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Ist Diabetes gleich Diabetes?

Die Antwort lautet: Nein, Diabetes unterscheidet sich je nach Art stark. Die beiden verbreitetsten Formen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 haben zwar gemeinsam, dass bei ihnen der Blutzucker erhöht ist. Ansonsten unterscheiden sie sich aber in vielen Dingen und daher ist es ratsam, auch die Risikofaktoren getrennt voneinander zu betrachten.

Diabetes mellitus Typ 1 

Bis heute konnten Experten noch nicht feststellen, wieso genau der Körper bei Typ-1-Diabetes die eigenen insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Risikofaktoren für die Krankheitsentstehung nicht gänzlich geklärt sind. 

Diabetes kann vererbt werden

Fest steht auf jeden Fall, dass eine familiäre Vorbelastung das Erkrankungsrisiko für einen Diabetes Typ 1 erhöht. Das durchschnittliche Risiko liegt demnach

  • bei bis zu drei bis sechs Prozent, wenn ein Elternteil Typ-1-Diabetiker ist, wobei das Risiko bei einem betroffenen Vater dreimal höher ist als bei einer betroffenen Mutter,
  • bei 10 bis 25 Prozent, wenn beide Elternteile von einem Typ-1-Diabetes betroffen sind,
  • bei mindestens zehn Prozent, wenn bei Bruder oder Schwester ein Typ-1-Diabetes vorliegt,
  • bei 0,1 bis 0,3 Prozent, wenn in der Familie keine Fälle von Typ-1-Diabetes bekannt sind.

Säuglinge falsch ernährt

Abgesehen von der genetischen Betrachtung haben Experten in den letzten Jahren die Auswirkungen des Essverhaltens in den ersten Lebensmonaten auf die Entwicklung von Diabetes Typ 1 untersucht. Dabei kam heraus, dass sich das Erkrankungsrisiko erhöht, wenn Neugeborene 

  • frühzeitig Kuhmilch zu trinken bekommen - Stillen wirkt demnach vorbeugend,
  • in den ersten drei Monaten entgegen der üblichen Ernährungsempfehlung glutenhaltige Cerealien erhalten.

Diabetes mellitus Typ 2

Auch die Ursachen für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes sind noch nicht gänzlich geklärt. Fest steht jedoch, dass sich die Ausschüttung von Insulin bei diesen Patienten krankhaft verringert. Experten sehen dafür die folgenden Risikofaktoren. 

Auch hier spielt die Genetik eine Rolle 

Typ-2-Diabetes in der Familie ist auch bei dieser Diabetesform ein genetisches Risiko. Besonders groß ist dieses, wenn Verwandte ersten und zweiten Grades betroffen sind.

Ethnischer Hintergrund entscheidet mit

Forscher haben festgestellt, dass es nachweislich Gruppen gibt, die häufiger an Diabetes Typ 2 erkranken wie beispielsweise Ostasiaten, Afroamerikaner und Hispanier.

Ursachen in der Schwangerschaft

Bereits während der Schwangerschaft kann sich das Erkrankungsrisiko für das Kind durch eine mütterliche Glukosestoffwechselstörung erhöhen. Auch das Phänomen der "Small for Date"-Kinder erhöht das Risiko, dass das Kind später an Diabetes Typ 2 erkrankt. "Small for Date" bedeutet, dass die Neugeborenen bei der Geburt zu klein für ihr Reifealter sind.

Ungesunder Lebensstil ist schuld

Neben den genannten Faktoren steigert besonders unser heutiger Lebensstil das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken: Wir essen zu viel, zu fett und zu süß - und wir bewegen uns zu wenig. Die Folgen sind verheerend: Immer mehr Menschen haben Übergewicht - vor allem im unteren Bauchbereich-, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Das alles erhöht deutlich das Risiko, an einem Diabetes zu erkranken. 

Das eigene Erkrankungsrisiko prüfen

Mit dem Risikotest auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) und des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) können Sie online Ihr eigenes Risiko ermitteln, in Zukunft an Diabetes zu erkranken.