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Startseite Gemeinsam gegen Cybermobbing Cybermobbing - wenn das Netz zur Bedrohung wird
Cybermobbing - wenn das Netz zur Bedrohung wird Galten sie jahrelang als Nerds, die immer etwas zu blass im Gesicht waren und sich vermeintlich nur von Pizza und Cola ernährten, sind Gamerinnen und Gamer heute gefeierte Stars. Zocken ist zum Mainstream geworden, Millionen Menschen widmen sich dem Online-Sport und spielen in der virtuellen Welt gegeneinander. Das Problem: Die Anonymität im Internet sowie der Wettbewerb unter den Spielenden fördern auch die Entstehung von Cybermobbing. Wiebke Knoche
"Cybermobbing ist Mobbing mithilfe digitaler Medien", erklärt Arlett Dölle, zuständig für Gesundheitsmanagement und Prävention bei der TK. Es kann in Online-Spielen stattfinden, ebenso wie in Chats, Foren, per E-Mail sowie auf Medienplattformen wie Instagram, Twitch oder YouTube. Wie beim herkömmlichen Mobbing werden hier Einzelne beleidigt, bedroht, gestalkt und langfristig ausgegrenzt. Dabei sind die Angriffe im Internet jedoch häufig sehr viel heftiger: "Da im virtuellen Raum der direkte Augenkontakt fehlt, fallen beispielsweise Chat-Kommentare oft härter aus als im persönlichen Kontakt", weiß Arlett Dölle. "Die Mobbenden sehen die direkte Wirkung ihrer verletzenden Worte und Taten nicht." 
Aus einem gesprochenen "Du Idiot" wird im virtuellen Raum mitunter schnell ein "Stirb!" Arlett Dölle, Gesundheitsmanagement und Prävention bei der TK 
Noch dazu gibt es für Betroffene im Netz keinerlei Rückzugsort. Während Mobbing in der Schule meist nach Unterrichtsschluss endet und den Betroffenen so eine Auszeit mit ihrer Familie oder Freunden ermöglicht, kann Cybermobbing praktisch 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr andauern. "Gerade Online-Spiele, die oft über einen langen Zeitraum gehen und eine Wettbewerbsausrichtung haben, sind der optimale Nährboden für toxisches Verhalten", weiß Dölle. Da die Spielerinnen und Spieler unter einer gewissen Erwartungshaltung stehen und Erfolg haben wollen, finden Neulinge in einer Community statt konstruktivem Feedback, oft eine Vielzahl an Beleidigungen und Demütigungen vor.Anonymität gibt Täterinnen und Tätern Sicherheit und Macht Die Anonymität der Spielenden, die meist als Avatare mit ausgedachtem Namen auftreten, tut ihr Übriges. "Anonymität enthemmt und macht verbale Attacken häufig grausamer", sagt Dölle. "Für die von Mobbing Betroffenen kommt hinzu, dass ihnen häufig nicht bekannt ist, wer sie permanent verletzt und schikaniert. Außerdem erschwert Anonymität im Netz die Strafverfolgung. Auch das ist Betroffenen bekannt und belastet sie zusätzlich."
Hilfe bei Cybermobbing Wenn du gemobbt wirst, gibt es verschiedene Anlaufstellen für dich. Hier findest du Hilfe und weitere Informationen darüber, was du tun kannst:Über krisenchat bekommen junge Menschen jederzeit kostenlose und vertrauliche Beratung bei Sorgen und Problemen. Juuuport ist eine Online-Beratung von Jugendlichen für Jugendliche.Beim Bündnis gegen Cybermobbing findest du Informationen und eine Liste mit verschiedenen Anlaufstellen.Bei der Cybermobbing Hilfe e. V. gibt es Informationen und eine Online-Beratung. Bei der Nummer gegen Kummer können Kinder und Jugendliche sowie Eltern anrufen.Das Projekt  "Gemeinsam Klasse sein" wird bundesweit umgesetzt, schult Lehrende gezielt zur Prävention und Intervention von Mobbing und Cybermobbing und stellt Unterrichtsmaterialien für die Klassen 5 bis 7 zur Verfügung.Das Team von Cybermobbing Prävention e. V. kommt in Schulen und macht Workshops mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern.
Auswirkungen von Cybermobbing auf die Gesundheit Gerade, weil Hass im Netz so schwer kontrollierbar und schwer strafrechtlich verfolgbar ist, leiden Betroffene oft stark. Grundsätzlich sind die Auswirkungen von Cybermobbing auf die Gesundheit ähnlich wie beim herkömmlichen Mobbing. "Neben Angstzuständen und Depressionen sind unter anderem Erbrechen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden ganz typische Reaktionen", sagt Arlett Dölle. Die Prävention von Online-Mobbing und der frühzeitige Aufbau von Medienkompetenzen sind deshalb entscheidend, besonders im Internet. "Jede Gamerin und jeder Gamer sollte darauf achten, dass fair und gewaltfrei im Netz bzw. während Online-Spielen kommuniziert wird", sagt Arlett Dölle. Auch Verhaltens- oder Kommunikationskodexe, wie sie einige Spieleanbieter bereits vorgeben, seien aus ihrer Sicht sinnvoll. In jedem Fall sollten Betroffene nicht allein gelassen, sondern von anderen Spielerinnen und Spielern frühzeitig unterstützt werden. Klare Kante für eine gesunde Gaming-Kommunikation - das wünscht sich Arlett Dölle. "Informiert euch, wo und wie Mobbing entsteht, seid sensibel für erste Anzeichen und scheut euch nicht, für euch oder andere Unterstützung zu holen. Helft mit, Mobbing erst gar nicht entstehen zu lassen." Um Gamerinnen und Gamer bei diesem Thema zu unterstützen, engagiert sich die Techniker in vielen Projekten, die im Folgenden ausführlicher erläutert werden.
