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Bandscheibenvorfall: Symptome, Diagnose und Behandlung
Bandscheiben geben der Wirbelsäule Elastizität, stützen Bewegungen und dämpfen Stöße ab. Bei einem "Bandscheibenvorfall" haben Betroffene starke Rückenschmerzen. Meist ist ein Bandscheibenvorfall gut behandelbar. Sie können selbst aktiv zu Ihrer Genesung beitragen.
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Carolin Schoppe, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Aufgaben der Bandscheiben im KörperDie Bandscheiben sind die unsichtbaren Helfer der Wirbelsäule . Sie liegen wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Durch ihre elastische Konstruktion halten sie einem enormen Druck stand. Heben wir zum Beispiel eine volle Getränkekiste an, wirkt ein Druck von bis zu 23 bar auf sie ein. Umgerechnet entspricht dies einem Gewicht von über 300 Kilogramm. Es ist daher normal, dass die Bandscheiben im Laufe des Lebens verschleißen und sich abnutzen. Mit der Zeit verlieren Bandscheiben an Elastizität, werden rissig und spröde. Dazu kommt, dass wir durch zu häufige Fehl- und Überlastung den Alterungsprozess noch beschleunigen. Wer viel und lange sitzt, sich wenig bewegt und übergewichtig ist, hat daher ein höheres Risiko für einen Bandscheibenvorfall.
Ein starker Rücken schützt die BandscheibenStarke Muskeln in der Körpermitte können Wirbelsäule und Bandscheiben entlasten. Unser TK-Rückentraining "eCovery" hilft Ihnen dabei.
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Symptome eines BandscheibenvorfallsJede einzelne Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring und einem inneren Gallertkern. Beim Bandscheibenvorfall (auch "Diskusprolaps" oder "Diskushernie" genannt) entstehen Risse im Faserring, und Gewebe des Gallertkerns tritt aus. Drückt das Gewebe auf die Nervenwurzeln des Rückenmarks , entstehen starke Rückenschmerzen . Manchmal treten auch Gefühlstörungen auf, zum Beispiel ein Kribbeln oder sogar Lähmungen.Bei einem Bandscheibenvorfall, gezeigt am Modell einer Wirbelsäule, tritt die Bandscheibe (in rot) aus der Wirbelsäule aus.Schon die Vorstufe des Bandscheibenvorfalls ("Protrusion") kann schmerzhaft sein. Dabei ist der Faserring zwar noch intakt, allerdings so geschwächt, dass sich die Bandscheibe in den Rückenmarkskanal vorwölbt.In den meisten Fällen lassen die Schmerzen nach einigen Wochen wieder nach. Denn der ausgetretene Gallertkern der Bandscheibe trocknet aus, schrumpft und entlastet das unter Druck geratene Nervengewebe.Doch auch wenn der Bandscheibenvorfall von allein abklingt, bleibt die Abflachung der geschädigten Bandscheibe bestehen. An dieser Stelle ist die Wirbelsäule dauerhaft instabil. Das kann mit der Zeit zu Verschleiß an den Wirbelgelenken ("Spondylarthrose") und chronischen Rückenschmerzen führen.Wo tritt der Bandscheibenvorfall auf? LWS und HWSAm häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf. Typisch ist ein starker Rückenschmerz, der auch als Lumbago oder im Volksmund auch als "Hexenschuss" bezeichnet wird. Drückt der Bandscheibenvorfall auf den Ischias-Nerv, der in diesem Bereich verläuft, strahlen die Rückenschmerzen häufig ins Gesäß oder in ein Bein aus.Ist der Bereich der Halswirbelsäule (HWS) betroffen, wird dies zervikaler Bandscheibenvorfall genannt. Typisch sind ausstrahlende Schmerzen in die Arme. Auch Gefühlsstörungen ("Parästhesien") und Muskellähmungen sind möglich. Äußerst selten tritt ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) auf. Die Schmerzen breiten sich in so einem Fall ringförmig über den Brustkorb aus, sind aber meist auf die Höhe des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts begrenzt. Die ärztliche UntersuchungBei Rückenschmerzen ist es empfehlenswert, eine hausärztliche oder orthopädische Praxis aufzusuchen, um