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Was ist eine Vollnarkose? Bei manchen operativen Eingriffen ist eine örtliche Betäubung nicht ausreichend. Dann kommt die Vollnarkose zum Einsatz: Dabei wird die Patientin oder der Patient vorübergehend in eine tiefe künstliche Schlafphase versetzt. Leonie Pape-Werlich, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Die Vollnarkose, auch Allgemeinanästhesie genannt, besteht aus drei Komponenten: Mithilfe eines Schlafmittels wird das Bewusstsein der operierten Person kontrolliert ausgeschaltet.Zusätzlich wird ein Medikament verabreicht, das die Schmerzwahrnehmung unterbricht, wodurch die Patientin oder der Patient während der Operation keine Schmerzen empfindet.Sogenannte Muskelrelaxantien sorgen außerdem dafür, dass sich die Muskeln entspannen und nicht durch Reflexe anspannen oder verkrampfen können. Wozu dient das Anästhesie-Vorgespräch?Welche Mittel in welcher Dosierung gegeben werden, wird individuell festgelegt und ist unter anderem von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, Ihrem Alter und Ihrem Gewicht abhängig. Um dies abzuklären, findet vor dem Eingriff ein Anästhesie-Vorgespräch statt. Die Anästhesistin oder der Anästhesist erfragt dabei zum Beispiel, ob bei Ihnen bestimmte Allergien bekannt sind, ob und welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen oder ob Sie bereits Erfahrungen bei anderen Operationen gemacht haben, die wichtig sein könnten.Unter Umständen erfolgen dann weitere Untersuchungen, etwa eine Blutuntersuchung oder ein EKG . Das Gespräch bietet Ihnen außerdem die Möglichkeit, Rückfragen speziell zur Narkose zu stellen.Folgende Unterlagen sollten Sie mitbringen:Befunde und ärztliche Berichte im Zusammenhang mit der OperationIhren Medikamentenplan, falls Sie regelmäßig Arzneimittel einnehmenIhren Allergiepass, sofern bei Ihnen Allergien (z. B. gegen bestimmte Wirkstoffe) bekannt sindIhren Anästhesie-Pass, falls Sie diesen bei einer vorherigen Operation erhalten habenSo läuft eine Vollnarkose abIn der Regel erhalten Sie zunächst ein Beruhigungsmittel und eventuell ein Medikament gegen Übelkeit (Prämedikation). Außerdem wird Ihnen über einen Venenkatheter eine Infusion angelegt, um Ihren Flüssigkeitshaushalt und das Blutvolumen während des Eingriffs im Gleichgewicht zu halten. Anschließend wird die Narkose eingeleitet, indem Ihnen ein schnell wirkendes Einschlafmittel, Schmerzmittel sowie Muskelrelaxantien gespritzt wird.Anschließend leitet die Anästhesistin oder der Anästhesist die Narkose ein, indem sie oder er Ihnen ein schnell wirkendes Einschlafmittel, Schmerzmittel sowie Muskelrelaxantien spritzt.Sobald Sie eingeschlafen sind, wird die Beatmungshilfe angebracht und die Operation beginnt. Währenddessen erhält die Anästhesistin oder der Anästhesist durch eine kontinuierliche Medikamentenzufuhr die Narkose aufrecht, überwacht permanent Ihre Körperfunktionen und reguliert bei Bedarf die verschiedenen Medikamente. Wer betäubt den Patienten?Setzt der operierende Chirurg bei kleineren ambulanten Eingriffen die örtliche Betäubung selbst, sind bei größeren Operationen immer zusätzlich eine Anästhesistin oder ein Anästhesist anwesend. Narkoseärzte sind darauf spezialisiert, Patienten zu betäuben und zu narkotisieren. Sie wenden hierzu die verschiedenen Formen der Lokal- und Regionalanästhesie an oder versetzen den Patienten in Vollnarkose. 
Gut zu wissen: Kinder erhalten meist zunächst über eine Gesichtsmaske ein gasförmiges Medikament zum Einschlafen, bevor der Venenzugang gelegt und die anderen Narkosemittel gegeben werden.
Wie funktioniert die Atmung unter Vollnarkose?Ein Nebeneffekt der Narkosemittel ist, dass sie auch die Atmung beziehungsweise die Atemmuskulatur beeinflussen. Aus diesem Grund werden Patientinnen und Patienten unter Vollnarkose mit einem Beatmungsgerät verbunden. Dafür sind übrigens auch die verabreichten Muskelrelaxantien wichtig, damit die natürlichen Reflexe nicht die Beatmung erschweren. Als Patientin oder Patient bekommen Sie davon nichts mit: Dieser Schritt erfolgt erst, wenn die Narkosemittel wirken. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Artikel über die Beatmung .
Gut zu wissen: Die Facharztausbildung zum Anästhesisten dauert nach dem Ende des Medizinstudiums noch mindestens fünf Jahre. In dieser Zeit muss der Narkosearzt nicht nur Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Durchführung von Narkosen erwerben, sondern auch bei der Wiederbelebung von Patienten, in der Intensivmedizin und in der Schmerztherapie.
