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Beschwerden

Häufig entstehen Geschwüre im Magen oder im Zwölffingerdarm schleichend über einen längeren Zeitraum. Folgende Symptome können auf ein Ulkus hindeuten:

  • bohrende Schmerzen im oberen Bauchraum, die eventuell in den Rücken ausstrahlen
  • Druck- oder Völlegefühl
  • Sodbrennen oder saures Aufstoßen 
  • Übelkeit und Erbrechen, auch von Blut
  • Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust 

Schmerzmuster

Bei einem Magengeschwür sind die Schmerzen entweder nahrungsunabhängig oder sie treten unmittelbar nach dem Essen auf. Typisch für Zwölffingerdarmgeschwüre ist, dass sich die Beschwerden nach dem Essen häufig bessern. Essen Sie länger nichts, beispielsweise in der Nacht, nimmt der sogenannte Nüchternschmerz wieder zu.

Bei Komplikationen sofort zum Arzt

Blutungen

Unbehandelt kann ein Geschwür in tiefere Wandschichten des Magens oder des Zwölffingerdarms vordringen und mitunter lebensgefährliche Blutungen verursachen. 

Kontaktieren Sie bei folgenden Anzeichen bitte umgehend Ihren Arzt:

  • schwarz verfärbter Stuhl
  • Erbrechen von Blut, das rot oder wie Kaffeesatz aussehen kann
  • Schwäche, Blässe oder Kurzatmigkeit bei Anstrengung

Magen- oder Darmdurchbruch

Selten kommt es zu einem echten Loch in der Magen- beziehungsweise Darmwand. Ein Durchbruch, auch Perforation genannt, ist eine lebensbedrohliche Komplikation, bei der Magen- oder Darminhalt in die Bauchhöhle gelangt und dort eine gefährliche Entzündung, die sogenannte Peritonitis, verursachen kann. 

Rufen Sie bei folgenden Symptomen unverzüglich den Rettungsdienst 112:

  • plötzliche, starke Bauchschmerzen
  • brettharte, angespannte Bauchdecke
  • Kreislaufschock: kalte, schweißnasse, blasse Haut 

Verschiedene Ursachen 

Bakterien

Nistet sich ein Bakterium namens Helicobacter pylori in der Magenschleimhaut ein, kann es diese so stark reizen, dass sich die Magenschleimhaut entzündet und es zu einer sogenannten Gastritis kommt. Unbehandelt kann sich daraus mit der Zeit ein Magen- oder Darmgeschwür entwickeln. Da Helicobacter pylori aber auch bei der Hälfte aller gesunden Menschen nachzuweisen ist, scheinen zusätzlich noch andere schädigende Faktoren eine Rolle zu spielen.

Zu viel Magensäure

Produziert der Magen zu viel Magensäure (Hypersekretion), reicht der schützende Schleim nicht aus und der ätzende Magensaft greift die Magenschleimhaut an. Ein Zuviel an Magensäure schädigt auch die Darmschleimhaut des Zwölffingerdarms, da sich dieser unmittelbar an den Magenausgang anschließt.

Dauereinnahme von Schmerzmitteln 

Zur Behandlung von chronischen Schmerzen werden häufig Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac oder Ibuprofen über einen längeren Zeitraum eingenommen. Diese entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamente schädigen leider auch die schützende Schleimschicht im Magen-Darm-Trakt. Nehmen Sie gleichzeitig ein Kortisonpräparat ein, erhöht sich das Risiko für ein Ulkus um ein Vielfaches.

Begünstigende Faktoren

Dauerstress, ungesundes Essen sowie Nikotin-, Kaffee- und Alkoholkonsum kurbeln die Produktion von Magensäure an und begünstigen die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

In manchen Familien treten Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre gehäuft auf. Daher vermuten Experten eine genetische Veranlagung.

Diagnose beim Arzt

Im Gespräch erfragt Ihr Arzt, wo genau, seit wann und in welchen Situationen Ihre Beschwerden auftreten. Auch die Frage nach Magen-Darm-Erkrankungen in der Familie gehört zu einer ausführlichen Erfassung der Krankengeschichte (med.: Anamnese). 

Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt, ob und wo Ihr Bauch druckempfindlich reagiert. Sind in der Blutuntersuchung die Hämatokrit- und Hämoglobinwerte erniedrigt, verlieren Sie möglicherweise Blut durch eine Wunde im Magen-Darm-Trakt.

Die am besten geeignete Methode, ein Geschwür im Verdauungstrakt aufzuspüren, ist derzeit die Magenspiegelung, auch Endoskopie genannt. Sie erfolgt in den meisten Fällen in Kurznarkose - das heißt, dass Sie während der Untersuchung schlafen. 

Mithilfe eines biegsamen Schlauchs, der über den Mund bis in den Magen und den Zwölffingerdarm vorgeschoben wird, kann ein Gastroenterologe mit einer Videokamera die Wände von innen genau betrachten. Während dieser Untersuchung kann er durch das Endoskop blutende Gefäße veröden oder Gewebeproben nehmen. In dem entnommenen Gewebe kann das Labor später ein Geschwür von einem Tumor unterscheiden sowie eine bestehende Infektion mit Helicobacter pylori nachweisen.

Behandlung: Medikamente meist ausreichend

Bei mildem Verlauf können schon allgemeine Maßnahmen wirksam sein, zum Beispiel:

  • magenschonende Kost
  • Ruhe und Entspannung 
  • Heilkräutertees, zum Beispiel mit Anis, Kümmel, Fenchel sowie Kamille, können magenberuhigend wirken
  • Heilerde, innerlich angewendet, kann überschüssige Säure binden  

Sind die Beschwerden stärker, wird Ihnen Ihr Arzt sogenannte Säureblocker verschreiben: Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol reduzieren die Produktion der aggressiven Magensäure, damit sich Ihre Schleimhaut erholen kann. Diese Medikamente werden meist über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen eingenommen.

Ist eine Infektion mit Helicobacter pylori die Ursache, werden zwei bis drei verschiedene Antibiotika (Metronidazol, Clarytromycin, Amoxicillin) mit einem Säureblocker kombiniert. Die Behandlung dauert sieben bis zehn Tage. Ob der Keim dann aus Ihrem Magen verschwunden ist, prüft der Arzt etwa vier Wochen später mit einem speziellen Atemtest.

Sollten Schmerzmittel die Entstehung Ihres Geschwürs ausgelöst haben, ist es sinnvoll, diese Medikamente abzusetzen. Sofern Sie diese nicht einfach weglassen können, kann ein Säureblocker verhindern, dass sich das Geschwür weiterentwickelt.

Behandlung bei Komplikationen

In seltenen Fällen, in denen es nicht gelingt, eine Blutung zu stoppen, sowie bei einem lebensbedrohlichen Magen- oder Darmdurchbruch wird umgehend operiert.

Vorbeugen: Was kann ich selbst tun?

  • Finden Sie heraus, welche Situationen beziehungsweise Nahrungs- oder Genussmittel Ihre Schmerzen auslösen. Versuchen Sie, diese zukünftig zu meiden.
  • Genießen Sie Kaffee und Alkohol nur selten und in Maßen, da beides die Säureproduktion ankurbelt.
  • Achten Sie auf verträgliche Speisen und Getränke. Sehr scharfes oder sehr fettiges Essen bedeutet Schwerstarbeit für Ihren Magen.
  • Werden Sie Nichtraucher.
  • Verteilen Sie die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten täglich. 
  • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie magenschädigende Medikamente, zum Beispiel ASS oder Ibuprofen, gegebenenfalls absetzen können oder zusätzlich magenschützende Medikamente, beispielsweise PPI, einnehmen sollten.
  • Bringen Sie mehr Entspannung in Ihr Leben: Regelmäßiger Sport oder Entspannungsübungen, wie Yoga, Meditation und progressive Muskelentspannung nach Jacobson, helfen Ihrem Körper, Stress abzubauen und mit anstrengenden Situationen besser fertig zu werden.