Faire Preise für Arzneimittel
Die Ausgaben für Arzneimittel steigen seit Jahren stetig an. Kostentreiber sind dabei patentgeschützte Arzneimittel. Im Jahr 2022 waren diese für knapp 50 Prozent der Ausgaben verantwortlich, machten aber nur sechs Prozent der verordneten Tagesdosen aus.
Seit vielen Jahren setzen wir als TK uns für faire Arzneimittelpreise ein. In diesem Rahmen haben wir verschiedene Reporte veröffentlicht:
Arzneimittel-Fokus: Gentherapeutika - Hoffnungsträger oder Systemsprenger?
Was bedeuten neue Arzneimittel wie Gentherapeutika für unser Gesundheitssystem? Können sie Hoffnungsträger für Tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland sein, wenn sie drohen, das System zu sprengen, weil die hohen Kosten die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) an finanzielle Grenzen bringen? Das ist die zentrale Frage des Reports "Arzneimittel-Fokus: Gentherapeutika - Hoffnungsträger oder Systemsprenger?" aus dem Jahr 2024.
In Zusammenarbeit mit dem aQua-Institut zeigen wir in einer Pipeline-Analyse, dass in den kommenden Jahren an die 50 neue Gentherapeutika auf den deutschen Markt kommen könnten. Potenziell 3,8 Millionen Patientinnen und Patienten könnten von den neuen Therapeutika profitieren. Die prognostizierten Ausgaben für diese Medikamente liegen bei rund 27 bis 36 Milliarden Euro.
Diese Medikamente bringen vielen Menschen berechtigte Hoffnung. Gleichzeitig fehlen noch die Langzeitdaten. Daher brauchen wir Preise, die sich an den tatsächlichen Forschungs- und Herstellungskosten orientieren. Aktuell schaukeln sich die Preise immer weiter hoch, vor allem weil bei Arzneimitteln einer völlig neuen Wirkstoffklasse wie Gentherapeutika keine Vergleiche mit Therapiealternativen möglich sind.
Der Blick in die USA, nach Frankreich und Japan soll uns dabei helfen, dem Problem der steigenden Arzneimittelausgaben zu begegnen und die Diskussion über ein neues Preisbildungsmodell anzustoßen. Denn wir möchten verhindern, dass Ärztinnen und Ärzte irgendwann aus ökonomischen Gründen entscheiden müssen, welche Patientinnen und Patienten sie mit den neuen Therapien behandeln können und welche nicht.
Arzneimittel-Fokus: Pillen, Preise und Patente
"Wenig Aufwand, maximaler Gewinn" so lassen sich die Ergebnisse des "Arzneimittel-Fokus: Pillen, Preise und Patente" aus dem Jahr 2023 zusammenfassen. In diesem Report beschreiben wir in Zusammenarbeit mit dem aQua-Institut die Marktstrategien, mit denen die Pharmaindustrie versucht, den Patentschutz möglichst lang aufrecht zu erhalten, um maximale Gewinne zu erwirtschaften.
Lieferklima-Report: Was hilft wirklich gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln?
Pauschale Preiserhöhungen von Arzneimitteln sind keine Lösung bei der Bekämpfung von Lieferengpässen. Zu diesem Ergebnis kommt die TK im Lieferklima-Report, in dem die Liefersituation Ende 2022 analysiert wird und Vorschläge unterbreitet werden, wie Rabattverträge sinnvoll weiterentwickelt werden können. Die Analysen zeigen, dass rabattfreie Arzneimittel doppelt so häufig von Lieferengpässen betroffen sind wie Rabattarzneimittel. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, empfiehlt die TK daher unter anderem Rabattverträge zu Lieferverträgen weiterzuentwickeln: Höhere Preise müssen an klare Maßnahmen seitens der Hersteller geknüpft sein, die für robustere und diversifizierte Lieferketten sorgen.
Drug-Future-Report: Wie bleiben Arzneimittel auch in Zukunft bezahlbar?
Kinder mit einer angeborenen Augenkrankheit können wieder sehen. Unheilbar an Blutkrebs Erkrankte leben viele Jahre symptomfrei. Möglich machen dies innovative gentherapeutische Therapien. Im Drug-Future-Report aus dem Jahr 2019 haben wir diese Entwicklungen betrachtet, die neben großen Hoffnungen für schwerkranke Patientinnen und Patienten auch viele medizinische, ethische und finanzielle Fragen mit sich bringen. Das Modell des "dynamischen Evidenzpreises" war ein erster Vorschlag, wie man diesen Herausforderungen zukünftig begegnen kann.
Bei Fragen zu den Inhalten wenden Sie sich bitte an: drug-future-report@tk.de