StartseiteKrankheit & BehandlungenErkrankungenBehandlungen & MedizinOrthopädische ErkrankungenMedikamente bei Arthrose: Was hilft - und was nicht?
Medikamente bei Arthrose: Was hilft - und was nicht?
Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen kann. Viele Betroffene versuchen, ihre Beschwerden mit Medikamenten zu lindern. Manche Arzneimittel sind dabei wirksamer als andere.
–
Charlotte Stümpel, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Bei Arthrose zielt eine medikamentöse Behandlung darauf ab, Schmerzen und Entzündungen zu verringern und die Gelenkfunktion zu verbessern. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die dabei helfen können. Studien zeigen allerdings, dass diese Arzneimittel nur die Beschwerden lindern, nicht aber den Abbau des Gelenkknorpels stoppen können. Das bedeutet, dass sie oft keinen Einfluss auf das Fortschreiten der Erkrankung haben.
Orthopädische ErkrankungenZweitmeinung: gut informiert vor Rücken-OPs und Gelenkersatz
Begleitende konservative Behandlung Medikamente bei Arthrose sind keine Dauerlösung und können auch der Erkrankung selbst nicht entgegenwirken. Daher steht die konservative Behandlung von Arthrose in der Regel an erster Stelle. Sie kann die Gelenkgesundheit unterstützen. Folgende Maßnahmen zählen zur konservativen Behandlung bei Arthrose:Physiotherapie Physiotherapie kann die Muskulatur rund um das betroffene Gelenk stärken und es so beweglicher und aktiver machen.ErgotherapieErgotherapie kann Ihnen helfen, den Alltag mit Arthrose besser zu bewältigen, indem Sie Techniken zur Gelenkschonung erlernen und Informationen zum Einsatz von Hilfsmitteln, zum Beispiel Orthesen, erhalten.Wärme- und KälteanwendungenDadurch können Schmerzen gelindert werden. Sind Ihre Gelenke geschwollen oder entzündet, verzichten Sie aber besser auf Wärmebehandlungen.GewichtsreduktionÜbergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Das eigene Gewicht gesund zu reduzieren, kann die Gelenke entlasten und entzündungsfördernde Botenstoffe im Bauchfett reduzieren. Hierzu bieten wir viele Online-Coachings und Kurse an, um Sie dabei zu unterstützen.ErnährungEine ausgewogene Ernährung kann Ihre Arthrose positiv beeinflussen. Achten Sie auf entzündungshemmende Nahrungsmittel , wie Omega-3-Fettsäuren sowie eine ausreichende Calcium- und Vitamin D-Zufuhr. Vermeiden Sie entzündungsfördernde Lebensmittel wie gesättigte Fettsäuren aus tierischen Produkten.
Rund um das ThemaGesunde Ernährung
Verschreibungspflichtige Medikamente bei ArthroseEinige Medikamente, die bei Arthrose helfen können, sind verschreibungspflichtig. Sie benötigen daher ein Rezept Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes.
Medikamente nur in ärztlicher Absprache einnehmenWelches Medikament bei Ihnen sinnvoll sein kann, sollte immer individuell abgestimmt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich darüber mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt austauschen. Basierend auf dem Schweregrad der Arthrose , dem betroffenen Gelenk und Ihren persönlichen Bedürfnissen kann anschließend ein geeignetes Arzneimittel ausgewählt und möglichen Risiken sowie Nebenwirkungen vorgebeugt werden.