ernsthafte Ursachen frühzeitig auszuschließen. Meist beginnt die Untersuchung mit einer Anamnese , bei der ganz genau nach Schmerzen und möglichen früheren Beschwerden gefragt wird. Auf dieser Basis erfolgen körperliche Untersuchungen, etwa das Abtasten von Wirbelkörpern und Muskelsträngen. Außerdem wird geprüft, ob Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen und Funktionsausfälle bestehen.Sind Bilduntersuchungen notwendig? Lässt sich der Bandscheibenvorfall bereits durch diese körperliche Untersuchung feststellen, und sind ernste neurologische Ausfälle ausschließen, sind keine weiteren bildgebenden Untersuchung wie CT oder Röntgenbild nötig. Erst, wenn die Schmerzen trotz intensiver Behandlung nicht nachlassen, muss eine Bilduntersuchung erfolgen.Zu den bildgebenden Verfahren zählen unter anderem Röntgen, Kernspin- und Magnetresonanztomografie (MRT) sowie Computertomografie (CT). Bei Lähmungen oder Verdacht auf einen Wirbelbruch wird eine Bilduntersuchung sofort durchgeführt.Behandlungsmöglichkeiten bei BandscheibenvorfallBandscheibenoperationZur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls gibt es zum Einen verschiedene Varianten von Bandscheibenoperationen . Zu den Möglichkeiten zählen invasive und nicht-invasive Techniken, Wirbelfusionen, das Einsetzen künstlicher Bandscheiben und weitere Verfahren. Wann welches Verfahren angebracht ist, wird mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin geklärt.
Zweitmeinungsangebot der TKIst eine Operation notwendig? Das Zweitmeinungsangebot der Techniker unterstützt Sie vor Eingriffen an Rücken, Hüft-, Knie- oder Schultergelenken. Hierzu können Sie sich eine zweite medizinische Meinung von Expertinnen und Experten einholen, um so die optimale Entscheidung für Ihre Gesundheit zu treffen.
Orthopädische ErkrankungenZweitmeinung: gut informiert vor Rücken-OPs und Gelenkersatz
Konservative Behandlungen ohne OperationErleichternd für viele Betroffene ist, dass Bandscheibenvorfälle meistens auch konservativ behandelt werden können, also ohne Operation. Das konservative Behandlungskonzept umfasst vor allem:InformationIhr Arzt oder Ihre Ärztin bespricht mit Ihnen den Behandlungsplan und gibt Tipps für rückengerechtes Verhalten .BewegungStudien zeigen, dass es den Heilungsprozess fördert, wenn sich Rückenpatienten so früh wie möglich wieder maßvoll bewegen. Schonung dagegen wirkt kontraproduktiv. In der Physiotherapie erlernen Sie sich rückengerecht zu bewegen, um Ihren Rücken bestmöglich zu entlasten. Kräftigungsübungen dienen dazu, geschwächte Rückenmuskulatur gezielt aufzubauen.
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Rückentraining: Die Angebote der Techniker Krankenkasse
SchmerztherapieWerden Schmerzen gelindert, lösen sich Verspannungen leichter und Bewegung fällt wieder leichter. In den meisten Fällen helfen klassische Schmerzmittel, wie Paracetamol oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Bei sehr starken Schmerzen sind für kurze Zeit auch stärker wirkende Opioide möglich.AnwendungenErgänzend können Massagen oder Wärme- beziehungsweise Kältebehandlungen hilfreich sein. Chirotherapeutische oder -praktische Behandlungen wie Einrenken oder Mobilisation sollten erst durchgeführt werden, wenn die akuten Beschwerden vollständig abgeklungen sind.
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU): S2k-Leitlinie Konservative, operative und rehabilitative Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik. Stand: 31.07.2020. URL: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/187-057 (abgerufen am: 30.07.2025).Wilke, H.; Neef, P.; Hinz, B.; Seidel, H.; Claes, L.: Intradiscal pressure together with anthropometric data - a data set for the validation of models. Clin. Biomech. 2011/16 Suppl. 1, 111-126.
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