StartseiteKrankheit & BehandlungenErkrankungenBehandlungen & MedizinVerdauungstrakt ErkrankungenMagen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl und Übelkeit sind Anzeichen dafür, dass Ihnen etwas auf den Magen geschlagen ist. So heftig sich diese Beschwerden auch anfühlen - meist klingen sie nach diätischen Maßnahmen und einer Ruhepause rasch wieder ab. Auf Dauer jedoch können Stress, Bakterien und Medikamente die Magen- oder Darmwand stark schädigen: Es bildet sich ein Geschwür (med.: Ulkus).
–
Dr. Jara Wanger, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbHBeschwerdenHäufig entstehen Geschwüre im Magen oder im Zwölffingerdarm schleichend über einen längeren Zeitraum. Folgende Symptome können auf ein Ulkus hindeuten:bohrende Schmerzen im oberen Bauchraum, die eventuell in den Rücken ausstrahlenDruck- oder VöllegefühlSodbrennen oder saures AufstoßenÜbelkeit und Erbrechen, auch von BlutAbneigung gegen bestimmte NahrungsmittelAppetitlosigkeit und Gewichtsverlust SchmerzmusterBei einem Magengeschwür sind die Schmerzen entweder nahrungsunabhängig oder sie treten unmittelbar nach dem Essen auf. Typisch für Zwölffingerdarmgeschwüre ist, dass sich die Beschwerden nach dem Essen häufig bessern. Essen Sie länger nichts, beispielsweise in der Nacht, nimmt der sogenannte Nüchternschmerz wieder zu.Bei Komplikationen sofort zum ArztBlutungenUnbehandelt kann ein Geschwür in tiefere Wandschichten des Magens oder des Zwölffingerdarms vordringen und mitunter lebensgefährliche Blutungen verursachen. Kontaktieren Sie bei folgenden Anzeichen bitte umgehend Ihren Arzt:schwarz verfärbter StuhlErbrechen von Blut, das rot oder wie Kaffeesatz aussehen kannSchwäche, Blässe oder Kurzatmigkeit bei AnstrengungMagen- oder DarmdurchbruchSelten kommt es zu einem echten Loch in der Magen- beziehungsweise Darmwand. Ein Durchbruch, auch Perforation genannt, ist eine lebensbedrohliche Komplikation, bei der Magen- oder Darminhalt in die Bauchhöhle gelangt und dort eine gefährliche Entzündung, die sogenannte Peritonitis, verursachen kann.
Rufen Sie bei folgenden Symptomen unverzüglich den Rettungsdienst 112:plötzliche, starke Bauchschmerzenbrettharte, angespannte BauchdeckeKreislaufschock: kalte, schweißnasse, blasse Haut
Verschiedene Ursachen BakterienNistet sich ein Bakterium namens Helicobacter pylori in der Magenschleimhaut ein, kann es diese so stark reizen, dass sich die Magenschleimhaut entzündet und es zu einer sogenannten Gastritis kommt. Unbehandelt kann sich daraus mit der Zeit ein Magen- oder Darmgeschwür entwickeln. Da Helicobacter pylori aber auch bei der Hälfte aller gesunden Menschen nachzuweisen ist, scheinen zusätzlich noch andere schädigende Faktoren eine Rolle zu spielen.Zu viel MagensäureProduziert der Magen zu viel Magensäure (Hypersekretion), reicht der schützende Schleim nicht aus und der ätzende Magensaft greift die Magenschleimhaut an. Ein Zuviel an Magensäure schädigt auch die Darmschleimhaut des Zwölffingerdarms, da sich dieser unmittelbar an den Magenausgang anschließt.Dauereinnahme von Schmerzmitteln Zur Behandlung von chronischen Schmerzen werden häufig Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac oder Ibuprofen über einen längeren Zeitraum eingenommen. Diese entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamente schädigen leider auch die schützende Schleimschicht im Magen-Darm-Trakt. Nehmen Sie gleichzeitig ein Kortisonpräparat ein, erhöht sich das Risiko für ein Ulkus um ein Vielfaches.Begünstigende FaktorenDauerstress, ungesundes Essen sowie Nikotin-, Kaffee- und Alkoholkonsum kurbeln die Produktion von Magensäure an und begünstigen die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.In manchen Familien treten Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre gehäuft auf. Daher vermuten Experten eine genetische Veranlagung.Diagnose beim ArztIm Gespräch erfragt Ihr Arzt, wo genau, seit wann und in welchen Situationen Ihre Beschwerden auftreten. Auch die Frage nach Magen-Darm-Erkrankungen in der Familie gehört zu einer ausführlichen Erfassung der Krankengeschichte (med.: Anamnese). Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt, ob und wo Ihr Bauch druckempfindlich reagiert. Sind in der Blutuntersuchung die Hämatokrit- und Hämoglobinwerte erniedrigt, verlieren Sie möglicherweise Blut durch eine Wunde im Magen-Darm-Trakt.Die am besten geeignete Methode, ein Geschwür im Verdauungstrakt aufzuspüren, ist derzeit die Magenspiegelung, auch Endoskopie genannt. Sie erfolgt in den meisten Fällen in Kurznarkose - das heißt, dass Sie während der Untersuchung schlafen. Mithilfe eines biegsamen Schlauchs, der über den Mund bis in den Magen und den Zwölffingerdarm vorgeschoben wird, kann ein Gastroenterologe mit einer Videokamera die Wände von innen genau betrachten. Während dieser Untersuchung kann er durch das Endoskop blutende Gefäße veröden oder Gewebeproben nehmen. In dem entnommenen Gewebe kann das Labor später ein Geschwür von einem Tumor unterscheiden sowie eine bestehende Infektion mit Helicobacter pylori nachweisen.Behandlung: Medikamente meist ausreichendBei mildem Verlauf können schon allgemeine Maßnahmen wirksam sein, zum Beispiel:magenschonende KostRuhe und EntspannungHeilkräutertees, zum Beispiel mit Anis, Kümmel, Fenchel sowie Kamille, können magenberuhigend wirkenHeilerde, innerlich angewendet, kann überschüssige Säure binden Sind die Beschwerden stärker, wird Ihnen Ihr Arzt sogenannte Säureblocker verschreiben: Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol reduzieren die Produktion der aggressiven Magensäure, damit sich Ihre Schleimhaut erholen kann. Diese Medikamente werden meist über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen eingenommen.Ist eine Infektion mit Helicobacter pylori die Ursache, werden zwei bis drei verschiedene Antibiotika (Metronidazol, Clarytromycin, Amoxicillin) mit einem Säureblocker kombiniert. Die Behandlung dauert sieben bis zehn Tage. Ob der Keim dann aus Ihrem Magen verschwunden ist, prüft der Arzt etwa vier Wochen später mit einem speziellen Atemtest.Sollten Schmerzmittel die Entstehung Ihres Geschwürs ausgelöst haben, ist es sinnvoll, diese Medikamente abzusetzen. Sofern Sie diese nicht einfach weglassen können, kann ein Säureblocker verhindern, dass sich das Geschwür weiterentwickelt.Behandlung bei KomplikationenIn seltenen Fällen, in denen es nicht gelingt, eine Blutung zu stoppen, sowie bei einem lebensbedrohlichen Magen- oder Darmdurchbruch wird umgehend operiert.Vorbeugen: Was kann ich selbst tun?Finden Sie heraus, welche Situationen beziehungsweise Nahrungs- oder Genussmittel Ihre Schmerzen auslösen. Versuchen Sie, diese zukünftig zu meiden.Genießen Sie Kaffee und Alkohol nur selten und in Maßen, da beides die Säureproduktion ankurbelt.Achten Sie auf verträgliche Speisen und Getränke. Sehr scharfes oder sehr fettiges Essen bedeutet Schwerstarbeit für Ihren Magen.Werden Sie Nichtraucher.
Rauchen - Risiken und Methoden aufzuhören
Verteilen Sie die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten täglich.Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie magenschädigende Medikamente, zum Beispiel ASS oder Ibuprofen, gegebenenfalls absetzen können oder zusätzlich magenschützende Medikamente, beispielsweise PPI, einnehmen sollten.Bringen Sie mehr Entspannung in Ihr Leben: Regelmäßiger Sport oder Entspannungsübungen, wie Yoga, Meditation und progressive Muskelentspannung nach Jacobson, helfen Ihrem Körper, Stress abzubauen und mit anstrengenden Situationen besser fertig zu werden.
Berufsverband Deutscher Internisten e. V.: Magengeschwür / Zwölffingerdarmgeschwür. Was ist ein Magen-/Darmgeschwür? 18.08.2017. Internisten im Netz. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/magengeschwuer-zwoelffingerdarmgeschwuer/was-ist-ein-magen-darmgeschwuer.html (abgerufen am: 06.03.2020).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, 13.06.2018. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/magen-und-zwoelffingerdarmgeschwuere.2887.de.html?part=folgen-ej (abgerufen am: 06.03.2020).Kämpfer, B. et al.: Magengeschwür, 23.04.2019. Das Gastroenterologieportal. URL: http://dasgastroenterologieportal.de/Magengeschwuer.html (abgerufen am: 06.03.2020).
Die TK verwendet Cookies, um Ihnen einen sicheren und komfortablen Website-Besuch zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und der Übersicht der Cookies auf tk.de . Dort können Sie Ihre Einstellungen jederzeit nachträglich anpassen.
Details anzeigenDetails ausblenden
Sicherheit (erforderlich)
Wir authentifizieren Sie für einen sicheren Login, gewährleisten eine optimale Funktionalität der Website und speichern Ihre Cookie-Einstellungen.
Funktion
Wir stellen die Website auf allen Geräten optimal dar und erfahren, wie Besucher unsere Seite nutzen, um sie stetig zu verbessern.
Marketing
Wir möchten die Wirtschaftlichkeit unserer Werbemaßnahmen dauerhaft optimieren, indem wir den Erfolg unserer Kampagnen messen, Ihnen möglichst relevante Informationen anzeigen und verhindern, dass Ihnen wiederholt dieselben Werbeanzeigen angezeigt werden.
Dienste
Wir bieten vereinzelt Dienste von anderen Unternehmen (Dritten) an, wie z.B. Google Maps für Kartenansichten oder YouTube für die Anzeige von Videos. Wenn diese Cookies deaktiviert sind, können diese Inhalte nicht angezeigt werden.
Ihre Eingaben werden zurückgesetzt in MinutenSie haben länger keine Aktion durchgeführt. Zu Ihrer Sicherheit werden die von Ihnen eingegebenen Daten in Kürze gelöscht.