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Sie kommen überall in der Natur vor - vermehren sich jedoch vor allem im Magen-Darm-Trakt von Tieren. Über deren Ausscheidungen gelangen sie zum Beispiel auf die Schale von Eiern oder bei der Fleischverarbeitung auf rohes Fleisch. Küchenutensilien wie Messer oder Schneidebretter sind ebenfalls sogenannte Infektionsvehikel, mit denen Salmonellen auf weitere Lebensmittel - auch pflanzliche wie Salat oder Gemüse - übertragen werden können.

Auf diesen Lebensmitteln können sie, selbst tiefgekühlt, mehrere Monate überleben. Bei Temperaturen zwischen 10 und 47 Grad vermehren sie sich besonders rasch. Nehmen Sie die Bakterien beim Essen auf, können sie im Magen-Darm-Trakt eine sogenannte Salmonellose auslösen.

Durchfall mit Flüssigkeitsverlust

Nachdem Sie sich mit Salmonellen infiziert haben, kann es bereits wenige Stunden später zu einer Magen-Darm-Infektion kommen. Manchmal dauert es jedoch mehrere Tage, bis Sie folgende Beschwerden spüren:

  • Durchfall, der plötzlich einsetzt
  • Kopf- und Bauchschmerzen
  • Allgemeines Unwohlsein, gelegentlich auch Erbrechen 
  • Leichtes Fieber 

Meist halten die Symptome über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab. Bei Kindern unter fünf Jahren, älteren Menschen sowie Vorerkrankten mit einem geschwächten Immunsystem kommt es häufiger zu einem schwereren Verlauf. Sie leiden zum Teil unter hohem Fieber und verlieren sehr viel Flüssigkeit und damit auch essenzielle Salze. Das kann unter anderem zu einem Kreislaufkollaps, zu Nierenversagen oder auch zu einer Sepsis führen. 

Diagnose durch Stuhluntersuchung

Haben Sie den Verdacht, sich mit Salmonellen infiziert zu haben, suchen Sie eine Ärztin oder einen Arzt auf. Oft deuten schon die typischen Beschwerden auf eine Salmonellose hin. Zur Absicherung wird im Labor eine Stuhlprobe auf den Erreger hin untersucht.

Meldung an das Gesundheitsamt und Isolation

Salmonellose ist nach § 6 und § 7 des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig. Sind Sie in der Lebensmittelverarbeitung tätig oder sind mehrere Personen gleichzeitig erkrankt, wird bereits der Verdacht auf Salmonellose an das Gesundheitsamt weitergegeben. Jede bestätigte Infektion muss die Arztpraxis innerhalb von 24 Stunden übermitteln. Das Gesundheitsamt ordnet gegebenenfalls eine Isolation der erkrankten Personen an und trifft bei Bedarf weitere Maßnahmen, damit sich die Infektionskrankheit nicht weiter ausbreitet. 

Salmonellen können sich hartnäckig im Körper halten: Oft sind Betroffene bis zu einem Monat lang ansteckend. Besonders bei kleinen Kindern oder hochbetagten Personen kann sich diese Phase auf mehrere Monate bis zu einem halben Jahr ausdehnen. Daher werden Erkrankte so lange zu Nachuntersuchungen gebeten, bis drei Stuhlproben nacheinander negativ sind.

Salmonellenarten

2.700 unterschiedliche Salmonellenarten sind weltweit bekannt, die häufigsten sind: 

Salmonellose

Die in unseren Breiten vorherrschende Art Salmonella Enteritidis verursacht am häufigsten Magen-Darm-Infektionen (Gastroenteritis). In Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 2020 insgesamt 8.743 Erkrankungen gemeldet, wobei es 109 Erkrankungsausbrüche gab. Langfristig betrachtet sinken die Fallzahlen hierzulande.

