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Symptome

Viele Patienten leiden an trockenem Husten und berichten von Atemnot, die zunächst nur in Belastungssituationen auftritt. Später bekommen sie auch in Ruhe kaum Luft. Sie fühlen sich oft abgeschlagen, haben keinen Appetit und nehmen stark ab.

Der Körper wird in späteren Stadien nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Anzeichen dafür sind:

  • Zyanose: blaugefärbte Lippen und Finger 
  • Trommelschlegelfinger: aufgeschwollene Fingerendglieder
  • Uhrglasnägel: auffällig große, gewölbte Fingernägel

Wie wird eine Lungenfibrose festgestellt?

Da diese Symptome bei verschiedensten Lungenerkrankungen auftreten können, fragt Ihr Arzt nach typischen Beschwerden und Grunderkrankungen. Besteht ein Verdacht auf Lungenfibrose, wird er sich zusätzlich erkundigen, ob Sie häufig in Kontakt mit bestimmten Schadstoffen wie Quarzsand oder Pilzsporen kommen. Gegebenenfalls führt er einen Allergietest durch.

Beim Abhören und einer einfachen Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) verschafft sich Ihr Arzt einen ersten Überblick. Dabei achtet er beispielsweise auf typische Knistergeräusche. Darauf folgen oft eine ausführliche Lungenfunktionsprüfung und eine Blutgasanalyse, die den Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt. 

Eine Computertomografie liefert genaue Bilder vom Zustand der Lunge. Erkennt Ihr Arzt darauf auffällige Bereiche, führt er eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) durch. Dabei entnimmt er kleine Gewebeproben, die anschließend im Labor untersucht werden. Eine zusätzliche Blutuntersuchung verschafft wichtige Informationen über etwaige Grunderkrankungen. 

Vernarbung stoppen - Atmung stützen

Wieder gilt: Je früher die Diagnose, desto besser der Verlauf. Weil vernarbtes Lungengewebe nicht repariert werden kann, konzentriert sich die Therapie darauf, die Erkrankung einzudämmen.

Die Wirkstoffe Pirfenidon und Nintedanib können bei Patienten mit ungeklärter Erkrankungsursache helfen, die Vernarbungsprozesse zu bremsen. Kortison und Immunsuppressiva hemmen Entzündungsreaktionen. Ist der Auslöser für die Vernarbung bekannt, ist es unbedingt notwendig, diesen zu meiden.

In fortgeschrittenen Stadien kann eine Sauerstofftherapie Betroffenen helfen, ihren Alltag besser zu meistern und aktiver daran teilzunehmen. Schließlich besteht noch die Option der Lungentransplantation - sie kann ein Schritt in Richtung Alltag ohne Atemnot sein.

Lungenfibrose - Narbenlunge 

In den Lungenbläschen findet der sogenannte Gasaustausch statt. Sie transportieren Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut. Umgekehrt tritt Kohlendioxid aus dem Blut in die Lungenbläschen aus und wird ausgeatmet. Bei einer Lungenfibrose findet ein Umbau des Lungengerüsts statt. Das geschieht meist, weil das Stützgewebe und die empfindlichen Wände der Lungenbläschen chronisch entzündet sind: Der Körper reagiert darauf, indem er dort das Lungen- in Bindegewebe umbaut. Diese Strukturen verhärten und vernarben. So verkleinert sich die Oberfläche der Lungenbläschen und die Lunge als Ganzes ist weniger dehnbar.

Ursachen

Ohne erkennbare Ursache: Idiopathische Lungenfibrose (IPF)
Bei etwa der Hälfte aller Patienten kann die Ursache der Erkrankung nicht festgestellt werden. Sie betrifft vor allem Menschen über dem 50. Lebensjahr und schreitet in der Regel sehr schnell fort. Experten vermuten, dass die Lungenfibrose erblich bedingt ist und gestörte Reparatur- und Wundheilungsmechanismen das Organ vernarben lassen. Rauchen verdoppelt das Risiko, an einer Lungenfibrose zu erkranken.

Silikose und Asbestose
Kommt man häufig mit Quarz- und Asbeststäuben in Berührung, kann eine Lungenfibrose entstehen. Die Kristalle dieser Stoffe sind so klein, dass sie bis in die Lungenbläschen gelangen können und dort eine Entzündung auslösen.

Allergische Alveolitis
Auch bestimmte organische Stäube wie Pilzsporen lösen bei manchen Menschen eine allergische Entzündung in den Lungenbläschen (Alveolen) aus. Werden sie oft - beispielsweise berufsbedingt - eingeatmet, kann aus der chronischen Entzündung eine Lungenfibrose entstehen.

Medikamente und Strahlen
Einige Medikamente wie Bleomycin, Busulfan und Nitrofuran können, genauso wie die ionisierende Strahlung bei einer Tumorbehandlung, die Struktur des Lungengerüsts verändern und so unter anderem eine Lungenfibrose auslösen.

Risikofaktor Vorerkrankung
Manche Immun- oder Bindegewebserkrankungen haben ein erhöhtes Lungenfibrose-Risiko zur Folge. So schädigt beispielsweise eine Sarkoidose das Lungenbindegewebe durch kleine Knötchen und eine gestörte Immunreaktion. 

Auch Rheuma kann sich als Erkrankung des Immunsystems auf die Lunge auswirken. Mit einer gezielten Therapie der Grunderkrankung kann dieser Spätfolge meist vorgebeugt werden. 

Eigeninitiative bei Lungenfibrose:

  • Vermeiden Sie Kontakt zu lungenschädlichen Stoffen - dazu zählt auch Tabakrauch.
  • Beugen Sie Lungeninfekten vor: Ihr Arzt berät Sie, ob eine Impfung gegen Grippe oder Pneumokokken sinnvoll ist.
  • Bleiben Sie in Bewegung: Atemgymnastik und Lungensport helfen Ihnen dabei.