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Einzellige Parasiten lösen Malaria aus

Malaria kommt in nahezu allen tropischen und subtropischen Regionen der Welt vor; nur Australien ist malariafrei. Erreger der Infektionskrankheit sind einzellige Parasiten (Plasmodien), die von Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen werden. Für den Menschen sind fünf Plasmodienarten von Bedeutung, die unterschiedliche Malariaformen hervorrufen: P. falciparum (Malaria tropica), P. ovale und P. vivax (Malaria tertiana), P. malariae (Malaria quartana) und P. knowlesi.

Hohes Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl

Typische Symptome einer Malaria sind hohes Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Betroffene leiden unter Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, haben manchmal Durchfall und müssen sich erbrechen. Je nach Erreger kann die Infektion unterschiedlich verlaufen:

Malaria tropica 

Malaria tropica ist die gefährlichste Form der Krankheit. Sie kann hohes Fieber auslösen und lebenswichtige Organe wie Lunge, Leber, Niere oder Herz schädigen. Betroffene können lebensbedrohliche Zustände wie einen Schock oder ein Nierenversagen erleiden und ins Koma fallen. 

Malaria tertiana

Nach der Infektion kommt es innerhalb weniger Tage zu einem Fieberschub, der sich in der Regel alle drei Tage wiederholt und von Schüttelfrost begleitet wird. Betroffene einer Malaria tertiana können noch viele Jahre nach der Erstinfektion einen Rückfall erleiden. 

Malaria quartana

Ähnlich wie die Malaria tertiana verursacht diese Malariaform wiederkehrende Fieberschübe, die in der Regel alle vier Tage auftreten. Malaria quartana und Malaria tertiana gelten als eher milde Malariaformen, die nur selten lebensbedrohlich verlaufen. 

Knowlesi Malaria

Tägliche Fieberschübe sind für diese Malariaform charakteristisch. Die Knowlesi Malaria kommt nur in Südostasien vor und kann ähnlich wie die Malaria tropica schnell zu einem schweren Krankheitsverlauf und schlimmstenfalls zum Tod führen.

Frühzeitig erkannt, kann Malaria gut behandelt werden. Suchen Sie umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, wenn Sie sich in einem Malaria-Risikogebiet aufgehalten haben und eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich bemerken.

Blutuntersuchung auf Malariaerreger

Tritt während oder nach Ihrem Auslandaufenthalt in einem Malaria-Risikogebiet Fieber auf, sollten Sie sich zur weiteren Abklärung umgehend ärztlich untersuchen lassen. Um festzustellen, ob sich Plasmodien im Blut befinden, entnimmt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine Blutprobe. Ein spezialisiertes Labor untersucht diese dann auf die Erreger und bestimmt, unter welcher Malariaform Sie leiden. 

Malaria ist in Deutschland meldepflichtig. Wurde der Erreger nachgewiesen, informiert Ihre Ärztin oder Ihr Arzt das zuständige Gesundheitsamt über das Ergebnis. 

Medikamentöse Therapie

Malaria wird mit Medikamenten gegen die Plasmodien behandelt. Welche Medikamente Sie erhalten, richtet sich danach, unter welcher Form von Malaria Sie leiden und wie schwer Sie erkrankt sind. 

Malaria tropica und Knowlesi Malaria müssen grundsätzlich stationär im Krankenhaus behandelt werden. Sind Sie an einer Malaria tertiana oder quartana erkrankt, kann manchmal eine ambulante Therapie erfolgen. Abhängig davon, wie schwer Sie erkrankt sind, verabreicht Ihnen Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr Arzt verschiedene Anti-Malaria-Medikamente, die das Wachstum von Parasiten in den roten Blutkörperchen des menschlichen Körpers unterbinden.

Ein schwerer Malariaverlauf kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, sodass eine intensivmedizinische Behandlung notwendig ist.

Warnung vor falschen Malaria-Medikamenten

In vielen Ländern sind gefälschte Medikamente gegen Malaria im Umlauf. Diese enthalten oft zu wenig oder gar keine Wirkstoffe beziehungsweise vollkommen unwirksame Inhaltsstoffe. Auch wenn die Arzneimittel im Reiseland günstiger sind als in Deutschland, gilt: Besorgen Sie sich Medikamente für die Malariaprophylaxe und gegebenenfalls für eine Notfallbehandlung möglichst immer vor Ihrer Abreise. 

Wie kann ich einer Malaria vorbeugen?

Für Reisende in Risikogebiete gibt es noch keine Impfung gegen Malaria. Durch einen konsequenten Mückenschutz können Sie Ihr Risiko senken, sich mit der Tropenkrankheit zu infizieren.

Bei Reisen in bestimmte Malaria-Risikogebiete ist zudem ratsam, eine sogenannte Chemoprophylaxe durchzuführen. Dazu verordnet Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen ein Virostatikum oder ein Antibiotikum, das während des Aufenthalts und manchmal schon vor Abreise eingenommen werden sollte. 

Planen Sie, in ein Land mit niedrigem oder mittlerem Malaria-Risiko zu reisen, ist eine Chemoprophylaxe hingegen nicht angeraten. Hilfreich kann sein, ein Notfallmedikament mitzunehmen. Das Medikament dient zur Selbstbehandlung, falls Sie während Ihrer Reise an hohem Fieber erkranken und keine Möglichkeit haben, ärztlich versorgt zu werden. 

Tipp: Sprechen Sie vier bis sechs Wochen vor Reiseantritt mit einer Reisemedizinerin oder einem Reisemediziner darüber, welche Arzneimittel am besten für Sie geeignet sind. 

Aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Ihr Reiseland finden Sie auf dem Internetportal des Auswärtigen Amts. Sind Sie während Ihrer Reise auf der Suche nach einer Klinik oder haben Sie medizinische Fragen, können Sie sich über das TK-ReiseTelefon ärztlich beraten lassen.