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Infektionen gehören neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Dass resistente Bakterien immer häufiger werden, ist deshalb eine ernsthafte Gefahr. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen zunehmende Antibiotikaresistenzen zu den größten Bedrohungen der globalen Gesundheit.

Gut zu wissen: Resistente Bakterien sind für ein gesundes Immunsystem nicht grundsätzlich gefährlicher als andere Bakterien. Zum Problem wird eine Resistenz erst, wenn die Erreger eine Infektion im Körper auslösen. Dann sind die Behandlungsmöglichkeiten mittels Antibiotika begrenzt.

Wie werden Bakterien resistent?

Antibiotikaresistenz bedeutet, dass ein Bakterium gegen einen antibiotischen Wirkstoff unempfindlich ist. Manche Bakterien sind von Natur aus resistent gegen bestimmte Antibiotika, da sie über spezielle Mechanismen verfügen. Oft entstehen Resistenzen aber auch erst im Laufe der Zeit. Das passiert zum Beispiel, wenn sehr viele Antibiotika verordnet werden, etwa in Krankenhäusern oder anderen Gesundheitseinrichtungen. Der Wirkstoff tötet dann nur die empfindlichen Bakterien ab und resistente Bakterien können sich weiterhin vermehren. Die erworbenen Resistenzgene können Bakterien schließlich durch ihr Erbgut weitergeben. 

Warum ist der richtige Umgang mit Antibiotika so wichtig?

Ein Grund für zunehmende Resistenzen ist der falsche Umgang mit Antibiotika: "Auch Patienten oder Patientinnen, die ihre Antibiotika zu früh absetzen oder in geringerer Dosis einnehmen als verordnet, tragen zur Resistenzbildung bei", warnt Petra Rudnick, Ärztin für Allgemeinmedizin im TK-Ärztezentrum, und empfiehlt: "Nehmen Sie Antibiotika immer genau nach den Anweisungen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes ein."

Auf was Sie bei der Einnahme von Antibiotika achten müssen, erfahren Sie im Artikel "Mit Antibiotika richtig umgehen" .

So setzen Bakterien Antibiotika außer Gefecht

Resistente Bakterien wehren sich mit allen Mitteln gegen ihre Angreifer und setzen dabei unterschiedliche Strategien ein: 

  • Den Zelleintritt verhindern: Um zu verhindern, dass das Antibiotikum in die Bakterienzelle gelangt, verschließen Bakterien die Poren in ihrer Zellwand.
  • Das Antibiotikum schädigen: Mit speziellen Enzymen zerstören Bakterien den sogenannten Beta-Lactam-Ring. Dabei handelt es sich um eine chemische Struktur, die viele Antibiotika wie zum Beispiel Penizilline und Cephalosporine gemeinsam haben.
  • Das Antibiotikum aus der Zelle schleusen: Selbst, wenn das Antibiotikum in die Bakterienzelle eindringt, ist der Kampf noch nicht gewonnen: Einige Bakterien verfügen über einen Pumpmechanismus, um das Antibiotikum wieder hinauszubefördern.
  • Zielstrukturen verändern: Manche Bakterien haben veränderte Zielstrukturen, an die Antibiotika normalerweise ansetzen. Das Medikament hat dann keine Angriffsmöglichkeiten mehr.

Multiresistenz

Multiresistenz bedeutet, dass ein Bakterienstamm gegenüber mehreren Antibiotika oder ganzen Antibiotikaklassen unempfindlich ist. Manchmal funktioniert ein und derselbe Resistenzmechanismus bei mehreren Antibiotika. In anderen Fällen entwickeln Bakterien unterschiedliche Strategien, um sich gegen verschiedene antibiotische Wirkstoffe zu wehren. Besonders in Krankenhäusern sind multiresistente Bakterienstämme ein großes Problem. Sie können dazu führen, dass die Behandlung schwerer Infektionen deutlich komplizierter ist. Der Artikel "Multiresistente Keime im Krankenhaus" bietet Ihnen mehr Informationen zum Thema.

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