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Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Außenbereich eines Cafés und trinken einen Cappuccino. Plötzlich müssen Sie husten und merken, dass sich Ihre Bronchien zusammenziehen. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Vom Nachbartisch zieht Zigarettenrauch herüber, der Ihren Atemwegen zu schaffen macht. 

Derartige Auslöser für asthmatische Beschwerden gibt es in großer Zahl und nicht immer sind sie so leicht zu ermitteln. Die größte Gruppe der Auslöser bilden sogenannte Allergene wie Pollen oder Tierhaare. Sie rufen eine allergische Reaktion hervor und sind für die Entstehung der Asthma-Erkrankung mitverantwortlich. Daneben gibt es zahlreiche nicht-allergene Auslöser, die ein bestehendes Asthma verschlechtern können. Neben Tabakrauch zählen dazu unter anderem Kaltluft, starke Düfte, Medikamente oder auch Stress.

Den Auslösern auf der Spur

Asthma ist überwiegend allergisch bedingt. Ihr Arzt wird daher gezielte Allergietests durchführen. Grundsätzlich sind die Auslöser bei jedem Asthmatiker unterschiedlich und viele reagieren sowohl auf allergene als auch auf nicht-allergene Trigger. Ein Tagebuch kann Ihnen helfen, Ihren Auslösern auf die Schliche zu kommen: Darin können Sie mögliche Beschwerden und Umstände notieren und Ihre Beobachtungen anschließend mit Ihrem Arzt besprechen. 

Die Suche lohnt sich: Wenn Sie Ihre Auslöser kennen, können Sie sie meiden oder sich auf sie einstellen. So tragen Sie dazu bei, Ihr Asthma effektiv und nebenwirkungsarm in den Griff zu bekommen. 

Tipps und Tricks

Pollen

Besonders im Frühjahr und im Sommer ist es fast unmöglich, Getreide-, Blüten und Gräserpollen aus dem Weg zu gehen. Mithilfe eines Pollenflugkalenders oder der TK-Allergie-App Husteblume sind Sie auf starke Pollenbelastung vorbereitet. Verschieben Sie geplante Outdoor-Aktivitäten auf Tage mit wenig Pollenflug und halten Sie Antihistaminika bereit, die Ihnen Ihr Arzt empfohlen hat. Auch Pollenfilter an Fenstern und im Auto bieten Ihnen einen gewissen Schutz. 

Hausstaubmilben

Die mikroskopisch kleinen Milben leben in jedem Haushalt, bevorzugt in Matratzen, Federbetten, Teppichen und Kuscheltieren. Nicht die Tierchen selbst, sondern ihre Ausscheidungen machen Allergikern zu schaffen. Verringern Sie die Milbenanzahl, indem Sie milbendichte Überzüge - sogenannte Encasings - für Matratzen und Bettzeug verwenden und Ihre Bettwäsche wöchentlich bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Verbannen Sie unnötige Staubfänger wie Teppiche und Überdecken aus Ihrem Schlafzimmer und lüften Sie regelmäßig. Wenn Sie staubsaugen, sollten Sie eine Atemmaske und einen Staubsauger mit Filter verwenden - im optimalen Fall übernimmt jemand anderes das Saugen für Sie.

Schimmelpilze 

Schimmelpilze gedeihen besonders in warmen und feuchten Räumen. Ihre Sporen sind für die Allergie verantwortlich. Untersuchen Sie Ihre Wohnung nach möglichen Stockflecken hinter Schränken und Kacheln. Beugen Sie vor, indem Sie Ihre Wohnung trocken halten und gut lüften. Verwenden Sie möglichst keine Luftbefeuchter und reinigen Sie Klimaanlagen regelmäßig. 

Tierhaare

Neben Tierhaaren können auch Schuppen und Speichel von Haus- und Hoftieren Allergene enthalten. Stellt Ihr Arzt fest, dass Sie allergisch darauf reagieren, stehen Sie womöglich vor der Frage, ob Sie sich von Ihrem geliebten Haustier trennen sollten. Ärzte raten dazu, denn so bessert sich das Asthma häufig enorm und die erforderliche Medikamenten-Dosis kann reduziert werden. Bei Kindern kann sich allergisches Asthma sogar komplett zurückbilden, wenn das Haustier nicht mehr in der Wohnung ist.

Nahrungsmittel

Bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Nüsse, Fisch, Milch oder Eier, Zusatzstoffe oder Bestandteile von Nahrungsmitteln können Atembeschwerden auslösen. Stellt Ihr Arzt eine Allergie bei Ihnen fest, gilt es, dieses Lebensmittel zu vermeiden und einen adäquaten Ersatz zu finden. So können zum Beispiel Ziegen- oder Schafsmilchprodukte eine Alternative bei Kuhmilch-Allergie sein. 

Luftreizstoffe

Auch auf Reize wie Staub, Dämpfe, Rauch, Autoabgase, intensive Düfte sowie Tabakrauch können Asthmatiker überempfindlich reagieren. Haben Sie derartige Trigger ermittelt, wird Ihr Arzt Maßnahmen mit Ihnen besprechen, um diese Auslöser bestmöglich zu vermeiden.

Setzen Sie vor allem Kinder niemals Zigarettenqualm aus - sie reagieren besonders empfindlich auf die darin enthaltenen Giftstoffe. 

Medikamente

Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel (zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen), Betablocker und auch alternative Heilmittel wie Gelée Royal oder Echinacea können asthmatische Beschwerden auslösen. Sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt, wenn Sie auf ein Medikament mit Beschwerden reagieren. Er kann Ihnen mögliche Alternativen aufzeigen.  

Kaltluft

Kalte Luft kann bei manchen Menschen Asthma-Anfälle oder -beschwerden auslösen. Besonders der Wechsel von Wärme zu Kälte (etwa aus geheizten Räumen in die kalte Winterluft) ist ungünstig. Wenn Sie auf kalte Luft empfindlich reagieren, nehmen Sie sich mehr Zeit, um sich zu akklimatisieren. Bewegen Sie sich moderat und atmen Sie gleichmäßig - so verhindern Sie, dass große Mengen kalter Luft in Ihre Lungen gelangen. 

Entzündungen der Atemwege 

Schnupfen und Bronchitis lassen sich besonders in der kalten Jahreszeit kaum vermeiden. Sie verstärken bei vielen Menschen mit Asthma die Beschwerden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, ob Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken bei Ihnen sinnvoll sind. 

Psychische und seelische Auslöser

Viele Asthmatiker husten oder bekommen Luftnot, wenn sie gestresst, ängstlich oder aufgeregt sind. Wappnen Sie sich gegen Hektik und Ärger: Autogenes Training, geistige und körperliche Entspannungstechniken sowie Atemübungen können helfen.