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Das Blutserum, kurz Serum, ist der flüssige Anteil des Blutes ohne feste Bestandteile wie Blutplättchen, rote und weiße Blutkörperchen. Die Werte dienen Ihrem Arzt als Hilfsmittel zur Diagnose und werden in Verbindung mit anderen Faktoren wie Symptomen oder den Ergebnissen weiterer Untersuchungen analysiert.

Hier finden Sie eine Übersicht darüber, welche Werte häufig gemessen werden. 

Hinweis:

Die angegebenen Referenzbereiche dienen lediglich zur Orientierung. Faktoren wie Alter, Geschlecht, allgemeiner Gesundheitszustand, bestimmte Medikamente oder Vorerkrankungen können Einfluss darauf nehmen, welcher Wert für Sie als normal gilt. Auch die Analysemethode des Labors beeinflusst, welche Werte als Referenzwerte angegeben werden. Ihr behandelnder Arzt kann die Ergebnisse einordnen und bespricht sie mit Ihnen.

 Alkalische Phosphatase, kurz AP

Alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das vor allem in der Leber, in den Gallenwegen und in den Knochen vorkommt und bei Verdacht auf eine Erkrankung dieser Organe bestimmt wird.

Referenzbereich: Männer: 40 bis 129 U/l, Frauen: 35 bis 104 U/l

Alpha-Amylase, auch α-Amylase

Das Enzym Alpha-Amylase wird unter anderem in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Der Wert wird bei Verdacht auf eine Erkrankung dieses Organs ermittelt. 

Referenzbereich: 28 bis 100 U/l 

Bilirubin

Der Gallenfarbstoff Bilirubin entsteht, wenn der rote Blutfarbstoff Hämoglobin abgebaut wird. Er wird zum größten Teil über die Leber und die Gallenflüssigkeit ausgeschieden. Ein hoher Wert kann daher Hinweise auf Erkrankungen der Leber, der Gallenwege oder Bluterkrankungen geben. 

Referenzbereich: 0,1 bis 1,2 mg/l 

Cholesterin

Cholesterin gehört zu den Blutfetten und wird überwiegend durch tierische Fette mit der Nahrung aufgenommen, aber auch vom Organismus selbst produziert. 

Es gibt zwei Formen von Cholesterin, die bei der Beurteilung der Werte von Bedeutung sind. Dem HDL-Cholesterin wird eine schützende Wirkung zugeschrieben, während das LDL-Cholesterin schädigend auf die Gefäßwände wirkt. Ein hoher Wert des LDL-Cholesterins kann zu Arteriosklerose führen und damit die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Welche Werte für Sie optimal sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Haben Sie beispielsweise ein hohes Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, sollte Ihr LDL-Wert deutlich niedriger sein als hier angegeben. Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, welcher individuelle Zielwert für Sie ideal ist.  

Referenzbereich für eine Person ohne Vorerkrankungen:
Gesamtcholesterin: unter 190 mg/dl oder unter 5,1 mmol/l
LDL-Cholesterin: unter 160 mg/dl oder unter 4,1 mmol/l
HDL-Cholesterin: über 40 mg/dl oder über 1,0 mmol/l 

C-reaktives Protein, kurz CRP

Der Körper bildet das C-reaktive Protein vermehrt bei Entzündungen. Ein erhöhter Wert kann beispielsweise durch einen bakteriellen Infekt hervorgerufen werden. 

Referenzwert: 5 mg/l 

Eisen

Der Körper benötigt Eisen, um Hämoglobin zu bilden. Zusammen mit den Werten für Ferritin und Transferrin kann ein niedriger Eisenwert auf eine Eisenmangelanämie verweisen. 

Referenzbereich: Männer: 50 bis 160 µg/dl oder 9 bis 29 µmol/l, Frauen: 50 bis 150 µg/dl oder 9 bis 27 µmol/l

Elektrolyte

Elektrolyte sind zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts und des Stoffwechsels von großer Bedeutung. Sie können daher Aussagen über viele verschiedene Körperfunktionen treffen. Meist werden die Werte von Chlorid, Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium analysiert. 

Referenzbereich:
Chlorid: 97 bis 108 mmol/l,
Kalium: 3,6 bis 5,0 mmol/l,
Kalzium: 2,2 bis 2,65 mmol/l,
Magnesium: Männer: 0,73 bis 1,06 mmol/l, Frauen: 0,77 bis 1,03 mmol/l,
Natrium: 135 bis 145 mmol/l

Ferritin

Ferritin speichert Eisen im Körper. Im Zusammenhang mit dem Eisen- und Transferrin-Wert betrachtet, kann er Ihrem Arzt Hinweise auf Eisenmangel geben. 

Referenzbereich:
Männer bis 45 Jahre:
10 bis 220 µg/l,
Männer ab 45 Jahre: 15 bis 400 µg/l,
Frauen bis 45 Jahre: 6 bis 70 µg/l,
Frauen ab 45 Jahre: 18 bis 120 µg/l

Gamma-Glutamyltransferase, auch Gamma-GT oder γ-GT

Das Enzym kommt vor allem in der Leber und in den Gallenwegen vor. Erhöhte Werte können bei entsprechenden Erkrankungen auftreten. 

