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Jeder möchte so gesund wie möglich älter werden. Das ist verständlich, aber nicht ganz einfach. Denn mit den Jahren schüttet der Körper scheinbar ohne besonderen Grund deutlich mehr entzündungsfördernde Botenstoffe aus und es entwickeln sich leichte, sogenannte "stille" Entzündungen. Sie verursachen zunächst keine Beschwerden, verändern allerdings die normale Zellfunktion und fördern Krankheiten aller Organe. Beispielsweise begünstigen sie kleine Gefäßrisse und führen so zur Anlagerung von Plaques, die das Gefäß nach und nach blockieren. Diese Altersentzündungen werden im Englischen "Inflammaging" genannt. Sie verstärken die entzündlichen Prozesse einer KHK zusätzlich, lassen sich aber nach neuesten Erkenntnissen mit einer Kombination aus drei Faktoren positiv beeinflussen.   

Altwerden & Jungbleiben 

Es stimmt, das Geheimnis des gesunden Alterns liegt in unseren Genen. Sie befinden sich gut verwahrt auf den Chromosomen, die in jeder Zelle gespeichert sind. Um sie zu schützen, gibt es an den Enden der Chromosomen jeweils Schutzkappen, die "Telomere". Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese Schutzkappen, so lange bis es nicht mehr geht und die Zelle abstirbt. Deren immer kürzer werdende Länge entspricht unserer biologischen Uhr und damit dem Altern. 

Wie schnell man altert, hängt grundsätzlich von mehreren Faktoren ab, aber eine besondere Rolle spielt offenbar der eigene Lebensstil, vor allem die Ernährung. Denn wie gesund oder ungesund jemand isst, beeinflusst die Verkürzung der Telomere. Jede Form von Zellstress, also auch Entzündungen beschleunigen diesen Prozess. 

Wichtig zu wissen: Aus diesem Grund bemüht sich die Herzforschung derzeit intensiv um neue Therapien, die beispielsweise über eine Antikörper-Blockade stille Entzündungen bekämpfen sollen. Bis praktisch nutzbare Ergebnisse vorliegen, wird es noch dauern. Laut AIDA-Studie können Sie aber auch jetzt schon aktiv gegen das Inflammaging vorgehen und Entzündungen durch eine gesunde Ernährung plus Sport "bekämpfen". 

Ernährungsstudie AIDA: Das hilft gegen "Inflammaging" 

Bisherige Studien konnten bereits nachweisen, dass herzgesunde Ernährungsbestandteile wie Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Chia-Samen antientzündlich wirken und stille Entzündungen in den Gefäßen verbessern. Gängige Entzündungsmarker im Blut wie das C-reaktive Protein (CRP) und Interleukin-6 gehen offenbar durch eine Omega-3-reiche Kost zurück. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) fand jetzt in einer 8-wöchigen Pilotstudie heraus, dass eine Kombination aus drei Faktoren noch effektiver hilft. 

Ergebnis: Entscheidend für eine optimale antientzündliche Wirkung ist laut AIDA-Studie eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß ist. Zusammen mit regelmäßigem Sport hat sie das Potenzial die altersbedingte Entzündung deutlich zu verbessern. 

Fazit: Das Studiendesign berücksichtigt allerdings nicht die unterschiedliche Wirkung von tierischen bzw. pflanzlichen Eiweißen und liefert keine Mengenangaben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät pro Tag 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, ab 65 Jahren sogar 1,0 g. Fachgesellschaften raten dazu, wöchentlich nicht mehr als 1-2 mal Fleisch und 1-2 mal Fisch zu verzehren. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen stellen eine gesunde und preisgünstige Alternative zu tierischem Eiweiß dar. 

Unser Tipp: Nicht nur was Sie essen, sondern auch wie viel Sie trinken beeinflusst die Lebensdauer Ihrer Zellen. Eine umfangreiche Studie aus den USA begleitete rund 12.000 Erwachsene 25 Jahre lang und fand heraus, dass die empfohlene Trinkmenge den besten Schutz vor altersbedingten Erkrankungen darstellt. Internationale Untersuchungen zeigen allerdings auch, dass nur die Hälfte aller Menschen die empfohlene Menge an Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Fruchtsäften oder Kräutertees zu sich nimmt. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welche Trinkmenge für Sie mit Blick auf Ihr Herz optimal ist.

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