Pigment- und andere Flecken - das haben sie zu bedeuten
Mit dem Sommer kommen bei vielen Menschen die Sommersprossen wieder. Meistens sind Pigmentflecke auf der Haut harmlos, doch manchmal auch nicht. Wie man die Anzeichen für Hautkrebs erkennt und sich am besten schützt.
Die menschliche Haut ist selten makellos - auch wenn uns die Gesichter in Hochglanzmagazinen gerne etwas anderes vermitteln. Jeder hat irgendwo Leberflecke, Sommersprossen oder Pigmentflecke. Meistens handelt es sich dabei um harmlose Unregelmäßigkeiten der Haut. Hinter manchen Pigmentmalen kann sich jedoch Hautkrebs verbergen.
Entstehung von Pigmentflecken
Pigmentmale haben zwar unterschiedliche Ursachen, entstehen jedoch alle auf dieselbe Art: durch eine punktuelle Überproduktion des Hautfarbstoffs Melanin. Mit der stärkeren Pigmentierung schützt sich der Körper vor intensiver Sonneneinstrahlung. Daher bilden sich Pigmentflecke (besonders bei heller Haut) vor allem an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Doch auch Alter, Hormonhaushalt und erbliche Veranlagungen spielen eine Rolle.
Sommersprossen
Sommersprossen sieht man meist bei hellhäutigen, blonden und rothaarigen Menschen, sie entstehen durch Veranlagung. Im Sommer treten Sommersprossen stärker hervor, in den sonnenarmen Monaten verblassen sie wieder. Im Alter nimmt ihre Zahl übrigens ab. Gut zu wissen: Sommersprossen sind völlig harmlos und bergen keinerlei Hautkrebsrisiko.
Leberflecke und Muttermale
Leberflecke sind meist erblich bedingt - sie verändern sich im Laufe des Lebens, je nachdem wie häufig die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Muttermale sind hingegen bereits bei der Geburt vorhanden oder entstehen in den ersten Lebenswochen. Sie sollten regelmäßig untersucht werden, da von ihnen ein Drittel aller Hautkrebserkrankungen ausgeht. Das Erscheinungsbild von Leberflecken und Muttermalen variiert in Farbe und Struktur.
Altersflecke (Sonnenflecke)
Diese Pigmentflecke sind überwiegend regelmäßig geformt und gefärbt. Sie treten mit zunehmendem Alter vor allem auf Handrücken, Gesicht und Dekolleté auf. Nun zeigt sich auf der Haut, wer sich im Laufe der Jahre exzessiv gesonnt hat. Altersflecke sind zwar zunächst harmlos, können sich aber mit der Zeit zu bösartigen Tumoren entwickeln.
Chloasma und Melasma
Ganz anders entsteht die sogenannte Schwangerschaftsmaske, auch Melasma oder Chloasma genannt. Diese Hautveränderung tritt in Form von großflächigen, dunkler pigmentierten Partien im Gesicht auf. Sie wird bei Frauen durch einen erhöhten Östrogenspiegel hervorgerufen, zum Beispiel während der Schwangerschaft oder durch eine stark östrogenhaltige Pille. Nach der Entbindung oder dem Absetzen der Pille und bei gründlichem Sonnenschutz verschwindet sie in der Regel von selbst.
Leitfaden für Hautveränderungen
Nicht jeder Fleck entwickelt sich zu Hautkrebs. Trotzdem ist es ratsam, die eigene Haut stets im Blick zu behalten. Mit der sogenannten ABCDE-Regel können Sie Hautveränderungen - insbesondere Leberflecke und Muttermale - selbst überprüfen:
A (Asymmetrie): unregelmäßig, also nicht rund oder oval
B (Begrenzung): unregelmäßig, ausgefranste Ränder, keine deutliche Begrenzung zur Hautumgebung, manchmal auch uneben, rau und gezackt
C (Colour = Farbgebung): keine einheitliche Färbung, andere Farbanteile außer braun (bläulich, schwarz, grau, rötlich), helle und dunkle Stellen in plötzlichem Wechsel
D (Durchmesser): größer als zwei Millimeter, oder: wenn das Mal erkennbar wächst
E (Evolution): Veränderung des Flecks in den letzten drei Monaten
Ärztliche Untersuchung
Treffen bei einer Hautveränderung mehrere dieser Kriterien zu, sollten Sie sie von einem Dermatologen (Hautarzt) untersuchen lassen. Schildern Sie ihm, was Ihnen ungewöhnlich erscheint: Größenzunahme, Formveränderung, Juckreiz, Blutung oder sonstige Auffälligkeiten. Bei der Untersuchung kann er durch Abtasten und mithilfe des Auflichtmikroskops feststellen, ob es sich um eine gut- oder bösartige Hautveränderung handelt. Im Zweifelsfall wird er zusätzlich eine Gewebeprobe entnehmen.
Pigmentmale können allerdings an jeder Köperstelle, einschließlich Kopfhaut, Füßen, Genitalien und Mundschleimhaut, vorkommen - die Selbstuntersuchung reicht also nicht aus. Lassen Sie Ihre Haut in regelmäßigen Abständen vom Dermatologen untersuchen.
Müssen Pigmentflecke behandelt werden?
Harmlose Pigmentflecke sind ein charmantes Zeichen der Individualität. (Oder was wäre Top-Model Cindy Crawford ohne ihr Muttermal?) Stören Hautmale ernsthaft oder bergen sie ein Hautkrebsrisiko, entfernt der Arzt sie operativ oder mit einem Laser. Nach dem Eingriff ist die Haut an dieser Stelle für mehrere Wochen besonders empfindlich. Dann braucht sie intensiven Schutz vor der Sonne, um sich zu erholen.
Manchmal kann auch ein Medikament oder ein Parfum Pigmentflecke auslösen: Bestimmte Arzneimittel wie Hormonpräparate, Breitband-Antibiotika oder Chemotherapeutika sowie einige Duftöle machen die Haut lichtempfindlicher. In diesen Fällen verschwinden die Pigmentflecke meist wieder, sobald das Medikament oder der Duft nicht mehr verwendet werden.
Mithilfe spezieller Cremes oder Peelings können Sie einige Pigmentflecke auch durch Bleichen entfernen oder abschwächen. Allerdings haben viele Bleichmittel Nebenwirkungen, reizen die Haut, machen sie empfindlicher gegen Sonneneinstrahlung und hinterlassen oft einen fleckigen Teint. Außerdem ist das Bleichen nicht mehr rückgängig zu machen. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt über für Sie geeignete Maßnahmen.
Tipps für eine gesunde Haut
- Vermeiden Sie Sonnenbrand - in jedem Alter. Denn er fördert die Bildung von Pigmentmalen und lässt das Hautkrebsrisiko deutlich ansteigen. Bewusster Sonnenschutz im Urlaub und zu Hause ist deshalb für Erwachsene ebenso wichtig wie für Kinder.
- Pigmentflecken im Alter können Sie vorbeugen, indem Sie Sonnenbäder gering dosieren und die intensive Mittagssonne meiden.
- Besonders, wenn Sie Medikamente einnehmen, die die Haut sensibel machen, sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung so weit wie möglich reduzieren.
- Verzichten Sie auf Sonnenbäder im Solarium, da es die UV-Strahlenbelastung der Haut zusätzlich erhöht.
- Verwenden Sie möglichst selten Peelings - sie machen die Hautstruktur dünner und damit empfindlicher.