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90 Prozent aller Frauen haben im Laufe ihres Lebens einmal einen Knoten in der Brust. Häufig sind dies Fibroadenome, die zu den häufigsten gutartigen Geschwülsten in der weiblichen Brust gehören und aus Drüsen- und Bindegewebe bestehen. Je nachdem, ob vor allem das Drüsengewebe oder aber hauptsächlich das Bindegewebe vermehrt ist, spricht der Mediziner auch von Adenomen und Fibromen. Alle diese Formen sind und bleiben normalerweise harmlos, viele Knoten bilden sich sogar von allein zurück. Nur in Ausnahmefällen - mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1.000 - kann daraus mal ein bösartiger Tumor entstehen.

Hormone beeinflussen das Wachstum von Fibroadenomen, weswegen diese vor allem während der fruchtbaren Phase der Frau und speziell in der Schwangerschaft größer werden können. Am häufigsten erkranken junge Frauen Anfang zwanzig, Frauen kurz vor den Wechseljahren und Schwangere. Auch eine östrogenintensive Hormontherapie kann das Risiko erhöhen, ein Fibroadenom zu entwickeln. Seltener bilden sich solche Geschwülste, wenn Frauen die Antibabypille einnehmen. 

Die Diagnose sichern

Die meisten Frauen bemerken ein Fibroadenom selbst oder es fällt bei der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung auf. Wie bereits gesagt, lassen sich Fibroadenome gut vom umgebenden Gewebe abgrenzen und verschieben. Sie fühlen sich häufig an wie hartes Gummi und können sich je nach Lage und Größe auch sichtbar nach außen vorwölben.

Mitunter lassen sich sogar mehrere Knoten in der Brust tasten, die dicht beieinanderliegen können und in der Regel nicht druckempfindlich sind. Vor der Periode können sie jedoch unangenehme Spannungsgefühle in der betroffenen Brust hervorrufen.

Lassen Sie jede Veränderung Ihrer Brust auf jeden Fall abklären. Ihr Frauenarzt erhebt dazu zunächst Ihre Krankengeschichte, die sogenannte Anamnese. Dann betrachtet er Ihre Brüste und tastet sie anschließend ab einschließlich der Achselhöhlen und des Bereichs um die Schlüsselbeine.

Es folgt eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Brüste und gegebenenfalls auch der Achselhöhlen. Fibroadenome ergeben meistens ein eindeutiges Ultraschallbild, das häufig bereits eine erste Diagnose ermöglicht. Eine Mammografie und eventuell auch noch eine Gewebeentnahme - medizinisch Biopsie genannt - können in Zweifelsfällen die Diagnose bestätigen.

Ein Fibroadenom behandeln

Aus medizinischer Sicht ist es nicht unbedingt notwendig, ein Fibroadenom zu entfernen. Das gilt besonders, wenn der Knoten nicht größer als drei Zentimeter ist und nicht weiter wächst. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind dennoch wichtig, auch wenn die Diagnose Fibroadenom als gesichert gilt. Liegen in einer Brust mehrere Fibroadenome nebeneinander vor, erhöht dies unter anderem das Risiko für bösartige Veränderungen in der Umgebung.

Wächst das Fibroadenom schnell und über eine Größe von drei Zentimetern hinaus oder planen Sie eine Schwangerschaft, wird Ihr Arzt möglicherweise eine Operation empfehlen. Und auch wenn Sie den Knoten als psychisch belastend oder ästhetisch störend empfinden, befürworten Mediziner die Entfernung. Je nach Größe und Lage des Knotens geschieht dies häufig unter örtlicher Betäubung zum Beispiel in Form einer minimal-invasiven Vakuumsaugbiopsie oder manchmal auch als offene Operation in Vollnarkose.

Untersuchen Sie sich selbst 

Tasten Sie regelmäßig einmal im Monat Ihre Brust ab, dann können Sie Fibroadenome und andere Veränderungen häufig gut selbst entdecken. Ein günstiger Zeitpunkt ist kurz nach der Periode - das Brustgewebe ist dann weich und am wenigsten gespannt. Wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, suchen Sie Ihren Arzt auf und lassen das Ganze abklären. 

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