TK-DocMedizinische Beratung durch das TK-ÄrzteZentrum
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)Wirkung: NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie sind eine der häufigsten Behandlungsoptionen bei Arthrose. Topische NSAR, also Gels oder Salben, die Sie direkt auf das betroffene Gelenk auftragen, wirken speziell dort, wo sie gebraucht werden, und haben geringere Nebenwirkungen. Falls sie nicht ausreichen, kommen orale NSAR, also Tabletten oder Kapseln, zum Einsatz - oft in höherer Dosierung als rezeptfreie Präparate. Zusätzlich gibt es sogenannte Coxibe (zum Beispiel mit den Wirkstoffen Celecoxib oder Etoricoxib), die ähnlich schmerzstillend wirken.Orale und topische NSAR gibt es sowohl als verschreibungspflichtige Präparate als auch freiverkäuflich in der Apotheke. In der Regel sind die Medikamente, die Sie nur nach ärztlicher Verschreibung erhalten, höher dosiert und wirken stärker. Risiken: NSAR sollten Sie nicht über längere Zeiträume einnehmen, da sie den Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen können. Um dieses Risiko zu minimieren, kann ein Magenschutz sinnvoll sein. Auch hier ist es wichtig, dass Sie dies im Vorfeld mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Bei topischen NSAR können Hautreizungen auftreten. Achten Sie darauf, das Medikament nur auf intakter Haut zu verwenden und die Anwendung auf die empfohlene Dauer zu beschränken, um Nebenwirkungen vorzubeugen.OpioideWirkung: Opioide haben eine schmerzlindernde Wirkung, wirken allerdings nicht entzündungshemmend. In Studien konnte zudem gezeigt werden, dass sie bei Arthrose keine bessere Wirkung erzielen als NSAR. Bei starken Arthroseschmerzen oder wenn andere Schmerzmittel nicht eingenommen werden können, können sie jedoch hilfreich sein. Risiken: Opioide können eine Reihe von Nebenwirkungen haben. Häufig treten Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Verstopfung, ein trockener Mund, vermehrtes Schwitzen oder Libidoverlust auf. Zudem bergen Opioide ein hohes Risiko, davon abhängig zu werden. Deshalb gelten beim Einsatz von Opioiden strenge Vorsichtsmaßnahmen: genaue Dosierung nach ärztlicher Anordnung, kein eigenmächtiges Erhöhen der Dosis und engmaschige Kontrolle. Kortison-InjektionenWirkung: Wenn Ihre Arthrose gerade aktiv ist und Sie starke Schmerzen oder Schwellungen im Gelenk haben, kann eine Kortison-Injektion helfen, die Entzündung zu lindern. Die Injektionen wirken direkt am betroffenen Gelenk und können die Schmerzen und Schwellungen über einen Zeitraum von einigen Wochen deutlich verringern. Risiken: Wiederholte oder hochdosierte Kortison-Injektionen können den Knorpel zusätzlich schädigen, daher sollten sie nicht zu häufig erfolgen. Jede Gelenkinjektion birgt zudem ein geringes Infektionsrisiko, weshalb sie unter sterilen Bedingungen von geübten Ärztinnen und Ärzten vorgenommen werden muss.Hyaluronsäure-InjektionenWirkung: Hyaluronsäure kann in frühen Stadien die Gelenkflüssigkeit verbessern und damit die Gleitfähigkeit im Gelenk erhöhen. Wie bei der Kortison-Injektion wird die Hyaluronsäure direkt in das betroffene Gelenk injiziert. Das Gelenk kann nach einer Injektion beweglicher sein und weniger Schmerzen verursachen. Risiken: Die Injektionen können zu einer leichten Reizung an der Einstichstelle führen. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu einer Infektion kommen. Allergische Reaktionen sind ebenfalls möglich, jedoch selten.Freiverkäuflichen Medikamente bei ArthroseNeben den verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es auch eine Reihe freiverkäuflicher Arzneimittel, die Sie zur Schmerzlinderung bei Arthrose einsetzen können. Diese sind in Apotheken ohne Rezept erhältlich. Sie sollten jedoch auch beim Einsatz von freiverkäuflichen Präparaten vorher mir Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, was für Sie geeignet sein könnte.ParacetamolWirkung: Paracetamol ist ein Schmerzmittel und Fiebersenker, hat jedoch keine entzündungshemmenden Eigenschaften. Studien zeigten, dass Paracetamol die Schmerzen bei Arthrose kaum lindert. Fachleute raten daher von der Verwendung ab.Risiken: Paracetamol ist in der Regel gut verträglich. In zu hohen Dosen kann es jedoch zu Leberschäden führen. Es ist daher wichtig, dass Sie die empfohlene Dosis nicht überschreiten und Paracetamol nur kurzfristig verwenden.Pflanzliche ArzneimittelWirkung: Pflanzliche Präparate wie Teufelskralle, Weidenrinde und Ingwer haben entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Eigenschaften und können insbesondere bei leichteren Symptomen helfen. Sie können die Therapie unterstützen, sollten jedoch nicht als alleinige Behandlungsmethode eingesetzt werden.
