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Kann Ihre Blase den Harn nicht einwandfrei halten oder entleeren, zeigt sich das zum Beispiel durch unwillkürlichen Harndrang oder einen schwachen oder tröpfelnden Harnstrahl. Die Ursachen dafür können vielfältig sein und lassen sich meist gut behandeln.

Um herauszufinden, was Ihre Beschwerden verursacht, wird Ihr Arzt Ihnen zunächst viele Fragen stellen und Sie gründlich untersuchen. Dann können weitere, spezielle Untersuchungsverfahren zum Einsatz kommen: Mittels sogenannter urodynamischer Untersuchungen kann Ihr Arzt einschätzen, inwiefern Ihre Harnblase in ihrer Funktion eingeschränkt ist.

Wasserlassen dank Muskelkraft

Die Blasenwand besteht aus mehreren Muskelschichten, die sich beim Wasserlassen zusammenziehen und den Inhalt damit gezielt entleeren. Die Harnblase ist also mehr als ein einfaches Reservoir für den Harn, der nebenbei das Ergebnis eines hochkomplexen Filtrationsprozesses in den Nieren ist. Nach dem Wasserlassen sollte die Blase vollständig entleert sein, damit kein Restharn zurückbleibt.

Die Uroflowmetrie misst den Harnfluss

Die Uroflowmetrie wird in der Regel dann durchgeführt, wenn Betroffene nur langsam oder tröpfchenweise Harn lassen können. Sie ist eine einfache und schmerzfreie Möglichkeit, die Beschwerden schnell und objektiv zu beurteilen. Bei der Untersuchung entleeren Sie Ihre Blase in einen speziellen Messbecher. So wird erfasst, wie viel Harn in welcher Zeit Ihre Blase verlässt. Ursache einer verzögerten Blasenentleerung kann zum Beispiel eine vergrößerte Prostata sein.

Miktionszystometrie zeigt Blasenvolumen und -druck

Die menschliche Blase hat ein Fassungsvermögen von etwa 500 bis 1.000 Millilitern. Mit der sogenannten Zystometrie kann dieses Speichervolumen individuell bestimmt werden. Dazu wird ein Katheter über die Harnröhre in Ihre Harnblase eingeführt. Vorsichtig kann der Untersucher jetzt Ihre Blase mit Wasser füllen und so das Blasenvolumen bestimmen. 

Von einer Miktionszystometrie sprechen Mediziner, wenn mittels einer speziellen Messsonde zusätzlich der Druck in der Harnblase beim Wasserlassen aufgezeichnet wird. Füllt sich unsere Blase, spannen sich die Muskeln des Hohlorgans natürlicherweise an. Entleeren wir dann die Blase, sorgt der erzeugte Druck dafür, dass der Harn unseren Körper über die ableitenden Harnwege verlässt. Ist der Abfluss eingeschränkt, arbeitet die Blase gegen einen erhöhten Widerstand. Die daraus resultierende Druckerhöhung in dem Hohlorgan lässt sich dann nachweisen. Anhand einer zusätzlichen Drucksonde im Bereich des Enddarms kann unterschieden werden, welcher Anteil des Harndrucks vom Blasenmuskel und welcher von der Bauchmuskulatur aufgebaut wird.

Die Druckverhältnisse spielen beim Wasserlassen also eine entscheidende Rolle. Auch die ableitenden Harnwege können dahingehend untersucht werden: Während der Untersucher den Drucksensor langsam durch die ableitenden Harnwege aus der Blase herauszieht, zeichnet dieser ein Druckprofil der ableitenden Harnwege auf (Urethradruckprofil).

Nervenimpulse messen 

Der Blasenmuskel wird durch elektrische Impulse gesteuert, die über das Nervensystem wie Strom durch ein Stromkabel geleitet werden. Die Elektromyografie ermöglicht es, diese Signale aufzuzeichnen. So kann die neurologische Aktivität im Bereich des Beckenbodens untersucht werden. Die Untersuchung wird oft mit anderen Verfahren kombiniert.