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Startseite Krankheit & Behandlungen Erkrankungen Behandlungen & Medizin Brustkrebs Operation bei Brustkrebs - Mastektomie erforderlich?
Operation bei Brustkrebs - Mastektomie erforderlich? Die Diagnose Brustkrebs bedeutet nicht zwingend, dass die ganze Brust entfernt werden muss. Moderne Krebstherapien ermöglichen heute auch oft einen brusterhaltenden Eingriff. Ist die Entfernung dennoch notwendig, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Brust wieder zu rekonstruieren. Louisa Bühler, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Brustentfernung nicht immer nötigWenn Brustkrebs örtlich begrenzt ist und sich noch nicht auf andere Organe ausgebreitet hat, ist eine Operation meist die erste Wahl, um den Tumor zu entfernen. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: ein brusterhaltender Eingriff oder die komplette Entfernung der betroffenen Brust (Mastektomie).Bei der Entscheidung spielen neben Art, Größe und Lage des Tumors auch Ihre persönlichen Wünsche eine Rolle. Das Behandlungsteam klärt Sie deshalb vor dem Eingriff über die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.Scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen, und nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie benötigen, um eine Entscheidung zu treffen. Ob Sie die Brust im Falle einer Entfernung chirurgisch rekonstruieren lassen möchten, bestimmen Sie allein.Brusterhaltende OperationRund 75 Prozent der Operationen bei Brustkrebs werden heutzutage brusterhaltend durchgeführt. Das bedeutet, dass das Operationsteam nur den Tumor entfernt. Die Methode hat den Vorteil, dass sich die Form der Brust kaum oder gar nicht verändert und die Operationsnarbe meist kleiner ist als bei einer Brustentfernung. Möglich ist ein brusterhaltender Eingriff jedoch nur, wenn sich der Tumor auf diese Weise vollständig entfernen lässt. Um sicherzustellen, dass keine Tumoranteile im Brustgewebe zurückbleiben, schneidet der Chirurg oder die Chirurgin den Knoten mit einem gewissen Sicherheitsabstand heraus.Anschließend wird in der Pathologie untersucht, ob die Schnittränder frei von Krebszellen sind. Sicherheitshalber folgt auf eine brusterhaltende Operation fast immer eine Bestrahlung - auf diese Weise lässt sich das Rückfallrisiko deutlich verringern.
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Wann kommt eine Mastektomie infrage?Wenn die komplette Brust abgenommen wird, sprechen Fachleute von einer Mastektomie. Das chirurgische Team entfernt bei diesem Eingriff das gesamte Drüsen- und Bindegewebe sowie meist auch die Brusthaut und den Bereich der Brustwarze. In der Regel werden auch sogenannte Wächterlymphknoten - medizinisch Sentinel-Lymphknoten - entnommen. Das sind bestimmte Lymphknoten, die dem Tumor am nächsten liegen.Der Befund, ob sich Krebszellen in den Wächterlymphknoten befinden, bestimmt die weiteren Therapiemaßnahmen maßgeblich mit - etwa, ob noch weitere Lymphknoten aus der Achselhöhle der betroffenen Seite entfernt werden müssen.Eine Mastektomie kommt unter anderem in folgenden Situationen infrage:Wenn der Tumor sehr groß istWenn sich mehrere Tumore in verschiedenen Bereichen der Brust befindenWenn eine vorherige brusterhaltende Operation nicht zur vollständigen Entfernung des Tumors führteWenn eine Bestrahlung nicht möglich oder nicht gewünscht istWenn es sich um entzündlichen Brustkrebs handeltAuf eigenen Wunsch
Sprechen Sie frühzeitig mit dem BehandlungsteamFrauen, die sich eine anschließende Rekonstruktion der Brust wünschen, sollten dies schon vorab mit dem Behandlungsteam besprechen. Dann kann die Brust unter Umständen bereits in derselben Operation wiederaufgebaut werden. Bei der Vorbereitung auf Gespräche mit Ärzten und Ärztinnen kann Ihnen dieser Leitfaden für ärztliche Kommunikation helfen.
