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Lebensmittelvergiftungen im Urlaub vermeiden Magen- und Darmprobleme können den langersehnten Traumurlaub ganz schnell in einen Albtraum verwandeln. Häufig sind verunreinigte Lebensmittel und das verschmutze Trinkwasser die Auslöser für die Beschwerden. Mit unseren Tipps schützen Sie sich im Ausland vor einer Lebensmittelvergiftung. Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg
Sonne, Strand und Palmen wohin man blickt - und dazu das frische Obst. Wie im Paradies! Gönnt man sich die exotischen Vitaminbomben, kommt manchmal am nächsten Tag jedoch das böse Erwachen: Erbrechen, Durchfall, Fieber. Dahinter können eher harmlose Magen- und Darmprobleme stecken, aber auch gefährliche Krankheiten wie zum Beispiel eine Lebensmittelvergiftung oder sogar Hepatitis.Brat es, koch es, schäl es oder vergiss es!Als einfache Regel für den sicheren Umgang mit Lebensmitteln im Ausland gilt deshalb: "Boil it, cook it, peel it or forget it!" Sinngemäß bedeutet das so viel wie: "Brat es, koch es, schäl es oder vergiss es!" Hintergrund ist, dass in vielen Ländern Obst und Gemüse oft mit menschlichen oder tierischen Ausscheidungen gedüngt sowie unter fragwürdigen hygienischen Bedingungen verarbeitet werden und daher mit Keimen belastet sein können.
Tipp:  Beim Erhitzen werden viele Keime zerstört.
Diese drei weiteren Tipps helfen beim Umgang mit potenziell belasteten Nahrungsmitteln:Achtung bei Salaten! Auf ihnen könnten sich Krankheitserreger befindenVerzichten Sie auf Gerichte von Imbissständen oder aus GarküchenSeien Sie vorsichtig bei Nahrungsmitteln, die nicht frisch zubereitet sind. Dies gilt besonders für Speisen auf kalten Büffets, Eierspeisen, Pasteten, Hackfleisch, alle mit Mayonnaise zubereiteten Mahlzeiten, aber auch für Eis und Pudding. Durch diese Gerichte werden besonders leicht die Erreger von Typhus, Paratyphus und Amoeben übertragenWorauf Sie bei Säuglingen achten solltenFür Säuglinge bis einschließlich dem sechsten Lebensmonat ist das Stillen die sicherste Nahrungsquelle. Künstliche Säuglingsnahrung sollte im Ausland nur mit abgekochtem Wasser oder abgekochter Milch zubereitet werden.Wichtige Tipps zur Zubereitung von Obst und GemüseWer sich selbst an den Herd stellt, um die lokale Küche kennenzulernen, sollte unbedingt auf die richtige Zubereitung der Lebensmittel achten. Manche Gemüse- oder Wurzelarten wie unreife Bambussprossen, Maniokknollen oder Yamswurzeln können lebensbedrohliche Mengen an Blausäure enthalten. Bei falscher Zubereitung drohen gefährliche Vergiftungen.Kann frisches Obst und Gemüse nicht gekocht oder geschält werden, hilft ein halbminütiges Bad in kochendem Wasser, um Keime zu reduzieren. Anschließend die Frucht mit sauberem Trinkwasser abspülen. Das schützt nicht nur vor Erregern, sondern auch vor Pflanzenschutzmitteln. Denn in einigen Ländern werden noch Pestizide verwendet, die bei uns schon längst verboten sind.Fleischverzicht im Urlaub? So decken Sie den EiweißbedarfFleisch und Wurstwaren müssen immer gut durchgebraten, geräuchert oder gekocht sein. Falls Sie sich nicht sicher sein können, ob dies geschehen ist, sollten Sie lieber nicht zugreifen. Alternativ zum Fleischkonsum kann der tägliche Eiweißbedarf auch über Bohnen, Erbsen, Linsen und Nüsse gedeckt werden. So kann auf tierisches Eiweiß auch mal für einen längeren Zeitraum problemlos verzichtet werden.Vorsicht vor Algengift in Fisch und MeeresfrüchtenHätten Sie es gewusst? Bestimmte Algenarten enthalten Gifte, die sich in Fischen, Muscheln und Schalentieren anreichern können. Besonders tückisch: Auch das Kochen kann die Gifte nicht zerstören. Das Risiko steigt gerade nach Algenblüten, sogenannten "red tides", an. In den betroffenen Gebieten sind meist Warnschilder an den Stränden zu finden. Dann gilt: Finger weg von auf Fisch und Meeresfrüchten! Die Gefahren sind nämlich erheblich. Neben leichten Magen- und Darmproblemen können neurologische Erscheinungen bis zu Lähmungen und Atemversagen auftreten.In der Karibik, manchen Pazifikregionen sowie in Australien stellen darüber hinaus Ciguatera-Fischvergiftungen eine Gefahr dar. In Gegenden, wo tropischen Küsten Korallenriffe vorgelagert sind, können die hitzestabilen Gifte bestimmter Algenarten sich in Riffraubfischen anreichern und nach dem Verzehr zu Krankheiten führen. Symptome sind etwa ein gestörtes Kälteempfinden, das teils Monate anhalten kann. Außerdem drohen Hautausschläge, Taubheitsgefühle in Lippen und Mundschleimhäuten, Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.Milch in den Kühlschrank, Öle nur aus bekannten Quellen kaufenMilch sollte im Urlaub immer abgekocht werden, sofern Sie sie nicht bereits sterilisiert oder pasteurisiert gekauft haben. Danach heißt es: ab in den Kühlschrank! Denn sowohl Milch als auch Käse können Nährböden für Erreger wie Rindertuberkulose und Durchfallerkrankungen sein.Beim Kauf von Fetten oder Ölen sollten sie entweder industriell gefertigte Produkte kaufen oder den Hersteller kennen. Gepanschtes Öl kann zu schweren Erkrankungen mit unter Umständen bleibenden Nervenschäden führen.
Extreme Hitze: Wie Sie sich am besten schützen Richtig essen bei Hitze
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