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Die meisten Erwachsenen erinnern sich noch sehr gut an die erste Klassenfahrt, an Zeltlager im Sommer oder an Interrail-Fahrten mit dem Zug. Die Gemeinschaft mit anderen Kindern und Jugendlichen auf Reisen zählt sicherlich zu den prägenden Erfahrungen der Kindheit und Jugend. Diese ersten Reisen erweitern den Horizont und stärken im besten Fall das Selbstbewusstsein, auch mit schwierigen Momenten ohne Eltern klarzukommen. 

Was für stoffwechselgesunde Kinder und Jugendliche normal ist, stellt mit Diabetes aus der Sicht vieler Familien und Fachkräfte in Kindergarten und Schule eine große Hürde dar. Immer wieder kommt es vor, dass Diabetes-Kinder von solchen Ausflügen beziehungsweise Reisen wegen ihrer Erkrankung ausgeschlossen werden oder aus Sorge vor Komplikationen nicht teilnehmen möchten.

Mut machen heißt gut planen 

Tatsache ist, auch mit Typ-1-Diabetes können Kinder und Jugendliche verreisen und müssen nicht auf dieses wichtige Gemeinschaftserlebnis verzichten. Damit aus jeder Reise eine gute Erfahrung wird, sollten die Kinder aber ebenso wie die Betreuerinnen und Betreuer optimal vorbereitet sein. Was bedeutet das? 

Je nach Ort der Reise, klimatischen Bedingungen und Tagesablauf stehen andere Punkte auf der Checkliste. Sportliche Aktivitäten im Urlaub erfordern eine andere Planung als beispielsweise ein Schüleraustausch. Gleiches gilt für individuelle Unterschiede, beispielsweise wie stabil der Blutzucker aktuell eingestellt ist und nicht zu vergessen, wie zuverlässig ein Kind die Therapie selbst durchführt. 

Wichtig zu wissen: Nehmen Sie sich zur Vorbereitung ausreichend Zeit. Je nach Kind und Krankheit kann es sinnvoll sein, mehrere Monate im Voraus mit der Planung und möglicherweise mit dem Einüben des Diabetes-Managements zu starten. Denken Sie daran, rechtzeitig einen oder mehrere Arzttermine vor der Reise auszumachen. Gemeinsam können Sie dann wichtige Punkte besprechen oder, wenn nötig, die Therapie anpassen.

Klassenfahrtbetreuung

Aus verschiedenen Gründen lehnen es manche Fachkräfte im Kindergarten oder in der Schule ab, ein Kind mit Typ-1-Diabetes auf einer Fahrt zu betreuen. Die Verantwortung für die gesamte Klasse, aber auch eine mögliche Überforderung durch fehlendes Fachwissen sind verständliche Argumente. Damit Kinder und Jugendliche trotzdem mitfahren können, unterstützt das Projekt KlaFa bei der Suche nach einer geeigneten Betreuungsperson. Um die Kostenübernahme zu beantragen und Gespräche zu führen, ist eine Vorlaufzeit von drei Monaten ratsam.

Ein Wegweiser für Eltern und Betreuer

Zusammen mit zahlreichen Fachleuten hat die Deutsche Diabetes Stiftung eine ausführliche Broschüre zusammengestellt, in der auf einfache Weise alles Wichtige rund ums Reisen mit Diabetes zusammengefasst ist. Darin erfahren Eltern sehr konkret und alltagsnah, was sie beachten müssen, wenn ihr Kind auf Reisen geht. Wissenswertes, Tipps und Checklisten gibt es für Familienreisen, Klassenfahrten, Auslandsaufenthalte und Sportreisen. Sinnvoll sind außerdem spezielle Formulare für Reisegesellschaften auf Deutsch und Englisch, die Ihr Kind griffbereit haben sollte.

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