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Startseite Krankheit & Behandlungen Erkrankungen Behandlungen & Medizin Orthopädische Erkrankungen OP-Ratgeber: Neues Kniegelenk mit 50, 60 oder 70?
OP-Ratgeber: Neues Kniegelenk mit 50, 60 oder 70? Ob und wann ein künstliches Kniegelenk nötig ist, hängt weniger vom Lebensalter als vielmehr von den individuellen Beschwerden ab. Entscheidend ist vor allem der Leidensdruck der Patientin oder des Patienten. Eine feste Altersgrenze für den richtigen Zeitpunkt gibt es daher nicht. Alice von Berg, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Ein künstliches Kniegelenk wird in der Regel bei fortgeschrittener Arthrose des Knies, der sogenannten Gonarthrose , in Erwägung gezogen, wenn konservative Therapien wie Physiotherapie, Schmerzmedikation oder Gewichtsreduktion nicht mehr ausreichen. Vorausgesetzt werden immer ein fortgeschrittener Röntgenbefund und eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation treffen zuletzt die Patientinnen und Patienten selbst.Betroffene entscheidenWenn Sie an fortgeschrittener Kniearthrose - Grad 3 oder mehr - leiden, wird Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt Sie ausführlich dazu beraten, ob eine Operation für Sie die beste Wahl ist. Gemeinsam besprechen Sie Ihre Befunde und auch mögliche Risiken. 
Zweitmeinung vor Operation einholenBei planbaren Eingriffen wie dem Gelenkersatz ist es häufig sinnvoll, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Unterschiedliche Fachärzte können die Dringlichkeit mit frischem Blick bewerten und eventuell alternative Behandlungswege aufzeigen. Die TK bietet die Möglichkeit, vor einer Knie-OP eine kostenlose Zweitmeinung zu erhalten.
Orthopädische Erkrankungen Zweitmeinung: gut informiert vor Rücken-OPs und Gelenkersatz
Wann ist eine OP sinnvoll?Jeder medizinische Eingriff birgt gewisse Risiken , aber als Entscheidungshilfen gelten folgende 4 Kriterien aus der S3-Leitlinie zur Kniearthrose:Anhaltende Schmerzen: Seit mindestens 3 bis 6 Monaten bestehen dauerhafte oder regelmäßig auftretende Knieschmerzen unter Belastung.Deutlicher Gelenkverschleiß: Die Schädigung im Knie ist auf Röntgenbildern eindeutig sichtbar (fortgeschrittene Arthrose, z. B. Grad 3 bis 4 nach Kellgren-Lawrence ).Ausgeschöpfte konservative Therapie: Nicht-operative Behandlungen wie Schmerzmedikamente , Bewegungstherapie oder Physiotherapie können seit 3 bis 6 Monaten die Beschwerden nicht mehr lindern.Einschränkung der Lebensqualität: Die Schmerzen beeinträchtigen den Alltag massiv, sodass die Person diesen Zustand nicht mehr hinnehmen kann oder möchte.Wann ist der beste Zeitpunkt für eine OP?
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OP angedacht - alle wichtigen Fragen gestellt? Dr. Johannes Wimmer darüber, welche Fragen vor einer OP geklärt sein sollten. © Dr. Johannes Wimmer
Es ist immer eine individuelle Entscheidung, ob ein Gelenkersatz die richtige Wahl ist. Das Lebensalter der Betroffenen spielt zwar keine ausschlaggebende Rolle, wird jedoch miteinbezogen. Generell gilt nämlich: Je jünger der Patient oder die Patientin ist, desto länger muss das Implantat halten - und desto wahrscheinlicher ist irgendwann ein Wechsel nötig. Solche Wechsel-Operationen sind nicht nur belastend für den Körper, sondern führen häufiger zu Komplikationen als Erst-Operationen. Doch auch Vorerkrankungen spielen eine Rolle, die mit zunehmendem Alter oft mehrfach vorhanden sind. Künstliches Kniegelenk mit 50 JahrenDie Zahl der Gelenkersatz-Operationen ist bei Patientinnen und Patienten unter 60 Jahren deutlich gestiegen. Obwohl diese gegenüber älteren Betroffenen von einer längeren Nutzungsdauer des künstlichen Kniegelenks profitieren, besteht gleichzeitig ein erhöhtes Risiko für eine spätere Wechsel-Operation. Zwar halten die Implantate in der Regel viele Jahre lang, doch ist die Lebensdauer trotzdem begrenzt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Revisionsoperation, also den Austausch des künstlichen Gelenks, liegt bei dieser Altersgruppe zwischen 15 und 35 Prozent. Dennoch erleben viele Menschen unter 60 Jahren eine erhebliche Verbesserung von Lebensqualität und Mobilität. Dies hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass Personen in diesem Lebensabschnitt häufig noch berufstätig und auch in anderen Alltagsbereichen aktiv eingebunden sind.
Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte zähltDer Einsatz eines neuen Kniegelenks ist zwar heute ein Routineeingriff, dennoch sollten nur erfahrene Fachleute die OP durchführen. Kliniken mit vielen Eingriffen verfügen meist über spezialisierte Teams und eingespielte Abläufe - ein Vorteil, der sich positiv auf das Ergebnis auswirken kann. Und auch die Tatsache, dass immer mehr jüngere Menschen ein künstliches Kniegelenk erhalten, bringt eine gute Nachricht mit sich: Denn so werden Wechsel-Operationen häufiger - und damit steigt langfristig auch deren Erfolgsquote.
Künstliches Kniegelenk mit 60 JahrenDas typische Alter für den Einsatz künstlicher Kniegelenke liegt zwischen 60 und 70 Jahren. In dieser Altersgruppe ist die Arthrose häufig so weit fortgeschritten, dass nicht-operative Verfahren keine ausreichende Besserung mehr erzielen können. Gleichzeitig sind viele Patientinnen und Patienten noch fit und möchten weiterhin aktiv sein - auch, um im Alter möglichst gesund zu bleiben und beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Aufgrund der durchschnittlichen Lebensdauer der Implantate von etwa zwei Jahrzehnten ist die Wahrscheinlichkeit für einen notwendigen Wechsel in dieser Altersgruppe bereits niedriger.Entscheidend ist auch hier, dass die Betroffenen aktiv in die Therapieentscheidung eingebunden werden, denn ihre persönlichen Ziele und Lebensgewohnheiten sind maßgeblich für den Behandlungserfolg. Zudem sollten mögliche Vorerkrankungen genau im Blick behalten werden.Künstliches Kniegelenk mit 70 JahrenAuch im höheren Alter kann ein Kniegelenkersatz sinnvoll sein, insbesondere wenn Schmerzen, Mobilitätsverlust und Bewegungseinschränkungen die Lebensqualität stark einschränken. Entscheidend ist weniger das Alter selbst als vielmehr der allgemeine Gesundheitszustand und die individuelle Belastbarkeit. Denn wie jede andere Operation birgt auch der Einsatz eines künstlichen Gelenks Risiken für Komplikationen.Die Prognose ist günstig: Aufgrund der langjährigen Haltbarkeit der Implantate ist die Rate der Wechsel-Operationen in dieser Altersklasse mit 4 bis 8 Prozent vergleichsweise gering. Eine strukturierte Rehabilitation sowie präoperative Maßnahmen wie Muskeltraining und ein gut vernetztes Behandlungsteam können maßgeblich zum Erfolg beitragen.Genesung nach der Knie-OPEgal in welchem Alter ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden muss, entscheidend für den Heilungsprozess ist insbesondere die anschließende Rehabilitation . Diese findet in der Regel stationär in einer spezialisierten Klinik statt. Für jüngere oder sehr aktive Menschen kann auch eine ambulante oder teilstationäre Reha infrage kommen. Welche Variante für Sie die passende ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam. Das Ziel der Rehabilitation ist es, die Beweglichkeit Ihres künstlichen Kniegelenks weiter zu verbessern, die Stabilität zu erhöhen und einen sicheren Umgang mit dem Implantat zu entwickeln. Mehr dazu sowie zur Operation und zum Leben mit einer Knieprothese lesen Sie in unserem Artikel "Knieprothese: OP, Reha und Alltag"
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. - orthinform.de: Der richtige Zeitpunkt für Gelenkersatz, 05.03.2020. URL: https://orthinform.de/patienteninformationen/leidensdruck-des-patienten-ist-ausschlaggebend-fuer-den-richtigen-zeitpunkt-bei-gelenkersatz (abgerufen am: 11.06.2025).Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU): S2k-Leitlinie Indikation Knieendoprothese. Version 2.0. Stand: 03.2024. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/187-004l_S3_Indikation_Knieendoprothese_2023-06.pdf (abgerufen am: 12.06.2025).Deutsche Gesellschaft für Orthopädie Und Unfallchirurgie e. V. (DGOU): S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Gonarthrose. Version 5.0. Stand: 15.07.2024. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/187-050l_S3_Gonarthrose_2025-05.pdf (abgerufen am: 05.06.2025).Endoprothesenregister Deutschland (EPRD): Patienteninformation - Jahresbericht 2023, Mai 2024. URL: https://www.eprd.de/fileadmin/user_upload/Dateien/Publikationen/Berichte/Patienteninformation2023_2024-05-24_F.pdf (abgerufen am: 11.06.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Kniearthrose (Gonarthrose). Was erwartet mich vor und nach der Operation? 10.04.2024. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-operation.html (abgerufen am: 12.06.2025).Radtke, R. - Statista: Anzahl der Implantationen künstlicher Kniegelenke in deutschen Krankenhäusern nach Altersgruppe im Jahr 2023.
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