortung und Bewegung, 21.05.2025. URL: https://dgou.de/aktuelles/detail/kniearthrose-neue-leitlinie-betont-eigenverantwortung-und-bewegung-1 (abgerufen am: 18.06.2025).

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie Und Unfallchirurgie e. V. (DGOU): S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Gonarthrose. Version 5.0. Stand: 15.07.2024. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/187-050l_S3_Gonarthrose_2025-05.pdf (abgerufen am: 18.06.2025).

Stiftung Gesundheitswissen: Kniearthrose, 10.09.2021. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/kniearthrose/hintergrund (abgerufen am: 13.06.2025).