StartseiteKopfschmerzenSo wirkt’s - Kopfschmerzen richtig selbst behandeln
So wirkt’s - Kopfschmerzen richtig selbst behandeln
Kopfschmerzen - nervig, aber alltäglich. Kaum jemand kennt es nicht, dass der Kopf sticht, dröhnt oder hämmert. Glücklicherweise sind die meisten Menschen nur ab und zu davon betroffen. Gelegentliche Kopfschmerzen sind meist harmlos. Und fast jeder kennt irgendein Hausmittel dagegen. Aber was funktioniert wirklich? Und wie ist es mit Schmerzmitteln?
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Carolin Schoppe, Dres. Schlegel+Schmidt - Med. Kommunikation GmbH
Zwei gute Nachrichten vorweg: Es gibt wirkungsvolle Hausmittel. Und: Auch Schmerzmittel können - richtig eingenommen - so manchen Tag retten.Wirkungsvolle Hausmittel: Koffein und Pfefferminzöl Koffein hilft nachweislich bei leichten Kopfschmerzen. Das Koffein verhindert, dass der Körper Prostaglandine ausstößt. Das sind hormonähnliche Substanzen, die Schmerzen, Fieber und Entzündungen hervorrufen. Außerdem verbessert Koffein die Durchblutung, auch das kann beginnende Kopfschmerzen stoppen. Tipp: Ein Espresso enthält mehr Koffein als ein Becher Filterkaffee und ist magenschonender.Fürs Koffein lieber Espresso trinken. Er enthält mehr Koffein als ein Becher Filterkaffee.Auch mit Pfefferminzöl lassen sich Kopfschmerzen lindern. Tragen Sie es auf Schläfen, Stirn und Nacken auf und massieren Sie es sanft ein. Die Wirkung von zehnprozentigem Pfefferminzöl ist vergleichbar mit der Einnahme von einem Gramm Paracetamol - das haben Studien nachgewiesen. Ebenfalls bewährt haben sich frische Luft, viel trinken, ein warmes Kirschkernkissen im Nacken und ein kalter Waschlappen auf der Stirn. Expertinnen und Experten empfehlen zudem gezielte Entspannungsübungen, um mögliche Verspannungen effektiv zu beheben. Mehr Informationen, wie Sie zur Ruhe kommen, erhalten Sie in unserem Themenspezial Entspannungstechniken.
ThemenspezialEntspannung
Einfach aushalten? Besser nicht!Hausmittel sind keine Wundermittel. Bei stärkeren Beschwerden helfen sie meist nicht. Manche Menschen glauben dann, sie müssten die Kopfschmerzen eben aushalten. Die meisten Ärztinnen und Ärzte raten davon ab. Schmerzen nicht wirksam zu behandeln, erhöht das Risiko für chronische Schmerzen. Solche chronifizierten Schmerzen entstehen, wenn sich der Körper auf wiederkehrende Schmerzerlebnisse einstellt und ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Die Beschwerden bleiben dann dauerhaft.Bei gelegentlich auftretenden Kopfschmerzen kann es daher sinnvoll sein, frühzeitig ein rezeptfreies Schmerzmittel einzunehmen. Kopfschmerzen können Sie übrigens auch vorbeugen. In unseren Tipps erfahren Sie, wie es geht.Schmerzmittel wirken nur, wenn der Wirkstoff im Blut in ausreichender Konzentration vorhanden ist.
Die Dosis muss stimmenVielleicht haben auch Sie schon einmal in guter Absicht eine Tablette geteilt und so die empfohlene Dosis halbiert. Das ist keine gute Idee. Denn Schmerzmittel wirken nur, wenn der Wirkstoff im Blut in ausreichender Konzentration vorhanden ist. Ist die Dosis zu klein, haben Sie keinen schmerzlindernden Effekt - Ihre Kopfschmerzen bleiben. Unter Umständen greifen Sie dann zu schnell zur nächsten Tablette oder leiden weiter, weil Sie glauben, dass nichts Ihnen hilft.Die Packungsbeilage hilft weiterUntertreiben Sie es daher nicht und nehmen Sie das Medikament in ausreichender Dosis ein, so wie es in der Packungsbeilage empfohlen wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Sie dann Ihre Schmerzen los.
Noch ein Tipp, wenn Sie unter Migräne leiden: Mit der TK-Migräne-App lassen sich Ihre Kopfschmerzsymptome ganz einfach und übersichtlich erfassen. Die Dokumentation des Verlaufs hilft Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, besser zu erkennen, wann die Attacken auftreten und welche Medikamente sinnvoll sein könnten.Nicht mehr als nötigZu viel, zu oft, zu lang - auch das ist nicht ratsam. Denn ein regelmäßiger Gebrauch von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen wiederum begünstigen. Und kein wirksames Medikament gibt es ohne das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Deshalb sollten Sie rezeptfreie Schmerzmittel nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat anwenden. Intensiver Sport und Schmerzmittel passen nicht zusammenBei starker Belastung setzt der Körper die Durchblutung in den Nieren und im Magen-Darm-Trakt herab. Die Folge: Schmerzmittel können nicht mehr richtig abgebaut werden und das Risiko für Nebenwirkungen erhöht sich. Zudem unterdrückt das Medikament die lebenswichtige Warnfunktion des Schmerzes, sodass Sie zum Beispiel nicht merken, wenn Sie Ihre Gelenke oder Knorpel überlasten.
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Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN): S1-Leitlinie Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln (Medication Overuse Headache = MOH). Stand: 13.05.2018Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft e. V. (DMKG): Selbstmedikation bei Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp. Juni 2009Gaul, C. et al.: Patientenratgeber Kopfschmerzen und Migräne. 3. Auflage Berlin: ABW Wissenschaftsverlag GmbH 2016Stiftung Warentest: Schmerzmittel im Test. Diese Medikamente helfen - mit und ohne Rezept, 25.02.2020. URL: https://www.test.de/Schmerzmittel-Welche-Arznei-wo-gezielt-wirkt-5073133-0/ (abgerufen am: 05.03.2020)Deutsches Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/61465/Sport-und-Schmerzmittel-Unheilige-Allianz-zum-Schaden-der-NiereDeutsches Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/66748/Laien-und-Leistungssport-Geht-nichts-mehr-ohne-Schmerzmittel
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