Schlaganfall
Sobald Symptome auftreten, tickt die Uhr: Bei einem Schlaganfall sind Teile des Hirns durch ein verstopftes Gefäß oder eine Hirnblutung von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten und sterben ab. Das ist ein Notfall - jede Minute zählt.
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Paula Schech, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbHPlötzliche Symptome: Notruf wählen!
Der FAST-Test:• F (Face/Gesicht): Lächeln - hängt ein Mundwinkel herab? • A (Arm): Beide Arme mit den Handflächen nach oben vorstrecken - sinkt ein Arm ab? • S (Speech/Sprache): Einen einfachen Satz nachsprechen - klingt die Sprache verwaschen?Gibt es Probleme mit einer der Aufgaben, besteht Schlaganfallverdacht.• T (Time/Zeit): Sofort Notruf 112 wählen!
SchlaganfallBehandlungPatienten, die innerhalb von viereinhalb Stunden nach den ersten Symptomen behandelt werden, haben die besten Chancen, sich gut zu erholen - je früher die Behandlung in die Wege geleitet wird, desto besser.Gefäßverschluss Hier hilft eine Thrombolyse: Sie löst die Verstopfung. Das Medikament wird per Infusion oder über einen dünnen Schlauch direkt am verschlossenen Gefäß verabreicht. Dabei kann die Blockade mit speziellen Instrumenten auch mechanisch entfernt werden (Thrombektomie). Hirnblutung Das austretende Blut führt zu gefährlich hohem Hirndruck - zudem greifen bestimmte Blutbestandteile die Hirnzellen an. Oft ist eine Operation der einzige Weg, die Blutung zu stoppen und den Druck zu senken.Folgen Die Folgen der Erkrankung unterscheiden sich von Patient zu Patient. Jedoch ist anfangs immer Unterstützung im Alltag nötig: Betroffenen fällt es schwer, zu sprechen oder Gesagtes zu verstehen. Auch das Lesen und Schreiben muss manchmal neu erlernt werden. Neben einseitigen Empfindungsstörungen und Lähmungen sind auch Kau- und Schluckbeschwerden typisch. Viele Patienten berichten von eingeschränktem Sehvermögen.Es braucht Zeit und viel Training, bis sich die Aufmerksamkeit und die mentalen Fähigkeiten langsam erholen. Bis dahin sind Betroffene weniger belastungsfähig. Eine Psychotherapie kann Ihnen und Ihren Angehörigen in dieser Lebenssituation helfen.Therapie
Hochleistungsorgan GehirnGesunde Hirnbereiche können die verloren gegangenen Funktionen beschädigter Regionen erlernen und übernehmen - dafür müssen sie ständig entsprechend gefördert und gefordert werden.
Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden begleiten den Patienten: Das Training beginnt schon in den ersten Tagen im Krankenhaus. Je früher und gezielter das Gehirn gefordert wird, desto besser erholt es sich. Auf diese Sofort-Maßnahmen folgt ein meist dreiwöchiger stationärer Reha-Aufenthalt. Dabei bereitet sich der Patient in vielen Trainingseinheiten auf seinen Alltag zu Hause vor. Das Gehirntraining spielt nun die wichtigste Rolle und geht weit über die Therapiestunden hinaus. In dieser Phase lernt der Patient gegebenenfalls den Umgang mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl. Eine ambulante Therapie festigt im Anschluss die neu erlernten Fähigkeiten. Wichtig zu wissen: Angehörige sind bei vielen Therapie-Einheiten sehr willkommen. So lernen auch sie den richtigen Umgang mit den Folgen des Schlaganfalls und können sich eingehend über alle Fördermöglichkeiten und Hilfsangebote informieren. Für Betroffene ist diese Unterstützung sehr wichtig: Sie spüren, dass sie nicht alleine sind. Ursachen und RisikenGefäßverschlussDie Atherosklerose, auch Arteriosklerose genannt, gilt als Hauptrisikofaktor. Durch Ablagerungen verengt oder verschließt sie Blutgefäße - dabei kann sich ein Blutgerinnsel bilden und ins Hirn wandern. Die Erkrankung ist typisch für hohes Lebensalter, betrifft aber auch junge Menschen: Vor allem chronischer Bluthochdruck und Zigarettenrauch machen die Gefäßwände anfällig für Verkalkungen. Auch Diabetes mellitus und ein dauerhaft hoher Cholesterinspiegel fördern die Atherosklerose. Beides steht oft in Zusammenhang mit Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung. Als großer Risikofaktor für Blutgerinnsel gilt auch chronisches Vorhofflimmern: Die ungeordnete Vorhofaktion führt dazu, dass sich Gerinnsel im Herzen bilden. Lösen sich diese, können sie einen Schlaganfall verursachen. HirnblutungDurch Ablagerungen verlieren Blutgefäße auch ihre Elastizität. In Kombination mit Bluthochdruck drohen die Gefäße zu platzen. Auch Aussackungen, sogenannte Aneurysmen, Tumorerkrankungen und Entzündungen schädigen die Blutbahnen. Daneben können Unfälle mit Schädelbeteiligung zu einer Hirnblutung führen. Gesund leben - Risiko mindern Gestalten Sie Ihr Leben aktiv und achten Sie auf regelmäßige Bewegung.Orientieren Sie Ihre Ernährung an der Mittelmeerküche: frisches Gemüse und Obst, Nüsse und Fisch. Streben Sie Normalgewicht an. Reduzieren Sie alltäglichen Stress mit Entspannungsübungen. Werden Sie rauchfrei und genießen Sie Alkohol nur in Maßen.
Berufsverband Deutscher Neurologen e. V. (BDN): Was ist ein Schlaganfall? URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/was-ist-ein-schlaganfall/ (abgerufen am: 11.06.2019).Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): S3-Patientenleitlinie Pflegende Angehörige von Erwachsenen. Stand: 31.07.2018. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-006p1_S3_Pflegende-Angehoerige-von-Erwachsenen_2019-03.pdf (abgerufen am: 07.06.2019).Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): S3-Patientenleitlinie Schlaganfall. Stand: 31.07.2016. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-011p_S3_Schlaganfall_2012-abgelaufen.pdf (abgerufen am: 07.06.2019). abgelaufen - wird zurzeit überprüftStiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Schlaganfall - Informationen für Betroffene und Interessierte, Juni 2018. URL: https://www.schlaganfall-hilfe.de/fileadmin/files/SDSH/PDF/basisbroschuere_schlaganfall_wissen.pdf (abgerufen am: 06.06.2019).Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Risikofaktoren und Vorsorge, Juli 2018. URL: https://www.schlaganfall-hilfe.de/fileadmin/files/user_upload/Risikofaktoren_und_Vorsorge.pdf (abgerufen am: 06.06.2019).Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, 1. Auflage 2018. URL: file:///X:/TK/35601_Webtexte/Web_Q3_19/_Quellen/Schlaganfall/Flyer_Notfall.pdf (abgerufen am: 06.06.2019).
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