Alternativ behandelnHeilpflanzen A-Z - Wirkstoffe, Wirkungen, Anwendungsgebiete und Nebenwirkungen.
Manche pflanzlichen Wirkstoffe können auch als Salben oder Gels auf die Haut aufgetragen werden. Dazu gehören beispielsweise Arnika-Gel oder Beinwellwurzel-Extrakt. Sie können ebenfalls schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken, meist sind ihre Effekte allerdings nur gering. Risiken: In der Regel sind pflanzliche Präparate gut verträglich, können jedoch in einigen Fällen Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Zudem können sie mit anderen Medikamenten interagieren. Besprechen Sie deshalb mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche pflanzlichen Präparate für Sie geeignet sein können. Achten Sie auch bei pflanzlichen Salben darauf, diese nur auf intakter Haut anzuwenden. Selten kommt es zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen.
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie Und Unfallchirurgie e. V.: S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Gonarthrose. Version 5.0. Stand: 15.07.2024. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/187-050l_S3_Gonarthrose_2025-05.pdf (abgerufen am: 30.06.2025).Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.: Was hilft bei Arthrose? Ein Blick in die Leitlinien, 23.07.2021. URL: https://www.rheuma-liga.de/aktuelles/detailansicht/was-hilft-bei-arthrose-ein-blick-in-die-leitlinien#:~:text=auch%20bei%20uns%20durch,und%20bei%20nicht%20operationsf%C3%A4higen%20Patienten (abgerufen am: 22.05.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Können Spritzen ins Knie helfen? 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/koennen-spritzen-ins-knie-helfen.html (abgerufen am: 22.05.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Welche Schmerzmittel können bei Kniearthrose helfen? 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/welche-schmerzmittel-koennen-bei-kniearthrose-helfen.html (abgerufen am: 22.05.2025).Rheumaliga Schweiz: Ernährung bei Arthrose, o. J. URL: https://www.rheumaliga.ch/blog/2018/ernaehrung-bei-arthrose (abgerufen am: 20.06.2025).Rheumaliga Schweiz: Leben mit Rheuma. Medikamente, 2017. URL: https://www.rheumaliga.ch/assets/doc/CH_Dokumente/angebote/mediathek/Medikamente_D303_Inhalt_low_170109.pdf (abgerufen am: 22.05.2025).
Die TK verwendet Cookies, um Ihnen einen sicheren und komfortablen Website-Besuch zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und der Übersicht der Cookies auf tk.de . Dort können Sie Ihre Einstellungen jederzeit nachträglich anpassen.
Details anzeigenDetails ausblenden
Sicherheit (erforderlich)
Wir authentifizieren Sie für einen sicheren Login, gewährleisten eine optimale Funktionalität der Website und speichern Ihre Cookie-Einstellungen.
Funktion
Wir stellen die Website auf allen Geräten optimal dar und erfahren, wie Besucher unsere Seite nutzen, um sie stetig zu verbessern.
Marketing
Wir möchten die Wirtschaftlichkeit unserer Werbemaßnahmen dauerhaft optimieren, indem wir den Erfolg unserer Kampagnen messen, Ihnen möglichst relevante Informationen anzeigen und verhindern, dass Ihnen wiederholt dieselben Werbeanzeigen angezeigt werden.
Dienste
Wir bieten vereinzelt Dienste von anderen Unternehmen (Dritten) an, wie z.B. Google Maps für Kartenansichten oder YouTube für die Anzeige von Videos. Wenn diese Cookies deaktiviert sind, können diese Inhalte nicht angezeigt werden.
Ihre Eingaben werden zurückgesetzt in MinutenSie haben länger keine Aktion durchgeführt. Zu Ihrer Sicherheit werden die von Ihnen eingegebenen Daten in Kürze gelöscht.