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Immer öfter klagen Kinder heute über Kopfweh. Einer Studie der TU Dresden zufolge leiden knapp sieben von zehn Schülern regelmäßig darunter. Fast immer handelt es sich dabei um primäre Kopfschmerzen wie Spannungskopfschmerzen und Migräne. Ihnen liegt keine andere Erkrankung zugrunde, die Kopfschmerzen selbst sind die Erkrankung. Faktoren, die primäre Kopfschmerzen auslösen, sind vielfältig: Sie reichen von Stress, Kummer und Leistungsdruck über Schlafmangel und häufige Mediennutzung bis hin zu wenig Bewegung.

Hat auch Ihr Kind häufig Kopfschmerzen oder treten plötzlich starke Schmerzen auf, ist ein Besuch beim Kinderarzt ratsam. Er kann feststellen, welche Kopfschmerzform vorliegt und was Ihrem Kind nun helfen kann. Ihr Arzt wird Sie außerdem beraten, wie Sie den Auslösern der Kopfschmerzen auf den Grund kommen können.

Gehen Sie Kopfschmerzen aktiv an 

Kinderärzte sind sich einig: Kopfschmerzen bei Kindern lassen sich vor allem wirksam vorbeugen. Grundlage dafür ist ein Alltag, in dem sich Kinder im seelisch-körperlichen Gleichgewicht befinden. Kinder sind in ihren Bedürfnissen häufig viel konservativer als Erwachsene. Sie brauchen einen festen Tagesablauf, regelmäßige Mahlzeiten und feste Schlafenszeiten. Ebenso wichtig sind Bewegung sowie Phasen, in denen sie einfach einmal nichts tun, innehalten und Energie sparen. Bei Migräne gilt es zudem, die individuellen Trigger beziehungsweise Auslöser zu identifizieren und sie im Alltag zu vermeiden. 

Maßnahmen für einen Alltag ohne Kopfschmerzen: 

  • Ausreichend Schlaf und feste Zeiten: Mit acht bis zehn Stunden Schlaf sind Kinder im Alltag fit und hellwach. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind zu festen Zeiten ins Bett geht und aufsteht. Zu lange oder zu kurze Schlafphasen können vor allem Migräne begünstigen. Damit Ihr Kind im Bett zur Ruhe kommen kann, sollten Handy und Fernseher vorab ausgeschaltet werden. 
  • Regelmäßige Essenszeiten: Mahlzeiten zu festen Zeiten strukturieren den Tag und sorgen für einen ausgeglichenen Rhythmus. Experten vermuten, dass ein Energiedefizit im Gehirn bei Migräne eine Rolle spielt. Regelmäßige Mahlzeiten beugen daher Migräneattacken vor. Auch ein Vollkornbrot kurz vor dem Schlafengehen kann helfen, das Defizit auszugleichen. 
  • Bewegung nach Maß: Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang und fühlen sich wohl, wenn sie sich austoben können. Achten Sie dabei auf das richtige Maß: Exzessiver Sport überlastet den Körper und kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen.  
  • Medienkonsum reduzieren: Wenn Kinder viel fernsehen, Videospiele spielen oder auf dem Handy herumdaddeln, kommt körperliche Bewegung meist zu kurz. Aggressive Inhalte, schnelle Bildwechsel und eine ständige Geräuschkulisse können außerdem Kopfschmerzen und Migräneanfälle auslösen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind feste Zeiten, in denen es fernsehen oder zocken darf. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) empfiehlt, dass die gesamte Medienzeit an einem Wochentag nicht mehr als 60 bis 90 Minuten betragen sollte. 
  • Wenige, aber regelmäßige Termine: Schule, Hausaufgaben, Ballettunterricht, Mathe-Nachhilfe - der Alltag von Kindern ist heute ganz schön durchgetaktet. Helfen Sie Ihrem Kind, den Alltag zu entschleunigen. Planen Sie wenige, aber regelmäßige Nachmittagsaktivitäten. Lassen Sie Ihr Kind dabei mitentscheiden, welche Termine ihm wirklich wichtig sind. 
  • Ruhezeiten: Planen Sie Ruhephasen fest in die Woche ein. In dieser Zeit kann Ihr Kind in ruhiger Umgebung spielen oder Sie machen mit der ganzen Familie einen Spaziergang durch den Wald. 
  • Individuelle Trigger vermeiden: Kinder mit Migräne können besonders empfindlich gegenüber Gerüchen, grellem Licht, schlechter Luft und Hitze sein. Reagiert Ihr Kind zum Beispiel auf Parfüm mit einer Migräneattacke, gilt es, diesen Auslöser im Alltag zu vermeiden. 
  • Leistungsdruck und Probleme gemeinsam angehen: Hat Ihr Kind Probleme in der Schule, setzt es sich selbst unter Druck oder leidet es unter familiären Konflikten? Beobachten Sie Ihr Kind und nehmen Sie seine Sorgen und Ängste ernst. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen, die Ihrem Kind im Alltag helfen können. 

Vielen Kindern hilft es zudem, eine Entspannungsmethode wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training zu erlernen. Treten trotz der genannten Maßnahmen immer wieder Migräneattacken auf, kann eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten sinnvoll sein. Hier finden Sie weitere Informationen dazu