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Crystal Meth: glasklar körperschädigend 

Crystal Meth ist ein suchtanregendes Mittel, das künstlich aus Amphetamin hergestellt wird. Diese Substanz sieht aus wie klares Eis oder Glassplitter. Methylamphetamin ist auch als weißes, geruchloses, kristallines Pulver im Umlauf. Die Droge kann geraucht, durch die Nase geschnieft oder, in Wasser aufgelöst, injiziert werden. Da sie in illegalen Laboren relativ preiswert hergestellt werden kann, ist die Verunreinigung des jeweiligen Stoffes schwer einzuschätzen.

Wirkung auf den Körper: gefährliche Euphorie 

Methylamphetamin überwindet die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und stimuliert besonders stark das Belohnungszentrum im Gehirn. Im Körper werden daraufhin erhöhte Mengen an Botenstoffen wie Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet, die extrem stark wirken. Dies führt zu einem von Konsumenten gewünschten gesteigerten Selbstbewusstsein, wie es kaum eine andere Droge so intensiv bewirkt.

Betroffene fühlen sich unbesiegbar und furchtlos. Gleichzeitig steigen im Körper der Puls und die Atemfrequenz. Blutdruck und Körpertemperatur werden erhöht und die Pupillen weiten sich. Währenddessen werden Hunger, Durst, Müdigkeit und das Schmerzempfinden unterdrückt. Der Körper ist im Dauerstress.

Kurzfristige unerwünschte Nebenwirkungen eines Konsums können dabei sein: 

  • bei nasalem Konsum starkes Brennen und Verletzungen an der Nasenschleimhaut
  • Zittern, Unruhe und Nervosität
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis
  • Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Übelkeit
  • Hyperaktivität
  • Panikattacken
  • Krämpfe
  • bizarres, manchmal gewalttätiges Verhalten
  • unkontrollierte starke Kaubewegungen 

An den darauffolgenden Tagen fühlen sich Konsumenten meist depressiv, stark verängstigt, gereizt, träge und extrem hungrig. Sie können auch 20 bis 30 Stunden ohne Unterbrechung tief schlafen. Crystal Meth wirkt je nach Konzentration zwischen vier und zehn Stunden - bei höherer Dosierung sogar bis zu 30 Stunden. Hohe Dosen und exzessiver Gebrauch können zum Tod führen.

Wichtig: Vermuten Sie, dass ein Konsument eine Überdosis genommen hat oder Selbstmordgedanken hegt, wählen Sie den Rettungsdienst unter 112. 

Suchtpotenzial: starkes Verlangen nach mehr

Schon ein einmaliger Konsum von einigen Milligramm der Droge kann abhängig machen. Da Crystal Meth anfangs euphorisierend wirkt, das Selbstwertgefühl steigert und Ängste unterdrückt, sind besonders Menschen, die unter hohem Leistungsdruck stehen, für diese Droge anfällig. Crystal Meth zehrt die Ressourcen des Körpers sehr schnell auf. Nach einem Rausch führt sie zu einem schmerzhaften Verlangen nach mehr - nur durch weiteren Drogenkonsum kann dieser gefährliche Drang temporär gestillt werden. Der Teufelskreis beginnt.

Risiken und Folgen 

Regelmäßiger Drogenkonsum gehört für Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenssituationen zum Alltag. Der Rausch lässt viele den grauen Alltag und den Stress vergessen, während der Körper von regelrecht euphorischen Glücksgefühlen überschwemmt wird. Aber schon der einmalige Konsum von Crystal Meth kann zu irreversiblen körperlichen und psychischen Schäden führen. 

Langzeitwirkungen beeinflussen Körper und Geist

Der regelmäßige Crystal-Konsum zehrt den Körper sehr stark aus. Dabei verstärken sich die Nebenwirkungen gegenseitig und die Persönlichkeit vieler Konsumenten verändert sich. Eine permanent anhaltende Depression kann hervorgerufen werden.

Langzeitnebenwirkungen von Crystal Meth können sein: 

  • starker Zahnverfall
  • chronische Hautentzündungen und Akne
  • Unterernährung und starker Gewichtsverlust
  • irreversible Schäden der Blutgefäße und des Gehirns
  • Hirnblutung
  • Schlaganfälle mit plötzlichen Lähmungen
  • Bluthochdruck und Herzinfarkt
  • Epilepsie
  • Schädigung der Leber, der Nieren und der Lunge
  • Magenschäden
  • Zerstörung der Nasenschleimhaut
  • Depressionen und Paranoia
  • Schwächung des Immunsystems 

Im Drogenrausch sinken die Hemmschwellen, Betroffene fühlen sich übermütig und sind bereit, extrem hohe Risiken einzugehen. Ungeschützter Sex, riskante Sexualpraktiken oder mangelnde Injektionshygiene sind oft die Folgen. Bei regelmäßigem Konsum von Crystal steigt somit auch das Risiko für eine Infektionskrankheit wie HIV oder Hepatitis .

