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Risiken und Nebenwirkungen der Antibabypille
Die Antibabypille ist eine beliebte Verhütungsmethode, die einen hohen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften bieten und zusätzlich zum Beispiel Zyklusbeschwerden lindern kann. Doch wie jedes Medikament ist auch die Pille nicht frei von Nebenwirkungen und Risiken.
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Alice von Berg, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Die Pille ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel in Europa, wenngleich sie in den letzten Jahren seltener als noch vor zwei Jahrzehnten verschrieben wurde. Ein Grund dafür könnte eine zunehmend kritische Einstellung gegenüber hormonellen Verhütungsmethoden sein. Denn diese greifen in den Hormonhaushalt ein und verändern so den weiblichen Zyklus. Das hat häufig nicht nur positive Auswirkungen.Die ersten Monate mit der PilleWenn Sie gerade erst mit der Einnahme der Pille begonnen haben, muss sich Ihr Körper zunächst an die zugeführten Hormone gewöhnen. In dieser Phase treten häufiger Nebenwirkungen auf, die sich oft nach einigen Monaten legen. Dazu gehören:SchwindelÜbelkeitKopfschmerzenWassereinlagerungenVeränderung der HautBrustspannenStimmungsschwankungenZwischenblutungen oder veränderte MenstruationBleiben diese Beschwerden über längere Zeit bestehen oder beeinträchtigen sie Ihr Wohlbefinden, sollten Sie mit Ihrer behandelnden Gynäkologin oder Ihrem behandelnden Gynäkologen über einen Wechsel des Präparats sprechen. Vielleicht kommt auch eine alternative Verhütungsmethode infrage.Langfristige RisikenDie langfristige Einnahme der Antibabypille kann das Risiko für bestimmte Erkrankungen beeinflussen. Meist ist es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die sich ungünstig auf den Körper auswirken. Erhöhtes ThromboserisikoBesonders relevant ist das erhöhte Risiko für Thrombosen, die fachsprachlich als thromboembolische Ereignisse bezeichnet werden. Insbesondere Frauen, die eine Kombi-Pille einnehmen, sind davon betroffen. Unterschieden werden dabei zwei Arten von Thrombosen: Blutgerinnsel, die sich in den Venen bilden, und Blutgerinnsel, die sich in den Arterien bilden. Venöse thromboembolische Ereignisse (VTE) sind selten, aber zugleich schwerwiegend. In diesen Fällen setzen sich Blutgerinnsel in Bein-, Arm- oder Hirnvenen fest und verstopfen diese. Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, Alter oder familiäre Veranlagung können das Risiko weiter erhöhen. Folgende Symptome an den betroffenen Gliedmaßen können auf eine Venenthrombose hinweisen:SchmerzenDruckempfindlichkeitSchwellung und SpannungsgefühlWarme, gerötete HautMuskelkrämpfeLöst sich ein Blutgerinnsel und wandert durch den Körper, kann es zudem ein Blutgefäß in der Lunge verstopfen und zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen. Anzeichen dafür können sein:Plötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit oder schnelles AtmenStechender BrustschmerzPlötzlich auftretender Husten Arterielle Thromboembolien (ATE) bezeichnen wiederum Blutgerinnsel, die zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Auch hier ist das Risiko durch die Einnahme der Kombi-Pille leicht erhöht. Liegen zusätzliche Risikofaktoren wie beispielsweise familiäre Vorbelastung oder Zigarettenkonsum vor, steigt das Risiko entsprechend weiter.
Schnell handeln!Wenn Sie Beschwerden an sich beobachten, die auf eine Thrombose, eine Lungenembolie, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hinweisen, wenden Sie sich umgehend an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 oder wählen Sie die 112. Weisen Sie das medizinische Personal darauf hin, dass Sie ein Hormonpräparat einnehmen.
