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Impfung gegen Pneumokokken Pneumokokken sind Bakterien aus der Familie der Streptokokken und können schwere Erkrankungen verursachen. Neben älteren Menschen gehören besonders Säuglinge und Kleinkinder zur Risikogruppe. Charlotte Stümpel, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Pneumokokken finden sich häufig im Nasen-Rachen-Raum, sie führen aber nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung. Übertragen werden die Bakterien durch die sogenannte Tröpfcheninfektion, das heißt beim Husten, Niesen oder Sprechen. Ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift oder geschwächt, können Pneumokokken ein Risiko darstellen. Deshalb sind besonders Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit einer chronischen Erkrankung und Personen über 60 Jahre gefährdet. Eine Infektion mit Pneumokokken kann zu einer Reihe von ernsthaften Erkrankungen führen, darunter Lungenentzündung , akute Mittelohrentzündung , Hirnhautentzündung  und Blutvergiftung (Sepsis).Die ImpfungArt des ImpfstoffsEs gibt mehr als 95 verschiedene Pneumokokken-Stämme, weshalb es auch mehrere Impfstoffe gibt. Der Polysaccharid-Impfstoff (PPSV) besteht aus Mehrfachzuckern (Polysacchariden) der Pneumokokken-Hülle und wirkt gegen die 23 häufigsten Pneumokokken-Typen. Diese sind für 90 Prozent aller Pneumokokken-Erkrankungen verantwortlich. Wie alle Polysaccharid-Impfstoffe erzeugt PPSV jedoch bei Kindern unter zwei Jahren keine ausreichende Immunantwort.Außerdem stehen Konjugatimpfstoffe (PVC) zur Verfügung, bei denen die Polysaccharide an ein Trägerprotein gebunden sind, das die Immunantwort auf den Impfstoff erheblich verstärkt. Anders als Polysaccharid-Impfstoffe gelten Konjugatimpfstoffe auch bei Kindern unter zwei Jahren und bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem als wirksam. Aktuell stehen drei Konjugatimpfstoffe zur Verfügung: ein 13-, ein 15- und ein 20-valenter Konjugatimpfstoff. Diese Bezeichnung gibt an, dass der jeweilige Impfstoff gegen 13, 15 oder 20 Pneumokokken-Typen wirksam ist und damit jene Typen abdeckt, die am häufigsten für schwere Erkrankungen und deren Folgen verantwortlich sind.WirksamkeitDie meisten geimpften Personen bilden Antikörper  gegen die häufigsten oder gegen alle im Impfstoff enthaltenen Pneumokokken-Polysaccharide. Das gilt für sämtliche Altersgruppen und sowohl für Konjugat- als auch für Polysaccharid-Impfstoffe. Personen, die Antikörper ausbilden, sind vor den am häufigsten durch Pneumokokken ausgelösten Erkrankungen geschützt.Impfreaktionen und NebenwirkungenHäufig kommt es an der Einstichstelle zu Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen, gelegentlich schwellen auch die umliegenden Lymphknoten an. Allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Muskel- sowie Gelenkschmerzen können ebenfalls auftreten. Solche Impfreaktionen  klingen meist nach wenigen Tagen wieder ab.Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind selten. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es jedoch zu einem Fieberkrampf und in Einzelfällen auch zu einem kurzzeitigen schockähnlichen Zustand, einer sogenannten hypoton-hyporesponsiven Episode, kommen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel nur von kurzer Dauer und bleiben folgenlos.Wer sollte sich wann gegen Pneumokokken impfen lassen?Altersbezogene Impfempfehlung - über TK-GesundheitskarteDie Schutzimpfungsrichtlinie (SI-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und das Robert Koch-Institut (RKI) empfehlen die Impfung  gegen Pneumokokkenallen Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von 24 Monaten sowieMenschen, die über 60 Jahre alt sind.GrundimmunisierungFür einen vollständigen Impfschutz sollten Säuglinge unter zwölf Monaten drei Impfstoffdosen mit einem 13- oder 15-valenten Konjugatimpfstoff erhalten, und zwar im Alter von zwei, vier und elf Monaten.Personen über 60 Jahre, die bisher noch nicht gegen Pneumokokken geimpft sind, sollten einmal mit einem 20-valenten Konjugatimpfstoff geimpft werden. NachholimpfungenUngeimpfte Säuglinge unter zwölf Monaten erhalten als Nachholimpfung zwei Impfungen im Abstand von mindestens acht Wochen.AuffrischungDie Pneumokokken-Impfung muss nur bei bestimmten Grunderkrankungen aufgefrischt werden. Wenden Sie sich dazu an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt und besprechen Sie gemeinsam Ihre individuelle Situation. 
