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Herz und Gefäße stellen den Blutdruck ein

Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut durch Ihren Körper und baut Druck auf. Dieser lässt sich als oberer Wert mithilfe einer Blutdruckmanschette messen, zum Beispiel am Oberarm. Während das Herz entspannt und sich erneut mit Blut füllt, sinkt der Druck im Gefäßsystem auf einen niedrigeren Wert ab. Auch diesen verrät Ihnen die Messung mittels Blutdruckmanschette. Ihr Blutdruck lässt sich also anhand von zwei Werten beschreiben. Als normal gilt ein Blutdruck zwischen 120/80 und 130/85 mmHg.

Auf Spurensuche: Ursache für Bluthochdruck meistens unklar

Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger leiden an Bluthochdruck. Bei rund 90 Prozent der Betroffenen ist der Grund dafür unklar (primäre Hypertonie). Als Risikofaktoren gelten unter anderem zunehmendes Alter, Rauchen oder Übergewicht. Nur bei etwa einem von zehn Betroffenen lässt sich eine Ursache finden (sekundäre Hypertonie), zum Beispiel eine verengte Nierenarterie, Nebenwirkungen eines Medikaments oder ein Hormonungleichgewicht. Ein zu hoher Blutdruck verursacht nur selten Beschwerden.

Tipp: Woran Sie im Alltag erkennen, dass Ihr Blutdruck zu hoch ist

Normaler Blutdruck schützt Herz und Gefäße

Damit Sie morgens aufstehen, Sport treiben oder eben Blumen gießen können, muss Ihr Körper den Druck in den Gefäßen der Situation anpassen. In der Nacht haben Sie normalerweise einen eher niedrigeren Blutdruck, bei sportlicher Aktivität einen höheren. Ein hoher Blutdruck bei Belastung ist ganz normal und in der Regel unbedenklich. Problematisch wird es erst, wenn auch in Ruhe ein hoher Blutdruck gemessen wird. Auf Dauer können Herz, Nieren, Augen, Gehirn oder Gefäße Schaden nehmen. Mehrere Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten sind für die Diagnose notwendig. Mehr zum Thema Diagnose von Bluthochdruck finden Sie hier .

Expertenwissen: Arterielle Hypertonie  

Im Volksmund ist mit Bluthochdruck eigentlich die sogenannte arterielle Hypertonie gemeint, also ein erhöhter Druck in den Gefäßen, die dem Herzen nachgeschaltet sind. Auch in anderen Gefäßsystemen kann der Druck zu hoch sein, zum Beispiel im Lungen- oder im Leberkreislauf. Dann sprechen Fachleute von einer pulmonalen Hypertonie bzw. einer portalen Hypertension.

Bluthochdruck ist wissenschaftlich definiert

Experten definieren unterschiedliche Grade des Bluthochdrucks. Die Richtwerte sind dabei keinesfalls willkürlich gewählt, sondern orientieren sich an wissenschaftlichen Studien. Die Idee: Der Blutdruck gilt dann als zu hoch, wenn eine Therapie einen eindeutigen Nutzen für den Betroffenen bringt und zum Beispiel das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall reduziert.

Hochnormaler Blutdruck: Zeit für Veränderung

Ein hochnormaler Blutdruck beschreibt Werte zwischen 130/85 und 140/90 mmHg. Durch eine Veränderung Ihrer Gewohnheiten können Sie die leicht erhöhten Werte wieder in den Griff bekommen. Medikamente kommen hier nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. 

Leichter bis schwerer Bluthochdruck: Behandlung sinnvoll

Ein Blutdruck von über 140/90 mmHg gilt als zu hoch. Blutdrucksenkende Medikamente sind dann in bestimmten Situationen sinnvoll, weiß Petra Rudnick vom TK-Ärztezentrum: "Der Schweregrad der arteriellen Hypertonie beeinflusst die Auswahl der weiteren Behandlung. Dabei berücksichtigen die behandelnden Ärzte auch weitere Risikofaktoren ihrer Patienten, zum Beispiel Diabetes mellitus, erhöhte Blutfette und Übergewicht."

Normaler Blutdruck beugt Folgeerkrankungen vor

Ihr persönliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist neben anderen Risikofaktoren auch abhängig von Ihrem Blutdruck. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie viel dazu beitragen, Ihren Blutdruck zu normalisieren. Besonders wenn weitere Risikofaktoren hinzukommen, ist ein gesunder Lebensstil sinnvoll:

  • Überstandener Schlaganfall oder Herzinfarkt
  • Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose
  • Andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen
  • Herz- oder Gefäßerkrankungen in der Familie
  • Zunehmendes Alter

Niedrig, niedriger, zu niedrig - wie weit muss der Blutdruck runter?

Bluthochdruck sollte behandelt werden, darüber sind sich Experten einig. Eine groß angelegte Studie führte in den letzten Jahren zu der Erkenntnis, dass bestimmte Personen von einer deutlichen Senkung des Blutdrucks profitieren. Ein oberer Zielblutdruck von unter 120 mmHg reduzierte das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich im Vergleich zu einem Zielblutdruck von unter 140 mmHg. Gemeinsam mit Ihrem Arzt planen Sie eine Therapie, die zu Ihnen passt.