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Startseite Krankheit & Behandlungen Erkrankungen Behandlungen & Medizin Alternativ behandeln Thermotherapie - Heilsame Wärme und Kälte
Thermotherapie - Heilsame Wärme und Kälte Schmerzen durch Wärme lindern, die Durchblutung anregen - die Thermotherapie kommt seit Jahrhunderten entweder als Wärme- oder Kältetherapie zum Einsatz. Ein bekanntes Bespiel ist die Kneipp-Therapie. Horst Schuhmacher; Dr. med. Dirk Nonhoff
Einen Wadenwickel haben sich die meisten schon einmal entweder selbst oder ihren Kindern gemacht, um die Körpertemperatur bei fieberhaften Infekten zu senken. Oder Sie haben sich ein "Kühl-Pack" auf eine verstauchte Stelle gelegt und schnell gemerkt, wie der Schmerz nachgelassen hat? Das ist genau das Wirkprinzip der Thermotherapie."Die Thermotherapie fördert die Durchblutung eines Körperabschnittes oder eines einzelnen Organes gezielt, um so den natürlichen Heilungsprozess in diesem Bereich anzuregen", sagt Petra Rudnick vom TK-Ärztezentrum und ergänzt: "Für die Anwendungen in der professionellen Wärme- und Kältetherapie stehen allerdings mehr als nur die im Haushalt vorhandenen Kirschkernkissen, Wickel oder gekühlte Gelbeutel zur Verfügung."Was ist Wärmetherapie?Wärmetherapie ist die Behandlung mit Wärmestrahlen oder Wärmeleitung beispielsweise durch:HeißluftHeiße Rolle (mit heißem Wasser getränkte aufgerollte Frotteetücher, die Wärmeintensität bleibt durch Abrollen erhalten)Ultraschall (durch mechanische Wellen wird ein Vibrations- und Wärmeeffekt im Behandlungsgebiet erzeugt)Infrarot (durch Einstrahlen von optischer Energie wird das Gewebe erwärmt)Warmpackungen mit Peloiden (zum Beispiel Fango, Schlick oder Moor)Paraffinbad der Hände (Eintauchen der Hände in flüssiges Paraffin für einige Minuten, anschließend Einschlagen der Hände in Tücher)Voll- und Teilbäder mit PeloidenWas ist Kältetherapie?Kältetherapie ist die Behandlung mit intensiver Kälte in Form von:Eiswickel, Eismanschetten, Eiskompressen (in Eiswürfel getauchte beziehungsweise mit Eiswürfeln gefüllte oder mit Salzwasser gefrorene Frottiertücher)Tiefgekühlte Eis-/GelbeutelDirekte Abreibung (Eismassage)Kältesprays, Kaltgas und KaltluftEisteilbäder in Fuß- oder ArmbadewannenKneipp-Therapie: Wassertreten, kalte Güsse, BarfußgehenWelche therapeutischen Wirkungen hat die Thermotherapie?Wärme- und Kältetherapie werden vielfach als vorbereitende und ergänzende Maßnahmen für die weitere physiotherapeutische Behandlung eingesetzt.WärmeWärme entfaltet ihre Wirkungen im Sinne einer Schmerzdämpfung und Durchblutungs- beziehungsweise Stoffwechselsteigerung. Sie wirkt muskelentspannend und kann die Elastizität von bindegewebigen Strukturen verbessern. Nicht zu unterschätzen ist bei der Anwendung von Wärme auch die erholsame Wirkung. Mithilfe von Ultraschall können weiterhin Gewebsverklebungen gelöst werden.KälteKälte beeinflusst ebenfalls die Muskelspannung. Bei kurzzeitigem Kältereiz erhöht sich der Spannungszustand der Muskulatur. Wendet man Kälte länger an, ist jedoch auch ein positiver Einfluss auf eine krankhaft erhöhte Muskelspannung möglich. Verkrampfungen werden gelockert, die Muskelaktivität sinkt. Kälte kann Schmerzen lindern, weil sie die Leitungsgeschwindigkeit von Nerven herabsetzt und Schmerzrezeptoren in ihrer Aktivität dämpft. Der Kältereiz reduziert die Durchblutung, weil sich die Blutgefäße am Ort der Anwendung eng stellen. Dadurch wird Schwellungen und Blutergüssen nach Verletzungen oder im Rahmen von Entzündungen entgegengewirkt.Was sind die Anwendungsgebiete der Thermotherapie?In Kombination mit Bewegungstherapie beziehungsweise Krankengymnastik kommt die Thermobehandlung mit Wärme beziehungsweise Kälte zur Wirkungssteigerung hauptsächlich bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden zur Anwendung:WärmeBei Schmerzen im Bereich der Bewegungsorgane, zum Beispiel bei Arthrose, Morbus BechterewZur Entspannung, zum Beispiel bei MuskelverspannungenUltraschallBei örtlich begrenzten Schmerzen bei subakuten und chronischen Entzündungen im Bereich der GelenkeBei Gewebsverklebungen und NarbenBei SehnenansatzreizungenKälteZur Vermeidung von Schwellungen kurz nach Verletzungen (Verstauchung, Prellung) und OperationenBei akuten Rheumaschüben, Bindegewebserkrankungen und AutoimmunerkrankungenZur FiebersenkungBei Lähmungen (beispielsweise Eistauchbäder bei spastischen und Eisabtupfungen bei schlaffen Lähmungen)Welche Risiken und Gegenanzeigen gibt es?Generell sollte keine Wärme angewendet werden bei:Akuten entzündlichen Prozessen (zum Beispiel grippaler Infekt, akuter Schub einer Gelenkentzündung)Stark eingeschränkter HerzleistungBelastungsabhängigen HerzrhythmusstörungenSchwerem unbehandeltem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)Schwerer unbehandelter Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)(Fortgeschrittenem) TumorleidenLiegen andere Grundleiden vor, zum Beispiel Nierenerkrankungen, sollte vor einer Thermobehandlung immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt genommen werden.Bei Kälte ist Vorsicht geboten bei Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen (Empfindungsstörungen) oder bei Kälteempfindlichkeit, beispielsweise aufgrund von niedrigem Blutdruck, Untergewicht oder Schilddrüsenunterfunktion.
AG PNF im ZVK e. V.: Patienteninformation "Mit Leichtigkeit und ohne Schmerz zum Ziel", ZVK - Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/ Krankengymnasten e. V.; Dahl, H.: Grundlagen der manuellen Therapie. Thieme, 1999.
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