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Selbstkontrolle: Diabetes mellitus im Griff Durch regelmäßige Selbstkontrollen erlangen Diabetiker mehr Sicherheit im Alltag. Die Erkrankung lässt sich dann besser steuern und das Wohlbefinden nimmt zu. Hinzu kommt: Wer seinen Diabetes im Blick hat, beugt effektiv Folgeschäden am Herz-Kreislauf-System, an Augen, Nieren und Füßen vor. Carolin Schoppe, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Sich selbst zu kontrollieren und relevante Werte zum Beispiel in einem Diabetes-Tagebuch zu dokumentieren, ist die Basis einer guten Diabetes-Behandlung. Als insulinpflichtiger Diabetiker etwa können Sie mittels Blutzuckerkontrollen Ihre Insulindosis anpassen und zudem frühzeitig auf Stoffwechselentgleisungen reagieren. Die Dokumentation kann darüber hinaus auch Ihrem Arzt helfen, die Behandlung auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.Zentrale Bestandteile der Selbstkontrolle sind: Blutzuckerkontrolle (insbesondere für insulinpflichtige Diabetiker)Untersuchung des Urins auf Zucker und/oder AcetonKontrolle des Blutdrucks (wichtig bei Bluthochdruck)Gewichtskontrollen (vor allem bei Übergewicht)regelmäßige Fußinspektionen 
Richtig dokumentierenNotieren Sie Ihre Messergebnisse immer mit Datum und Uhrzeit der Messung. Dokumentieren Sie dazu auch weitere Informationen, etwa die Broteinheiten Ihrer Mahlzeiten und wie intensiv Ihre körperliche Bewegung war. Viele Diabetiker nutzen für die Dokumentation ein Diabetes-Tagebuch. 
Blutzucker-SelbstkontrolleBesonders insulinpflichtige Diabetiker managen ihre Erkrankung in hohem Maße selbstverantwortlich. Mit Hilfe der Blutzucker-Messung ermitteln sie die erforderliche Insulindosis und können Stoffwechselentgleisungen sowohl nach oben (Überzuckerung) als auch nach unten (Unterzuckerung) frühzeitig erkennen und verhindern. Durch regelmäßige Messungen lernen sie außerdem, wie sich ihre Lebensführung auf den Blutzucker auswirkt. 
Wie funktioniert die Blutzucker-Messung?Bei der Blutzucker-Messung wird ein Tropfen Blut vom seitlichen Rand der Fingerbeere auf einen Teststreifen aufgetragen. Ein spezielles Messgerät liest anschließend den Blutzuckerwert vom Teststreifen ab. Den Umgang mit Messgerät und Teststreifen erlernen Diabetiker in einer Diabetes-Schulung. 
Wie oft die Blutzucker-Selbstmessung notwendig ist, richtet sich nach individuellen Faktoren und der Art der Insulintherapie. Grundsätzlich empfehlen Mediziner Typ-1-Diabetikern, ihren Blutzucker mindestens viermal täglich zu messen. In speziellen Situationen sollte der Blutzucker noch häufiger gemessen werden, zum Beispiel:vor und nach körperlicher Aktivität bzw. Sportbei Krankheit bei geplanter sowie während einer Schwangerschaftvor längeren Autofahrtenauf Reisen Dies gilt ebenso für Typ-2-Diabetiker, die eine intensivierte Insulintherapie durchführen. Bei einer konventionellen Insulintherapie reichen meist ein bis zwei Messungen pro Tag. Auch Diabetiker, die Tabletten mit höherem Unterzuckerungsrisiko (zum Beispiel Sulfonylharnstoffe, Glinide) einnehmen, sollten in Absprache mit ihrem Arzt gelegentliche Messungen durchführen. Bei Kombinationstherapie mit Insulingabe vor dem Schlafengehen und blutzuckersenkenden Tabletten reicht meist eine Blutzuckermessung morgens (nüchtern) aus. Dies hängt jedoch immer vom Einzelfall ab und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.Urinuntersuchungen UrinzuckermessungSteigt der Blutzucker auf Werte über 160 bis 180 mg/dl, wird Zucker (Glukose) über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden. Diesen Mechanismus nutzt die Methode der Urinzuckermessung. Teststreifen, die kurz in den Urin getaucht werden, verfärben sich je nach Zuckermenge im Harn. Findet sich hier in größerer Menge Glukose, ist dies ein wichtiger Hinweis darauf, dass der Blutzuckerspiegel viel zu hoch ist.Besonders bei Typ-2-Diabetikern, die ihren Diabetes nicht mit Insulin behandeln, ist die regelmäßige Urinzuckermessung als Methode der Selbstkontrolle häufig ausreichend. Kontrolle des Urins auf AcetonDie Untersuchung des Urins auf Aceton ist für das Erkennen von Stoffwechselentgleisungen wichtig. Aceton entsteht, wenn anstelle der Kohlenhydrate Fette zur Energiegewinnung genutzt werden. Dies ist der Fall beim Fasten und bei starkem Insulinmangel. Für die Aceton-Bestimmung gibt es spezielle Teststreifen.BlutdruckmessungBluthochdruck tritt häufig im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes auf. Um den Blutdruck zu kontrollieren und Folgeschäden durch zu hohe Werte etwa für Herz und Gefäße verhindern zu können, sind regelmäßige Messungen wichtig. Beachten Sie dabei:Entspannen Sie vor dem Messen einige Minuten im Liegen oder Sitzen.Messen Sie den Blutdruck möglichst immer zur gleichen Tageszeit.Legen Sie die Manschette so an, dass sich Ihr Arm mit der Manschette in Herzhöhe befindet.Bewegen und sprechen Sie sich nicht, während Sie messen. Notieren Sie Ihre Messwerte mit Datum und Tageszeit.Weitere Tipps zur Blutdruckmessung GewichtskontrolleÜbergewicht ist ein häufiges Problem von Typ-2-Diabetikern. Besonders gefährlich ist dabei das Bauchfett, das auch als Bierbauch bekannt ist. Diese Fettdepots dienen nicht nur als Energiespeicher, sondern produzieren auch Hormone, die den gesamten Stoffwechsel beeinflussen. Wer abnimmt, kann sein Wohlbefinden deutlich verbessern: Die Insulinresistenz geht zurück und Blutzucker, Fettwerte und Blutdruck verbessern sich.
Wichtige Messgrößen zur Gewichtskontrolle sind:
Körpergewicht: Bitte besprechen Sie Ihr Zielgewicht mit Ihrem Arzt. Body-Maß-Index  (BMI): Bei Normalgewicht liegt der BMI zwischen 18,5 und 25. Taillenumfang: Der Taillenumfang sollte bei Männern weniger als 94 Zentimeter, bei Frauen weniger als 80 Zentimeter betragen.FußinspektionMediziner empfehlen Diabetikern, ihre Füße regelmäßig zu untersuchen. Denn aufgrund von Nervenschädigungen ist es möglich, dass sie Verletzungen und Druckstellen an den Füßen nicht spüren. Werden Wunden rechtzeitig erkannt und behandelt, beugt dies der Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms vor.
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes. Stand: 30.09.2013. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-001g_m_S3_Typ-2-Diabetes_Therapie_2015-02-abgelaufen.pdf (abgerufen am: 05.12.2018). 
Schmeisl, G. W.: Schulungsbuch Diabetes. 8. Auflage München: Elsevier 2015.
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG): S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes. 2. Auflage, Stand: 28.03.2018. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/057-013l_S3-Therapie-Typ-1-Diabetes_2018-08.pdf (abgerufen am: 05.12.2018).
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