You can also use our website in English -

change to English version

So entsteht die Krankheit 

Am häufigsten entsteht eine Sehnenscheidenentzündung - medizinisch auch zum Beispiel Tendovaginitis oder Peritendinitis genannt - durch dauerhafte Überlastung oder Fehlhaltung oder auch durch plötzliche Überbeanspruchung, zum Beispiel durch täglich langes Arbeiten am Computer oder beim Sport. Risikoreiche Sportarten sind zum Beispiel Klettern, Rudern, Hanteltraining oder Turnen. Aber auch Musiker, die Geige, Gitarre oder Klavier spielen, sind häufiger betroffen. Die Krankheit tritt außerdem als Begleiterscheinung von entzündlichen Gelenkerkrankungen wie zum Beispiel Morbus Bechterew oder rheumatoider Arthritis auf oder auch bei Infektionen. 

Schmerzen und mühsame Bewegungen

Eine Sehnenscheidenentzündung äußert sich in erster Linie durch stechende, ziehende Schmerzen, die mit der Zeit stärker werden, sowie durch Druckempfindlichkeit. Meist schwillt die betroffene Partie an, färbt sich rötlich und lässt sich nicht mehr reibungslos bewegen. Die Schmerzen sind dann auch in Ruhe spürbar. Außerdem kann das Gelenk bei jeder Bewegung hör- und spürbar knirschen. Sind die Sehnen der Finger betroffen, können knotige Verdickungen die normale Fingerbewegung behindern und zu einem ruckartigen Bewegungsablauf führen.

Bei den ersten Anzeichen zum Arzt

Suchen Sie bereits bei den ersten Symptomen einen Arzt auf. Denn je früher eine Sehnenscheidenentzündung behandelt wird, desto schneller sind Sie wieder einsatzfähig. Wenn Sie die Schmerzen ignorieren, bis sie stärker werden oder ständig da sind, steigt die Gefahr, dass die Entzündung chronisch wird und sich gegebenenfalls sogar ausbreitet. 

Was der Arzt untersucht

Eine Sehnenscheidenentzündung ist meist schnell diagnostiziert. Ihr Arzt wird Sie zunächst nach Ihren Beschwerden fragen und anschließend die schmerzende Stelle abtasten. Ein zusätzlicher Bewegungstest kann klären, welche Bewegungen genau die Schmerzen verursachen. Nur in unklaren Fällen kommt außerdem ein Ultraschall oder eine Magnetresonanztomografie - kurz MRT - zum Einsatz.  

So kann behandelt werden 

  • Medikamentöse Therapie: Gewöhnlich werden bei einer Sehnenscheidenentzündung zunächst entzündungshemmende Schmerzmittel verschrieben. Die Entzündung heilt so normalerweise schnell ab. Eventuell hält der Arzt weitere Maßnahmen für erforderlich wie etwa das Einspritzen von kortisonhaltigen Medikamenten oder örtlichen Betäubungsmitteln in das sogenannte Gleitlager der Sehnen.
  • Ultraschall- oder Elektrotherapie: Diese Maßnahmen kommen zum Einsatz, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht helfen beziehungsweise die Beschwerden wiederkehren.
  • Operation: Ein chirurgischer Eingriff ist nur selten notwendig, außer bei schweren oder chronischen Sehnenscheidenentzündungen. Die verengte Stelle an der Sehnenscheide wird dabei aufgespalten und so entlastet.
  • Krankengymnastik: Mit speziellen Übungen und Massagen kann die Entzündung häufig erfolgreich behandelt werden, wenn Medikamente nicht ausreichen. Aber auch nach einer Operation ist eine Physiotherapie wichtig, damit die Entzündung vollständig abheilt und nicht erneut auftritt. 

Einfach mal auf Pause drücken

Bei einer Sehnenscheidenentzündung gilt vor allem: Ruhe und Entlastung. Beanspruchen Sie den entzündeten Bereich für den von Ihrem Arzt empfohlenen Zeitraum so wenig wie möglich. Ist Sport die Ursache Ihrer Beschwerden, legen Sie kürzere Übungseinheiten ein oder machen Sie eventuell eine Trainingspause. Wenn die Entzündung beruflich bedingt ist, sollten Sie die ursächliche Tätigkeit eine Weile nicht ausüben. Durch das Tragen einer Schiene oder eines Verbands und Kühlung - zum Beispiel mit Coolpacks - können Sie die Beschwerden zusätzlich lindern.  

Auch nach einer erfolgreichen Therapie sollten Sie den betroffenen Bereich nicht überlasten, da Sehnenscheidenentzündungen immer wieder auftreten können. Legen Sie bei Ihren alltäglichen Aufgaben Pausen ein und ändern Sie nach Möglichkeit Ihre Arbeitsabläufe entsprechend. 

Sorgen Sie aktiv vor

  • Aufwärmen: Vor allem vor dem Sport, aber auch vor anderen belastenden Tätigkeiten, sollten Sie einige Übungen machen, um vor allem die Muskeln aufzuwärmen.  
  • Regelmäßige Pausen: Bei monotonen Arbeiten, beispielsweise am PC, sollten Sie öfter mal eine Pause einlegen. Versuchen Sie auch, ab und zu die schwächere Körperseite zu benutzen - so wird die Belastung aufgeteilt.
  • Gymnastik: Lockern Sie immer wieder mal Ihre Gelenke durch Bewegung, Dehn- und Streckübungen.
  • Hilfsmittel: Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz möglichst ergonomisch, zum Beispiel mit einer Handballenauflage und einer speziell geformten Computermaus.