Das Risiko, ab einem Alter von zwei Jahren schwer an Pneumokokken zu erkranken, ist sehr gering. Deshalb müssen gesunde Menschen ihre Impfung nicht wiederholen, wenn sie im Säuglingsalter erfolgreich grundimmunisiert wurden. 
Medizinische Impfempfehlung - über TK-GesundheitskarteKindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die einem erhöhten gesundheitlichen Risiko infolge einer Grunderkrankung ausgesetzt sind, wird in der SI-RL des G-BA und laut RKI empfohlen, sich impfen zu lassen.Zu einer solchen Risikogruppe gehören Personen miteinem geschwächten Immunsystem aufgrund angeborener Immundefekte, einer fehlenden oder nicht funktionsfähigen Milz, einer HIV-Infektion , Knochenmark- oder Organtransplantationen, einer chronischen Erkrankung wie Diabetes mellitus , Herz- und Lungenerkrankungen, Leber- und Nierenkrankheiten oder Erkrankungen des Nervensystems,einem erhöhten Risiko für eine Hirnhautentzündung, bspw. durch ein Cochlea-Implantat oder eine Liquorfistel. Personen ab 18 Jahren, die dieser Risikogruppe angehören, sollten eine Impfung mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff erhalten.Chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 17 Jahren sollten zunächst mit einem Konjugatimpfstoff und nach sechs bis zwölf Monaten mit dem Polysaccharid-Impfstoff geimpft werden. Erwachsene mit einer Grunderkrankung, die in der Vergangenheit bereits gegen Pneumokokken geimpft wurden, sollten nach einem gewissen Abstand erneut mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff geimpft werden. Wie viel Zeit zwischen den Impfungen liegen sollte, hängt von Alter, Impfstoffart und zugrunde liegender Erkrankung ab. Berufliche Impfempfehlung - über TK-GesundheitskarteMenschen, die einem erhöhten beruflichen Pneumokokken-Risiko ausgesetzt sind, sollten entsprechend der SI-RL des G-BA mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff geimpft werden. Dieses berufliche Risiko besteht bei Tätigkeiten wie Schweißen und Trennen von Metallen.Wurde eine Person in der Vergangenheit bereits mit dem Polysaccharid-Impfstoff geimpft, sollte sie bei anhaltender beruflicher Gefährdung nach mindestens sechs Jahren den 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff erhalten.
Bundesministerium der Justiz/Bundesamt für Justiz - gesetze-im-internet.de: Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV), 12.07.2019. URL: https://www.gesetze-im-internet.de/arbmedvv/ArbMedVV.pdf (abgerufen am: 19.03.2024).
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - impfen-info.de: Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen, 04.03.2024. URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/pneumokokken/ (abgerufen am: 19.03.2024).
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - impfen-info.de: Pneumokokken-Impfung bei Kindern, 04.03.2024. URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/pneumokokken/ (abgerufen am: 19.03.2024). 
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Absatz 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL), Stand: 14.03.2024. URL: https://www.g-ba.de/downloads/62-492-3394/SI-RL_2024-01-18_iK-2024-03-14.pdf (abgerufen am: 19.03.2024). 
Robert Koch-Institut (RKI): Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten, 22.11.2023. URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pneumokokken/FAQ-Liste_Pneumokokken_Impfen.html (abgerufen am: 19.03.2024).
Schlagberg, J. et al.: Aktualisierung der Empfehlungen der STIKO zur Standardimpfung von Personen ≥ 60 Jahre sowie zur Indikationsimpfung von Risikogruppen gegen Pneumokokken und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung. Epidemiologisches Bulletin 39/2023, 28.09.2023. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/39_23.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am: 19.03.2024).
Ständige Impfkommission: Epidemiologisches Bulletin. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 4/2024, 25.01.2024. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am: 14.03.2024).
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