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Nagelpilz, medizinisch Onychomykose, befällt meist Fuß-, seltener Fingernägel. Oftmals ist er am großen Zeh zu finden, kann aber auch andere beziehungsweise mehrere Zehen befallen.

Typische Symptome sind:

  • weiße Streifen beziehungsweise Flecken
  • weiß-gelbliche oder gelblich-bräunliche Verfärbungen 
  • Nagelplattenverdickung
  • Nagelbettablösung 
  • brüchige, rissige, krümelige Nägel
  • Schmerzen, etwa beim Tragen enger Schuhe

Bei Verdacht zum Arzt

Wenn Sie vermuten, dass Sie an Nagelpilz erkrankt sind, lassen Sie dies von Ihrem Haus- oder Hautarzt abklären. Er befragt Sie zunächst zu Ihren Beschwerden. Häufig reicht dann eine sogenannte Sichtdiagnose, denn Nagelpilz hat ein sehr typisches Aussehen. Um die Diagnose abzusichern und um andere Erkrankungen auszuschließen, kann Ihr Arzt eine Probe entnehmen. Dazu kratzt er mit einer Küvette ein paar feine Nagelspäne vom Nagel ab und lässt sie im Labor auf Pilze analysieren.

Breite Palette an Behandlungsmöglichkeiten

Um dem Nagelpilz zu Leibe zu rücken, stehen Ihrem Arzt verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung:

  • Wenn der Pilz nur einen kleinen Teil des Nagels betrifft, kann er mit einem Antipilz-Nagellack behandelt werden. Diesen Nagellack können Sie selbst auftragen. Nutzen Sie zuvor die mitgelieferte Nagelfeile, um die sichtbar erkrankten Stellen gründlich abzufeilen. Auch eine Antipilz-Creme oder -Salbe beziehungsweise ein Nagelpilz-Stift wirken ähnlich.
  • Hat der Nagelpilz größere Flächen befallen oder sich auf mehrere Nägel ausgebreitet, wird die äußerliche Nagellackbehandlung durch Tabletten ergänzt, die den Pilz zusätzlich von innen heraus bekämpfen.
  • Eine neuere Behandlungsmethode ist die Lasertherapie: Mithilfe eines Infrarotlasers werden die befallenen Nägel bestrahlt. Der Nagelpilz soll dadurch im Lauf mehrerer Sitzungen zerstört werden. Die Lasertherapie ist allerdings kostspielig und eine IGeL-Leistung .

Langwierige Therapie

Bei der Therapie von Nagelpilz ist Geduld gefragt, denn die Behandlungsdauer kann zwischen wenigen Monaten und bis zu zwei Jahren liegen. So lange braucht es, bis die betroffenen Nägel gesund nachgewachsen sind - wie lange genau, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören

  • die Stärke des Pilzbefalls,
  • die betroffenen Nägel - so wachsen etwa Fußnägel langsamer als Fingernägel - und
  • Ihr Alter: Bei jüngeren Menschen wachsen Nägel schneller als bei älteren oder an Diabetes mellitus erkrankten. 

Das können Sie selbst tun

Wenn Sie sich mit Nagelpilz angesteckt haben, können Sie selbst einiges zum Erfolg Ihrer Therapie beitragen:

  • Waschen Sie Ihre Socken bei mindestens 60 Grad.
  • Reinigen Sie auch Ihre Hände gründlich, wenn Sie den infizierten Nagel berührt haben.
  • Trocknen Sie Ihre Füße mit einem eigenen Handtuch ab und wechseln Sie es regelmäßig.
  • Wenn Sie sich vollständig absichern wollen, desinfizieren Sie Ihre Schuhe sowie sämtliche Gegenstände, etwa Schere oder Nagelfeile, die Kontakt mit dem infizierten Nagel hatten.

Ausbreitung verhindern

Nagelpilz ist ansteckend. Schützen Sie andere davor, sich ebenfalls zu infizieren. Tragen Sie stets Schlappen oder Schuhe, um die Pilzsporen nicht zu verteilen - das gilt sowohl zuhause als auch an öffentlichen Orten. Wollen Sie ganz sichergehen, tragen Sie zusätzlich beim Schlafen Socken, um die Pilzsporen nicht im Bett zu verteilen. So verhindern Sie eine mögliche Reinfektion und schützen auch Ihren Partner vor einer Ansteckung.

Risikogruppen

Ein erhöhtes Risiko, sich mit einem Nagelpilz zu infizieren, haben Menschen, 

  • die häufigen Kontakt zu Pilzsporen haben, etwa Wassersportler oder Saunagänger,
  • die Sportarten betreiben, bei denen der Fuß lange in einem Sportschuh steckt, zum Beispiel Fußball oder Tennis,
  • die unter Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen leiden, die die Durchblutung der Beine vermindern,
  • mit einer Hauterkrankung wie Schuppenflechte ,
  • in deren Familie Nagelpilz häufig auftritt,
  • deren Immunsystem geschwächt ist, etwa aufgrund von HIV oder der Einnahme von Immunsuppressiva, also Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken,
  • mit häufig nassen Händen, beispielsweise Reinigungskräfte, und 
  • im höheren Lebensalter: Ab sechzig Jahren verdoppelt sich das Risiko, an Nagelpilz zu erkranken.

Nagelpilz vorbeugen

Nagelpilz beugen Sie am effektivsten vor, indem Sie ihm den Nährboden entziehen. Der Pilz mag es warm und feucht, daher helfen folgende Maßnahmen:

  • Tragen Sie gut sitzende, bequeme und luftige Schuhe, und zwar im täglichen Wechsel, damit jedes einzelne Paar zwischendurch gut auslüften kann.
  • Tragen Sie in Schwimmbädern und anderen Orten mit hoher Ansteckungsgefahr stets Badelatschen.
  • Achten Sie darauf, Ihre Füße, insbesondere die Zehenzwischenräume, gründlich zu säubern und abzutrocknen.
  • Wechseln Sie täglich Ihre Socken und wählen Sie Materialien wie Baumwolle oder Wolle. Teilen Sie weder Schuhe noch Handtücher und Socken mit anderen. 
  • Diabetikern empfehlen Experten eine tägliche sanfte Fußpflege sowie die Füße regelmäßig bei einem Podologen untersuchen zu lassen. Älteren Menschen ist generell ein regelmäßiger Besuch bei der Fußpflege anzuraten.

Wie kann ich Fußpilz vermei­den?

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