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Wie Hitze die Psyche beeinflusst In Deutschland steigen seit Jahren die Temperaturen und die Zahl der Hitzewellen nimmt zu. Das ist nicht nur für den Körper belastend - Hitze kann sich auch negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Charlotte Schade, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Eis essen, sonnenbaden, schwimmen gehen: Warme Tage sind für viele ein Grund zur Freude. Für psychisch erkrankte Menschen können hohe Temperaturen aber herausfordernd sein und sogar gefährlich werden. Hitze kann bereits bestehende Symptome psychischer Erkrankungen verschlimmern und auch die Entstehung neuer Symptome begünstigen. Forschende haben zudem herausgefunden, dass während Hitzeperioden mehr Menschen psychiatrische Notdienste in Anspruch nehmen. Auch die Zahl der Suizide und Suizidversuche steigt mit der Temperatur. Was passiert im Körper, wenn es heiß ist? Wenn Hitze zu stark wird oder über mehrere Tage anhält, bedeutet das für den ganzen Organismus vor allem eines: Stress. Der Körper muss dauerhaft große Mengen an Energie aufwenden, um mit der Außentemperatur fertigzuwerden und sich abzukühlen. Dieser Stress hat unter anderem Auswirkungen auf das Gehirn und macht es weniger leistungsfähig. Bei Hitze wird es z. B. schwieriger, starke Gefühle zu kontrollieren. Das kann dazu führen, dass sich Menschen impulsiver und risikoreicher verhalten oder sogar anderen Menschen gegenüber aggressiv oder gewalttätig werden. Ein weiterer wichtiger Faktor im Zusammenhang mit mentaler Gesundheit ist Schlaf . Dieser fällt in warmen Nächten in der Regel kürzer aus und ist auch weniger erholsam. Das hängt damit zusammen, dass der Körper auch in Ruhephasen pausenlos damit beschäftigt ist, die eigene Temperatur zu regulieren. Wer ohnehin psychisch belastet ist, spürt die Folgen dieser Schlafstörungen mitunter besonders stark. Hitze und MedikamenteAuch die Wirkung bestimmter Psychopharmaka kann von Hitze beeinflusst werden: Nebenwirkungen können zu-, die Wirksamkeit dagegen abnehmen. Manche Psychopharmaka verstärken wiederum selbst die Effekte von Hitze, indem sie dafür sorgen, dass sich der Körper weniger gut abkühlen kann. Dadurch kann die Wärmebelastung steigen.Wenn Sie aufgrund einer psychischen Erkrankung auf Medikamente wie Antidepressiva oder Neuroleptika angewiesen sind, wenden Sie sich an Ihre Ärztin beziehungsweise Ihren Arzt. Sie oder er kann Sie darüber aufklären, was Sie an heißen Tagen bezüglich Ihrer Medikation beachten müssen.
Gesundheitswissen Hitze und die Wirkung von Medikamenten
Wer ist bei Hitze besonders gefährdet?Grundsätzlich sind heiße Temperaturen für jeden Körper belastend. Für Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen stellt Hitze allerdings ein besonderes Gesundheitsrisiko dar. Dazu zählen: Menschen mit Depressionen: Hitze kann depressive Symptome verschlechtern. Hinzu kommt, dass sich Menschen, die von einer Depression betroffen sind, oft antriebslos fühlen. Es fällt ihnen daher schwerer, für sich selbst zu sorgen und z. B. ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen oder sich anderweitig vor Hitze zu schützen. Sind depressive Menschen aufgrund von extremen Temperaturen länger isoliert, kann das ebenfalls die Symptomatik verschlimmern und dazu führen, dass sie sich zunehmend hoffnungslos fühlen.Suizidgefährdete Menschen: Weil Hitze die Impulskontrolle einschränken kann, kann an heißen Tagen die Hemmschwelle sinken, einen Selbstmordversuch zu unternehmen. Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld mit Suizidgedanken zu kämpfen hat, scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In unserem Artikel "Unterstützung bei psychischen Notlagen" finden Sie verschiedene Hilfsangebote.Menschen mit einer manischen oder bipolaren Störung: Wer sich in einem manischen Zustand befindet, neigt zu risikoreicherem Verhalten. Hitze kann das noch verstärken. An heißen Tagen können so gefährliche Situationen entstehen. Eine große Rolle spielt auch Schlaf: Personen, die von manischen oder bipolaren Störungen betroffen sind, leiden ohnehin oft an Schlafstörungen - Hitze kann diese zusätzlich verschlimmern. Das kann zur Folge haben, dass die Impulskontrolle immer stärker beeinträchtigt wird.Menschen mit Demenzerkrankungen: Weil ihre kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind, schaffen es Betroffene einer Demenz oft nicht, sich ausreichend um ihr eigenes Wohlbefinden zu kümmern. Mitunter vergessen sie, genug zu trinken oder sich im Schatten aufzuhalten. Deshalb sind sie während Hitzeperioden besonders stark auf Unterstützung angewiesen.Menschen mit Schizophrenie oder psychotischen Störungen: Psychopharmaka, die bei Schizophrenie oder psychotischen Störungen eingesetzt werden, können dafür sorgen, dass Betroffene weniger Durst verspüren und sich ihr Körper bei hohen Temperaturen nicht so gut abkühlen kann. Die Erkrankungen können es Betroffenen außerdem erschweren, gut für sich selbst zu sorgen und Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Hitze zu schützen. Auch impulsives Verhalten wird mitunter wahrscheinlicher, sodass Betroffene ggf. größere Risiken eingehen.Menschen mit einer (substanzbezogenen) Suchterkrankung: Wer von einer Alkoholabhängigkeit betroffen ist, dehydriert schneller, weil Alkohol dem Körper Wasser entzieht. Auch kognitive Fähigkeiten werden durch Alkoholkonsum beeinträchtigt. Bei Hitze kann das gefährlich werden, weil Betroffene z. B. zu riskantem Verhalten neigen. Andere Drogen können es dem Körper erschweren, die eigene Temperatur zu regulieren. Haben sie einen beruhigenden Effekt, kann das außerdem dazu führen, dass sich Betroffene unabsichtlich selbst gefährden, indem sie z. B. in der prallen Sonne einschlafen.
So können Sie sich vor Hitze schützen Besprechen Sie mit Ihrer Psychotherapeutin oder Ihrem Psychotherapeuten im Vorfeld Strategien für den Notfall. Bleiben Sie, wenn möglich, im Schatten. Verzichten Sie darauf, Alkohol und/oder andere Drogen zu konsumieren. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit , am besten Wasser oder ungesüßte Tees .  Vermeiden Sie es, sich körperlich anzustrengen oder intensiv Sport zu treiben. Klären Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab, ob die Medikamente, die Sie einnehmen, von Hitze beeinflusst werden.In dem Artikel " Tipps gegen Hitze " können Sie noch mehr darüber erfahren, wie Sie sich an heißen Tagen abkühlen können.
Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) - bptk.de: Hitze als zunehmende Gefahr für die psychische Gesundheit, 14.06.2023. URL: https://www.bptk.de/pressemitteilungen/hitze-als-zunehmende-gefahr-fuer-die-psychische-gesundheit/ (abgerufen am: 09.05.2025).Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) - bptk.de: Hitze und psychische Gesundheit. Informationen für Patient*innen, 16.05.2024. URL: https://api.bptk.de/uploads/B_Pt_K_Hitzeschutzflyer_Patient_Innen_34fbef78fe.pdf  (abgerufen am: 09.05.2025). Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) - bptk.de: Hitze und psychische Gesundheit. Informationen für Psychotherapeut*innen, 16.05.2024. URL: https://api.bptk.de/uploads/B_Pt_K_Hitzeschutzflyer_Psychotherapeut_Innen_1022524d57.pdf  (abgerufen am: 09.05.2025).Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. (KLUG) - hitze.info: Gesundheitsfolgen, o. J. URL: https://hitze.info/hitzefolgen/gesundheitsfolgen/ (abgerufen am: 09.05.2025).Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (dgppn) - dgppn.de: Klimawandel und psychische Gesundheit, o. J. URL: (abgerufen am: 09.05.2025).
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