Einfluss auf das KrebsrisikoStudien zeigen, dass die Einnahme der Pille außerdem das Risiko für bestimmte Krebsarten leicht verändern kann.Das Risiko für Brustkrebs steigt durch die langfristige Einnahme der Pille an.Außerdem erhöht sich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs , da häufig auf einen zusätzlichen Schutz durch Kondome verzichtet wird.Im Hinblick auf Gebärmutter - und Eierstockkrebs scheint die Pille dagegen einen schützenden Effekt zu haben.Wichtig zu wissen: Das individuelle Krebsrisiko hängt von vielen Faktoren ab. Nehmen Sie daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in den fachärztlichen Praxen in Anspruch.Depressionen und depressive VerstimmungenEinige Frauen berichten über Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit unter der Pilleneinnahme. Depressionen sowie depressive Verstimmungen zählen zu den bekannten Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmethoden. Das Risiko ist besonders zu Beginn der Einnahme im Jugendalter erhöht und nimmt bei erwachsenen Frauen ab.Es lohnt sich, auf das eigene Wohlbefinden zu achten und Veränderungen mit der gynäkologischen Praxis zu besprechen. Möglicherweise ist ein anderes Präparat in Ihrem Fall besser verträglich.
"Du bist nicht mehr du selbst."Eine Depression ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die behandelt werden kann - und auch behandelt werden sollte. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Podcast: Wie fühlen sich Depressionen an, was unterscheidet sie von normalen Stimmungsschwankungen und wie lässt sich eine Depression überwinden?
FruchtbarkeitEinige Frauen fragen sich, ob ihre Fruchtbarkeit durch die Pille beeinflusst wird und ob sie dadurch später Probleme haben könnten, schwanger zu werden . Machen Sie sich keine Sorgen: Die Pille wirkt sich nicht auf die Fruchtbarkeit aus - auch nicht nach einer langfristigen Einnahme. Wenn Sie die Pille absetzen und ansonsten gesund sind, können Sie in der Regel schnell schwanger werden . Etwa ein Jahr nach Beendigung der Pilleneinnahme unterscheidet sich die Schwangerschaftsrate nicht mehr von derjenigen der Frauen, die nie mit der Pille verhütet haben.
Welche Verhütungsmethode passt zu mir?Die Wahl eines passenden Verhütungsmittels ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben der grundlegenden Frage, ob hormonell verhütet werden soll, spielen auch individuelle Faktoren eine entscheidende Rolle - denn nicht alle Frauen können die Antibabypille bedenkenlos einnehmen. In unserem Artikel erfahren Sie, wann Sie auf eine hormonelle Verhütung verzichten sollten.
Berufsverband der Frauenärzte (BVF): Zusammenhang zwischen Einnahme der Kombinationspille und erhöhtem Depressionsrisiko, 2023. URL: https://www.bvf.de/aktuelles-presse/gbcog-mitteilungen/meldung/zusammenhang-zwischen-einnahme-der-kombinationspille-und-erhoehtem-depressionsrisiko/ (abgerufen am: 12.03.2025).Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG) Sichergehn: Verhütung für sie und ihn, April 2019. URL: https://shop.bioeg.de/sichergehn-verhuetung-fuer-alle-c-293/ (abgerufen am: 12.03.2025).Dicheva-Radev, S.; Farker, K.: Neue orale Kontrazeptiva: Faktencheck. In: Arzneiverordnung in der Praxis, Band 51/Heft 2, 2024. URL: https://www.akdae.de/fileadmin/user_upload/akdae/Arzneimitteltherapie/AVP/Artikel/2024-2/162.pdf(abgerufen am: 12.03.2025).Heun, X.; Skala, C.: Kontrazeption bei Risikopatientinnen. J. Gynäkol. Endokrinol. AT 2020/30: 53-58. URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s41974-020-00133-z#Sec9 (abgerufen am: 12.03.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) -gesundheitsinformation.de: Pille & Co.: Hormonelle Verhütung, 19.02.2025. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/pille-co-hormonelle-verhuetung.html (abgerufen am: 12.03.2025).
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