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Auslöser der Cholera ist das Bakterium Vibrio cholerae. Die Erkrankung wird meist durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel übertragen und betrifft in erster Linie Menschen, die ohne ausreichende Infrastruktur und unter mangelhaften hygienischen Bedingungen leben. 

Eine Infektion kann durch starke, milchig-wässrige Durchfälle und Erbrechen schnell zu einem hohen Flüssigkeitsverlust führen und, gerade für Kinder und vorerkrankte oder schlecht ernährte Personen, lebensbedrohlich sein. 

Cholera gehört nicht zu den üblichen Reiseerkrankungen. Die Ansteckungsgefahr für Touristen und Touristinnen ist sehr gering, da sie im Allgemeinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Selbst im Fall einer Infektion verläuft ein Großteil der Erkrankungen ohne erkennbare Symptome oder mild. Eine Impfung gegen Cholera wird Reisenden daher in der Regel nicht empfohlen. Sie kann jedoch - ergänzend zu konsequenten Hygienemaßnahmen - sinnvoll sein,

  • wenn Sie in Cholera-Epidemiegebiete mit voraussichtlich ungesichertem Zugang zu Trinkwasser reisen und
  • bei einer längerfristigen Tätigkeit in Cholera-Epidemiegebieten, etwa als Katastrophenhelferin bzw. -helfer oder als medizinische Fachkraft.

In diesen Fällen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung gegen Cholera. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob eine Impfung in Ihrem Fall angeraten ist.

Die Impfung

Art des Impfstoffs

In Deutschland sind derzeit zwei Impfstoffe gegen Cholera zugelassen - ein sogenannter Totimpfstoff mit abgetöteten Cholera-Bakterien und ein Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Krankheitserregern. Beide Impfstoffe werden als Schluckimpfung verabreicht.

Wirksamkeit

Totimpfstoff: Experimentelle Daten aus Endemiegebieten zeigten eine Schutzrate von 78 bis 86 Prozent innerhalb von sechs Monaten nach der Impfung.

Lebendimpfstoff: In klinischen Studien konnte drei Monate nach der Impfung eine Schutzrate von 80 bis 90 Prozent nachgewiesen werden.

Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung mit dem Totimpfstoff wird in der Regel gut vertragen. Selten treten nach der Schluckimpfung kurzzeitig Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen auf. 

Als Reaktion auf den Lebendimpfstoff kommt es häufig zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und vermindertem Appetit. Der Lebendimpfstoff ist nicht für Menschen mit geschwächtem Immunsystem geeignet.

Wer sollte sich wann gegen Cholera impfen lassen? 

Beide Impfstoffe sind für Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren zugelassen.

Totimpfstoff

Zur Grundimmunisierung erhalten Erwachsene und Kindern ab sechs Jahren zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von mindestens ein bis maximal sechs Wochen verabreicht werden. Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren erhalten drei Impfstoffdosen, zwischen denen ein Mindestabstand von einer Woche liegen sollte. Die zweite Teilimpfung sollte spätestens eine Woche vor der Einreise in ein Risikogebiet abgeschlossen sein. 

Falls eine Auffrischimpfung erforderlich ist, erfolgt diese bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren mit einer Einzeldosis innerhalb von zwei Jahren. Für Kinder von zwei bis fünf Jahren wird eine Auffrischung innerhalb von sechs Monaten empfohlen.

Lebendimpfstoff

Zur Grundimmunisierung erhalten Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren eine einzelne Impfstoffdosis, die spätestens zehn Tage vor der Einreise in ein Risikogebiet erfolgen sollte. 

Leistungsanspruch

  • Die TK-Regelungen zu Schutzimpfungen im Zusammenhang mit einer privaten Auslandsreise finden Sie unter Reiseimpfungen .
  • Informieren Sie sich rechtzeitig vor Ihrer Reise auf den Seiten des Auswärtigen Amts über die aktuelle epidemiologische Situation in Ihrem Zielland. 
  • Unter Umständen kann auch Ihr arbeitgebendes Unternehmen für die Kostenübernahme verantwortlich sein. 
  • Zu Leistungsansprüchen bei Impfungen aufgrund von Auslandsaufenthalten können Sie sich auch von den Expertinnen und Experten des TK-ÄrzteZentrums beraten lassen. 
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