Typhus

Salmonella Typhi verursacht Typhus, eine schwere Allgemeinerkrankung mit Durchfall. Der Erreger kommt vor allem in warmen Ländern mit mangelhaften hygienischen Verhältnissen vor. Neben Fieber, Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen leiden Betroffene auch manchmal unter Husten. Schätzungen zufolge sterben weltweit jedes Jahr 200.000 Menschen an dieser Infektionskrankheit. In Deutschland erkranken jährlich zwischen 50 bis 200 Menschen. 2020 lag die Zahl pandemiebedingt bei lediglich 26 Fällen. In der Mehrzahl waren ungeimpfte Reisende betroffen. Salmonella Typhi ist die einzige Salmonellenvariante, gegen die aktuell eine Reiseimpfung zur Verfügung steht.

Paratyphus

Eine dem Typhus ähnliche, aber meist leichter verlaufende Erkrankung, die in Deutschland nur selten auftritt - 2020 wurden zehn Fälle bestätigt. Paratyphus wird durch den Erreger Salmonella Paratyphi ausgelöst.

Auskurieren: viel trinken und schonen

Nur in bestimmten Fällen werden Antibiotika gegen das Bakterium eingesetzt, denn in der Regel sprechen die Erreger nicht gut darauf an. Im Gegenteil besteht die Gefahr, dass sich resistente Stämme bilden. Einfache Maßnahmen tragen dazu bei, dass Sie wieder genesen:

  • Trinken Sie ausreichend - am besten stilles Wasser oder milde Tees. Verlieren Sie viel Flüssigkeit, kann eine sogenannte Elektrolyt-Lösung aus der Apotheke helfen. Sie enthält neben Wasser auch lebenswichtige Salze. Insbesondere kleine Kinder oder Ältere benötigen oft noch zusätzliche Flüssigkeit über Infusionen - dazu werden sie stationär in ein Krankenhaus aufgenommen. 
  • Wenn Sie wieder Appetit verspüren, nehmen Sie möglichst kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten mit wenig Ballaststoffen und etwas Salz zu sich.
  • Ruhen Sie sich aus und vermeiden Sie körperliche Anstrengung, bis es Ihnen wieder besser geht.

Lebensmittelhygiene beugt Infektionen vor

  • Achten Sie bereits beim Einkauf von Lebensmitteln darauf, die empfohlene Kühlkette einzuhalten und nutzen Sie gegebenenfalls eine Kühltasche, um die Produkte zu transportieren. 
  • Bewahren Sie Lebensmittel wie Geflügelfleisch, Salate, Mayonnaise, Speiseeis, Seetiere sowie rohe Fleisch- und Wurstwaren am besten einzeln verpackt stets im Kühlschrank auf und verbrauchen Sie diese möglichst schnell. 
  • Schütten Sie das Auftauwasser von gefrorenem Geflügel immer weg und reinigen Sie gründlich alle Flächen, die damit in Kontakt gekommen sind. Bereiten Sie Gemüse oder Salat auf anderen Küchenbrettern zu als rohes Fleisch und andere rohe tierische Produkte.
  • Unerhitzte Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet wurden, sind besonders anfällig für Salmonellenbefall. Verzehren Sie diese sofort oder stellen Sie sie direkt nach der Zubereitung in den Kühlschrank. Lagern Sie sie dort maximal 24 Stunden, bevor Sie sie essen.
  • Salmonellen werden nur dann sicher abgetötet, wenn die Temperaturen im Inneren eines Lebensmittels für mindestens 10 Minuten über 75 °C liegen. Wählen Sie entsprechende Garzeiten - besonders bei Speisen mit Ei oder Geflügelfleisch. Essen Sie warme Mahlzeiten möglichst innerhalb von zwei Stunden nach Zubereitung.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Verfallsdaten Ihrer Lebensmittelvorräte und entsorgen Sie abgelaufene Produkte.
  • Waschen Sie sich konsequent und gründlich die Hände, bevor Sie Speisen zubereiten, vor dem Essen, nach dem Besuch der Toilette oder nach Kontakt mit Hygieneprodukten wie Windeln.

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Salmonellen finden Sie beispielsweise auf dem Webportal Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auch das TK ÄrzteZentrum beantwortet Ihre Fragen unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 00, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.