Folgeerkrankungen: psychisch und sozial 

Schon der einmalige Konsum kann drogeninduzierte Psychosen wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder Schizophrenie auslösen. Diese psychischen Erkrankungen können über Monate hinweg andauern oder sogar lebenslang bestehen. Neben den psychischen Folgeerkrankungen kann der Drogenkonsum auch schwerwiegende soziale Folgen haben. Oft wird die Schule oder der Beruf vernachlässigt. Betroffene verschulden sich, werden arbeits- oder gar obdachlos. Strafrechtliche Konflikte sind oft vorprogrammiert, da bereits der Besitz und Konsum von Crystal Meth illegal ist. Das führt häufig auch zu Beschaffungskriminalität. 

Warnzeichen einer Abhängigkeit

Der Körper gewöhnt sich rasch an Crystal Meth, sodass folglich bei jedem Konsum die Dosis erhöht werden muss. Nur so kann der Körper den Rausch weiter spüren. Mediziner sprechen von einer Toleranzentwicklung. Dieser Effekt trägt zur Abhängigkeit bei - und nicht zuletzt zu einer Überdosierung. 

Warnzeichen für eine Abhängigkeit können sein:

  • erhöhtes Mitteilungsbedürfnis
  • starker Bewegungsdrang
  • grundlose Streitsucht
  • Verlust von Unrechtsbewusstsein, Empathie und Emotionen
  • Sprachstörungen wie Stottern oder motorische Störungen
  • Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten 

Der Weg aus der Drogensucht

Der Weg zu einem drogenfreien Leben kostet viel Kraft und Zeit. Ziel der Crystal-Meth-Therapie ist es, die Kontrolle über den eigenen Körper zurückzugewinnen. Gleichzeitig werden dabei neue Strategien vermittelt, mit Stress und Konflikten im Leben umzugehen. Drogenberatungsstellen und Suchtkliniken bieten Betroffenen Unterstützung an, um zurück in einen drogenfreien Alltag zu finden. 

Voraussetzung: der eigene Wille zählt

Um der Sucht zu entfliehen, ist der erste Schritt der eigene Wille, mit dem Konsum aufzuhören. Beweggründe dafür sind oft die unerwünschten körperlichen Schäden oder die Sorge von Angehörigen. Je früher der Konsument einen Entzug beginnt, desto milder fallen die Folgeschäden aus. Drogenberatungsstellen online oder vor Ort bieten dabei Hilfe und Unterstützung an. Die Beratung ist oft anonym möglich. 

Anlaufstelle: Suchtberatung Crystal Meth

Auf der Website breaking-meth finden Sie Informationen über Crystal Meth, Selbsthilfegruppen und eine Liste von Beratungsstellen. Die App CheckPoint-C kann anonym heruntergeladen werden und wendet sich direkt an Crystal-Konsumenten. Sie bietet Informationen zur Droge und regt dazu an, den eigenen Konsum zu reflektieren. 

Therapie: Entgiftung und Entwöhnung 

Ziel des Crystal-Entzugs ist es, den Körper zu entgiften. Die Suchtberatung und der Hausarzt können den Entzug  betreuen. Die Erfolgschancen sind am besten, wenn der Konsument freiwillig und aktiv mitwirkt und ihm eventuell auch Angehörige zur Seite stehen. Die Symptome eines Crystal-Entzugs ähneln den Nebenwirkungen nach einem Rausch - nur meist stärker ausgeprägt:

  • Kopfschmerzen
  • schmerzende Glieder und Gelenke
  • Angstgefühle
  • Schlafstörungen und Nachtschweiß
  • verstärkte Reizbarkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

Je nach Abhängigkeitsgrad kann der Entzug  einige Tage oder auch Monate dauern. Bei einer stärkeren Crystal-Sucht ist der Drogenentzug in einer spezialisierten Suchtklinik essenziell. Ihr Hausarzt kann zusammen mit einer Drogenberatungsstelle einen Antrag für eine Entzugsklinik stellen. In der Suchtklinik untersucht der betreuende Arzt die betroffene Person körperlich und psychisch. Dabei veranlasst er Laboruntersuchungen und fragt nach eingenommenen Substanzen. Die Entgiftung kann medikamentös unterstützt werden, um die Entzugserscheinungen zu lindern. Bei Depressionen, Schlafstörungen oder Ängsten kann der behandelnde Arzt zum Beispiel Antidepressiva wie Bupropion verschreiben. Neuroleptika wie Risperidon können helfen, Methamphetamin-induzierte Psychosen zu behandeln. 

Die Entgiftung kann durch Psycho- und Hypnotherapie unterstützt werden. Auf die Entgiftung folgt die Reha , in der Betroffene sowohl psychologisch als auch sozial Unterstützung erhalten. Ziel hierbei ist es, in ein normales Leben zurückzukehren.

Tipps für Angehörige und Partner

Sprechen Sie den Süchtigen auf das Thema Therapie nur an, wenn er nüchtern ist. Betonen Sie dabei, wie wichtig Ihnen die Beziehung zu ihm ist, und reduzieren Sie Ihr Gegenüber nicht auf seine Suchterkrankung. Unterstützen Sie den Betroffenen auch nach einer Reha, denn es besteht bei Crystal Meth ein hohes Risiko, wieder rückfällig zu werden. Auch Sie als Angehörige können Hilfsangebote annehmen, die Sie dabei unterstützen, die zum Teil stark belastende Situation besser zu bewältigen. 

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