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Sepsis erkennen und handeln

Verschiedene Symptome können auf eine Sepsis hinweisen, sie müssen allerdings nicht alle gleichzeitig auftreten. Suchen Sie umgehend eine Ärztin, einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, wenn eine Infektion und mehr als eines der folgenden Symptome vorliegen: 

  • Herzrasen, schneller Puls
  • Blutdruckabfall, erniedrigter Blutdruck
  • Beschleunigte Atmung, Kurzatmigkeit 
  • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Verwirrtheit, Benommenheit, Wesensveränderung
  • Starke Schmerzen 
  • Fieber oder Unterkühlung mit Schüttelfrost und kalter/feuchter Haut 

Eine Sepsis ist ein Notfall. Die schnelle ärztliche Versorgung kann lebensrettend sein. Wählen Sie daher umgehend den Notruf 112, wenn Sie Anzeichen für eine Sepsis bemerken. 

Wie man eine Blut­ver­gif­tung erkennt

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Was ist eine Sepsis?

Eine Sepsis entsteht, wenn krankheitserregende Keime von einem zunächst lokal begrenzten Infektionsherd ins Blut gelangen und dann über den Blutkreislauf in den gesamten Körper geschwemmt werden. Dabei ist der zugrunde liegende Entzündungsherd nicht immer klar zu erkennen. 

Gelangen Krankheitserreger in den Körper, aktiviert dieser sein Abwehrsystem und setzt damit eine Reihe von Entzündungsreaktionen in Gang. Damit versucht der Körper, sich gegen die Erreger zur Wehr zu setzen. Bei einer Sepsis kann der Körper die Entzündungsantwort jedoch nicht mehr auf den lokalen Ursprungsort begrenzen. Das hat zur Folge, dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe und Organe angreift. 

Eine Sepsis ist lebensbedrohlich, denn unbehandelt kann sie zu Multiorganversagen und septischem Schock führen. Ein erhöhtes Risiko haben Personen mit einer geschwächten Immunabwehr, weil sie zum Beispiel spezielle Medikamente (Immunsuppressiva) einnehmen, eine Grunderkrankung wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Krebs haben oder frisch operiert wurden. 

Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 279.000 Menschen an einer Sepsis. Weltweit zählt sie zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. 

Ursachen und Auslöser einer Sepsis

Bakterien, Viren, Pilze oder auch Parasiten können Infektionen und im weiteren Verlauf eine Sepsis auslösen. Die häufigsten Ursachen einer Sepsis sind: 

  • Infizierte Wunden oder Weichteile 
  • Infektion der Lunge und Atemwege 
  • Infektion im Bereich der Harnwege
  • Infektion des Bauchraums 
  • Infektion des zentralen Nervensystems 

Mit einfachen Hygienemaßnahmen in Ihrem Alltag können Sie sich schützen und damit einer Sepsis vorbeugen .

Rasche Behandlung ist wichtig

Eine schnellstmögliche Therapie ist bei einer Sepsis entscheidend, denn sie rettet Leben. Deshalb behandeln Ärztinnen und Ärzte Betroffene häufig auf einer Intensivstation. 

Um den auslösenden Erreger exakt zu bestimmen und anschließend geeignet behandeln zu können, macht die Ärztin oder der Arzt einen Wundabstrich und lässt Blut und Urin im Labor untersuchen. 

In der Regel erhalten Sie zu Beginn schnell ein Antibiotikum, um die Sepsis frühzeitig behandeln zu können. In manchen Fällen kann auch eine Operation notwendig sein, bei der Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den Infektionsherd entfernt. Zudem wird Ihr Kreislauf und Blutdruck stabilisiert, um alle Organe ausreichend zu versorgen. Dafür erhalten Sie innerhalb kurzer Zeit viel Flüssigkeit über die Venen, Sauerstoff sowie kreislaufunterstützende Medikamente. Das Herz, der Kreislauf und die Atmung werden kontinuierlich überwacht. So können weiterführende Maßnahmen wie eine maschinelle Beatmung rechtzeitig eingeleitet werden. 

Sind bei einer Sepsis Organe stark beeinträchtigt, kann beispielsweise mittels einer künstlichen Niere eine Blutwäsche (Dialyse) erfolgen. Ist das Blutgerinnungssystem betroffen, benötigen Sie eventuell Bluttransfusionen oder andere Blutprodukte. In einem schweren Fall kann es notwendig sein, für eine bestimmte Zeit ein künstliches Koma mit Medikamenten einzuleiten. 

Ein roter Streifen auf der Haut als Anzeichen für eine Blutvergiftung?

Ein roter Streifen auf der Haut, der von einer Wunde ausgeht und in Richtung Herz wandert, ist kein Anzeichen für eine Sepsis. Er zeigt nur, dass die Lymphgefäße unter der Haut durch eine infizierte Wunde entzündet sind. Auch hier ist eine rasche medizinische Versorgung wichtig, damit sich aus der Entzündung keine Sepsis entwickelt.

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Infektionskrankheiten finden Sie beispielsweise auf dem Webportal Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auch das TK ÄrzteZentrum beantwortet Ihre Fragen unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 00, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.