„Gemeinsam Klasse sein“
"Gemeinsam Klasse sein" ist ein Projekt gegen Mobbing und Cybermobbing und unterstützt Schulen und Eltern dabei, dass Kinder gerne zur Schule gehen und sich in ihrer Klasse wohlfühlen. Es versetzt Schulen in die Lage, gezielt und präventiv gegen Mobbing und Cybermobbing vorzugehen und richtet sich vor allen Dingen an Klassenleitungen von der 5. bis zur 7. Klasse. Eine Online-Plattform bietet Anleitungen für die Gestaltung einer Projektwoche und ist unter anderem gefüllt mit praktischen Übungen, Tutorials oder Filmen. Projektstart war 2007, damals noch ohne Cybermobbing-Module. Diese wurden 2013 ergänzt und werden stetig ausgebaut und aktualisiert. "Gemeinsam Klasse sein" wird heute bundesweit in Kooperation mit den Landesbehörden umgesetzt."Gemeinsam Klasse sein" 
krisenchat.de
Mit der Änderung des Leitfadens Prävention ist es jetzt auch möglich, digitale Prävention und Gesundheitsförderung verstärkt zu unterstützen. Dies trägt der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen Rechnung. In diesem Kontext hat die TK zu Beginn des Jahres 2023 eine Kooperation mit dem psychosozialen Beratungsangebot "krisenchat" gestartet, die sich speziell auf die Prävention von psychischen Erkrankungen und Mobbing im Internet bezieht. Hiermit sollen gezielt Gamerinnen und Gamer angesprochen werden. Ziel der Kooperation ist es, Heranwachsende konsequent, niedrigschwellig und direkt in ihren digitalen Lebenswelten abzuholen, für Gesundheitsgefahren und Präventionsmöglichkeiten zu sensibilisieren, Stigmatisierungen aufzubrechen und Unterstützung anzubieten.krisenchat.de
"MedienUniversum"
Das ist eine kostenfreie Online-Plattform zur Medienbildung und Gesundheitsförderung in der Schule. Das Angebot richtet sich vor allem an pädagogische Fachkräfte, die mit Kindern ab dem Grundschulalter arbeiten. Im MedienUniversum finden sie zum Beispiel fertige Unterrichtsideen, Arbeitsblätter oder interaktive Übungen für Smartboards und Tablets, die sie sofort und niedrigschwellig einsetzen können."MedienUniversum"
Kinder-App Medienplanet
Hierbei handelt sich um eine Kreativ-App zur spielerischen Medienbildung in der Grundschule. Sie enthält ein Ernährungs- und Medientagebuch sowie ein Videoprogramm zum Schneiden und Erstellen eines eigenen Videos. Die TK unterstützt Schulungen für Lehrkräfte zu den Inhalten und der Nutzung des TK-MedienUniversums und der Kinder-App Medienplanet. Die App ist in allen deutschen App-Stores kostenfrei downloadbar.Kinder-App Medienplanet
Bundesjugendkonferenz Medien
Die TK fördert und gestaltet seit Jahren das Engagement der bundesweit tätigen Medienscouts. Die Scouts sind Multiplikatoren auf Augenhöhe und bei Problemen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler immer ansprechbar. Die Bundesjugendkonferenz Medien ist die Veranstaltung, die Medienscouts bundesweit vernetzt und neuen Content vermittelt.Bundesjugendkonferenz Medien
JUUUPORT Jugendliche beraten Jugendliche
Das ist eine kostenlose Online-Beratungsplattform für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei Problemen, wie zum Beispiel Cybermobbing. Das Besondere: Hier beraten junge Menschen Ratsuchende auf Augenhöhe, und die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen, ist deutlich niedriger. Die Techniker fördert JUUUPORT bereits seit 2016, beispielsweise durch die Qualifizierung und pädagogische Betreuung der Beraterinnen und Berater - den sogenannte "Scouts". JUUUPORT Jugendliche beraten Jugendliche
Law4school Online-Seminar gegen Cybermobbing für Schulklassen
Hier werden kostenlose Online-Seminare für Schulen und Klassen zum Thema Recht im Internet von einer Rechtsanwältin angeboten. Anhand praktischer Fälle erklärt die Anwältin, welche rechtlichen und tatsächlichen Folgen Cybermobbing oder ein Verstoß gegen das Recht am eigenen Bild haben kann. Bundesweit nehmen pro Schuljahr rund 200 Schulen teil. Die TK unterstützt seit 2013.Law4school Online-Seminar gegen Cybermobbing für Schulklassen
 
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