Referenzbereich: Männer: 6 bis 28 U/l, Frauen: 4 bis 18 U/l

Glutamat-Oxazelat-Transaminase und Glutamat-Pyruvat-Transaminase, kurz GOT und GPT

Die Enzyme GOT, auch Aspartat-Aminotransferase oder kurz ASAT oder AST, und GPT, auch Alanin-Aminotransferase oder kurz ALAT oder ALT, kommen unter anderem in der Leber vor. Daher können die Werte Auskunft über Lebererkrankungen geben. GOT findet sich zudem in der Muskulatur und kann deshalb bei der Diagnose von Muskelerkrankungen oder Herzinfarkten hinzugezogen werden. 

Referenzbereich: Männer: 10 bis 35 U/l, Frauen: 10 bis 31 U/l 

Gesamteiweiß

Albumin und Globuline bilden im Verhältnis von etwa 60 zu 40 das Gesamteiweiß im Blut. Sie werden beispielsweise bei Verdacht auf Lebererkrankungen, Darmerkrankungen oder Entzündungen im Körper bestimmt. Außerdem beeinflusst Albumin die Flüssigkeitsverteilung im Körper. Daher ist der Wert ein wichtiger Hinweis, wenn Ihr Arzt ein Ödem abklären will. 

Referenzbereich:
Albumin: 54 bis 65 Prozent des Gesamteiweißes,
Beta-Globulin: 8 bis 15 Prozent des Gesamteiweißes,
Gamma-Globulin: 11 bis 22 Prozent des Gesamteiweißes 

Harnsäure

Im Stoffwechsel entsteht beim Abbau von Purinen Harnsäure. Purine kommen in hoher Konzentration beispielsweise in Innereien wie Leber vor, können aber auch vom Körper selbst gebildet werden. Ein anhaltend erhöhter Harnsäurewert kann die Entstehung von Gicht oder Nierensteinen begünstigen. 

Referenzbereich: Männer: 3,6 bis 8,2 mg/dl oder 214 bis 488 µmol /l, Frauen: 2,3 bis 6,1 mg/dl oder 137 bis 363 µmol/l

Harnstoff

Harnstoff entsteht in der Leber, wenn Eiweiße abgebaut werden. Von dort wird er zur Niere weitertransportiert und verlässt den Körper über den Urin. Ein hoher Wert kann beispielsweise auf Nierenerkrankungen hinweisen. 

Referenzbereich: 12 bis 50 mg/dl oder 2,0 bis 8,3 mmol/l

Kreatinin

Kreatinin entsteht im Muskelstoffwechsel. Da Kreatinin den Körper über die Nieren verlässt, kann dieser Wert Ihrem Arzt Informationen über die Funktion Ihrer Nieren geben. 

Referenzbereich: Männer: 0,5 bis 1,1 mg/dl oder 44 bis 97 µmol/l, Frauen: 0,5 bis 0,9 mg/dl oder 44 bis 80 µmol/l

Kreatinphosphokinase, auch Kreatinkinase, kurz CK

Dieses Enzym ist in der Muskulatur und im Herzmuskel zu finden. Dieser Wert wird beispielsweise bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ermittelt. Das Labor kann verschiedene Unterformen bestimmen, die Ihrem Arzt helfen, seine Diagnose zu präzisieren. 

Referenzwert: Männer: unter 174 U/l, Frauen: unter 140 U/l 

Laktatdehydrogenase, kurz LDH

Das Enzym LDH kommt in den meisten Körperzellen vor und tritt aus, wenn Zellen verletzt werden. Der Wert kann beispielsweise auf Erkrankungen der Muskulatur, der Leber oder Bluterkrankungen hinweisen. 

Referenzbereich: Männer: 135 bis 225 U/l, Frauen: 135 bis 214 U/l

Lipase

Das Enzym ist an der Fettverdauung beteiligt und wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. Ein erhöhter Wert kann auf eine Erkrankung des Organs hindeuten.  

Referenzbereich: 13 bis 60 U/l 

Triglyzeride, auch Neutralfette

Triglyzeride sind die Energielieferanten und -speicher des Körpers. Sie gehören zu den Blutfetten und werden mit der Nahrung aufgenommen oder selbst gebildet. Ein dauerhaft erhöhter Wert kann Arteriosklerose und damit die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Referenzwert: unter 150 mg/dl oder unter 1,7 mmol/l

Schilddrüsenwerte 

Die Schilddrüsenwerte können Aufschluss über die Funktion des Organs geben und setzen sich zusammen aus:  

  • Thyreoidea stimulierendes Hormon, kurz TSH 
  • freies Trijodthyronin, kurz fT3
  • freies Thyroxin, kurz fT4

Sie werden bestimmt, wenn Ihr Arzt eine Schilddrüsenerkrankung vermutet beziehungsweise die Werte einer bestehenden Erkrankung oder eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kontrolliert. 

Referenzbereich: TSH: 0,2 bis 5 µU/ml, fT4: 8 bis 18 ng/l, fT5: 3,5 bis 8 ng/l

Erläuterung der Messgrößen
AbkürzungBedeutung

mg/l 

= Milligramm pro Liter 

mg/dl

= Milligramm pro Deziliter

mmol/l

= Millimol pro Liter

µmol/l

= Mikromol pro Liter

µg/dl

= Mikrogramm pro Deziliter

µg/l

= Mikrogramm pro Liter

U/l

= Unit per Liter (Maß für Enzymaktivität)

µU/ml

= Mikro-Units pro Milliliter (Maß für Enzymaktivität)

ng/l

= Nanogramm pro Liter

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