Die BrustrekonstruktionViele Frauen wünschen sich nach der Brustentfernung eine Rekonstruktion. Diese wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und kann entweder noch im selben Eingriff oder zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Dieser Eingriff kann offen oder minimal-invasiv erfolgen. Abhängig von der persönlichen Situation kommen dabei zwei verschiedene Methoden infrage:Brustimplantat: In rund 70 bis 80 Prozent der Fälle wird die Brust mithilfe eines Implantats wiederaufgebaut. Manchmal platziert das chirurgische Team auch zunächst eine sogenannte Expander-Prothese unter die Brusthaut. Sie dehnt das Gewebe, bis schließlich das endgültige Implantat eingesetzt wird, das an Form und Größe der Brust angepasst ist. Ein Nachteil von Brustimplantaten ist, dass sie in der Regel nach einiger Zeit ausgetauscht werden müssen.Rekonstruktion mit Eigengewebe: Es ist auch möglich, die Brust mit eigenem Körpergewebe wiederaufzubauen. Bei der Operation entnimmt der Chirurg oder die Chirurgin dafür einen Hautlappen mit oder ohne Muskulatur aus einem anderen Bereich des Körpers - zum Beispiel dem Rücken oder dem Gesäß. Auf diese Weise kommen keine körperfremden Stoffe zum Einsatz und es sind meist keine weiteren Operationen notwendig.Statt die Brust operativ rekonstruieren zu lassen, können Frauen auch auf äußerliche Brustprothesen zurückgreifen. Dafür gibt es spezielle Kissen aus Schaumstoff oder Silikon, die in den BH eingesetzt werden.
Wohlfühlen - mit oder ohne Brust!
Für viele Frauen spielt die Brust eine wichtige Rolle beim eigenen Körperbild und ist eng mit dem Gefühl von Weiblichkeit verbunden. Doch es gibt auch Frauen, die sich ganz bewusst gegen den Wiederaufbau entscheiden und sich auch ohne Brust vollständig und schön in ihrem Körper fühlen.Bei der Entscheidung gibt es kein Richtig und Falsch. Wichtig ist, dass Sie sich die Zeit nehmen, die Sie benötigen, und auf Ihr eigenes Gefühl hören.
Psychologische Unterstützung Den Verlust der Brust erleben die meisten Betroffenen als psychisch belastend. Speziell ausgebildete Psychoonkologen und Psychoonkologinnen können Ihnen in dieser schweren Zeit zur Seite stehen und Sie im Umgang mit der Erkrankung unterstützen. Lokale Krebsberatungsstellen findenHilfe bekommen Sie etwa durch lokale Krebsberatungsstellen: Die Website Krebsinformationsdienst bietet hierzu eine Suchfunktion, die Ihnen Beratungsangebote in Ihrer Nähe anzeigt. Alternativ können Sie sich auch in Ihrer ärztlichen Praxis über Anlaufstellen informieren. 
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG): S3-Leitlinie. Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Version 4.4, Stand: Juni 2021. URL: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Mammakarzinom_4_0/Version_4.4/LL_Mammakarzinom_Langversion_4.4.pdf (abgerufen am: 24.04.2025).Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) - ONKO Internetportal: Brustkrebs - Operationen, 20.07.2022. URL: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/operation.html (abgerufen am: 24.04.2025).Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz) - Krebsinformationsdienst: Operation bei Brustkrebs, 24.01.2022. URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/operation (abgerufen am: 24.04.2025).Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz) - Krebsinformationsdienst: Therapie von Brustkrebs, 22.12.2023. URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/behandlung-uebersicht (abgerufen am: 24.04.2025).Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Patientinnenleitlinie Brustkrebs im frühen Stadium. Stand: Dezember 2018. URL: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Brustkrebs_im_fruehen_Stadium_1820010.pdf (abgerufen am: 24.04.2025).
 
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