Nach der OperationIst der Eingriff abgeschlossen, beendet der Anästhesist oder die Anästhesistin die Medikamentenzufuhr und entfernt die Beatmungshilfe. Nach wenigen Minuten erwachen Sie wie aus einem tiefen Schlaf. Anschließend werden Sie in den Aufwachraum gebracht, wo Sie allmählich wieder ganz zu sich kommen. Dabei werden Sie medizinisch überwacht, bis Ihre Körperfunktionen wieder stabil sind. Häufig werden in diesem Rahmen auch Schmerzmittel verabreicht, um die Nachwirkungen der Operation abzumildern. Die meisten Patientinnen und Patienten sind während dieser Aufwachphase noch sehr benommen und erinnern sich hinterher nicht mehr daran - das ist auf die Schlafmittel zurückzuführen und völlig normal. 
Worauf ist nach einer Vollnarkose zu achten? Ihr Körper braucht nun Zeit, um sich von der Operation und der Narkose zu erholen. Auch wenn Ihr Kreislauf wieder stabil ist, können Schläfrigkeit und Benommenheit noch einige Stunden anhalten. Daher können Sie für 24 Stunden nach dem Eingriff nicht am Straßenverkehr teilnehmen - ob zu Fuß, mit der Straßenbahn oder mit dem Auto. Lassen Sie sich daher aus dem Krankenhaus abholen und auch zu Hause von einer Vertrauensperson unterstützen.Was außerdem nach einer Operation wichtig ist, erfahren Sie in unserem Artikel zu diesem Thema. 
Nach- und NebenwirkungenDie Vollnarkose gilt heutzutage als sehr risikoarmes Anästhesieverfahren: Die verabreichten Mittel werden speziell auf Ihre körperliche Situation abgestimmt. Zudem begleiten Sie während der gesamten Behandlung medizinische Fachkräfte, die speziell für die Anästhesie ausgebildet sind und sich einzig darum kümmern. Zu schweren Komplikationen durch die Narkose kommt es daher nur noch sehr selten.  Bestimmte Effekte lassen sich jedoch - wie bei jedem Arzneimittel und medizinischen Eingriff - nicht immer vermeiden, zum Beispiel:Übelkeit und Erbrechen nach der Operation treten zwar inzwischen deutlich weniger auf als früher, sind allerdings je nach persönlicher Veranlagung, Operationsart und verabreichten Narkosemitteln immer noch möglich. Vorbeugend können entsprechende Medikamente dagegen gegeben werden.Die Beatmungshilfe kann zum einen den Hals-Rachen-Raum reizen und Halsbeschwerden verursachen - in der Regel vergehen die Beschwerden in den Stunden nach der Operation. Zum anderen kann es zu Schäden an den Zähnen kommen. Haben Sie vorgeschädigte bzw. lockere Zähne, empfiehlt sich eine zahnärztliche Untersuchung vor der Operation.Bei einer sogenannten Aspiration gelangt aufgrund der künstlichen Beatmung Mageninhalt durch die Speiseröhre in den Rachenraum und von dort in die Atmungsorgane. Um das Risiko dafür zu minimieren, müssen Patientinnen und Patienten bei der Operation nüchtern sein. Bei erhöhtem Risiko für eine Aspiration kann gezielt vorgesorgt werden.Herz-Kreislauf-Beschwerden wie niedriger Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen sind durch die für die Operation erforderlichen Medikamente möglich. Deshalb werden Sie während des Eingriffs und danach medizinisch überwacht, sodass, falls nötig, umgehend gehandelt werden kann.Auch das Gefühl, verwirrt oder mental nicht richtig auf der Höhe zu sein, kann nach einer Vollnarkose auftreten - besonders bei älteren Menschen. Dieses Gefühl geht in der Regel nach kurzer Zeit zurück. Besteht ein erhöhtes Risiko, kann auch hier gezielt gegengesteuert werden.
 
Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e. V. (BDA) - Narkose in sicheren Händen: Narkose für Jung und Alt, o. J. URL: https://www.sichere-narkose.de/index.php/narkose-fuer-jung-und-alt (abgerufen am: 05.05.2025).Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e. V. (BDA) - Narkose in sicheren Händen: Narkose auf einen Blick, o. J. URL: https://www.sichere-narkose.de/index.php/downloadsdis/4-infografik-narkose-auf-einen-blick/file (abgerufen am: 05.05.2025).Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e. V. (BDA), Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) - Anästhesisten im Netz: Was ist eine Vollnarkose?, 30.01.2017. URL: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/anaesthesie/was-ist-eine-vollnarkose/ (abgerufen am: 05.05.2025).Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e. V. (BDA), Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) - Anästhesisten im Netz: Das Anästhesie-Vorgespräch (Prämedikation), 30.01.2017. URL: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/anaesthesie/anaesthesie-vorgespraech/ (abgerufen am: 05.05.2025).Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich - gesundheit.gv.at: Vollnarkose (Allgemeinanästhesie), 07.08.2023. URL: https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/narkose/vollnarkose.html (abgerufen am: 05.05.2025).Bundesverband für Ambulantes Operieren e. V. (BAO) - operieren.de: Vollnarkose (Allgemeinanästhesie), o. J. URL: https://www.operieren.de/e3224/e10/e15/e20/e25/ (abgerufen am: 05.05.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Wie funktioniert die Beatmung bei einer Operation?, 16.04.2025. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-die-beatmung-bei-einer-operation.html (abgerufen am: 05.05.2025).Neurowissenschaftliche Gesellschaft e. V. - dasgehirn.info: Wie funktioniert eine Vollnarkose?, 12.09.2021. URL: https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/wie-funktioniert-eine-vollnarkose (abgerufen am: 05.05.2025).
 
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