Innovationsreport
Um die Qualität der Arzneimittelversorgung - insbesondere mit innovativen Produkten - zu verbessern, unterstützt die TK ein Forschungsvorhaben der Universität Bremen unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Glaeske, Arzneimittelexperte am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik. In der Studie geht es um die Bewertung und den Einsatz neuer Arzneimittel. Die Ergebnisse der Studie werden jährlich im "Innovationsreport" veröffentlicht.
Ziel der Innovationsreporte ist es, mehr Transparenz in den Arzneimittelmarkt zu bringen und Ärztinnen und Ärzten eine bessere Orientierung für die Anwendung neuer Arzneimittel zu geben.
In den Reporten werden die Arzneimittel nach den folgenden drei Kategorien bewertet:
- verfügbare Therapiealternativen
- nachgewiesener Zusatznutzen
- Vergleich der Kosten zu bereits verfügbaren Therapien
Die Ergebnisse werden je Wirkstoff anhand eines übersichtlichen Ampelschemas dargestellt. In die Gesamtbewertung des Arzneimittels fließt der nachgewiesene Zusatznutzen dabei mit einer höheren Wertigkeit ein, um den Schwerpunkt auf die Versorgungsqualität zu legen.
Zusätzlich wird anhand von TK-Routinedaten analysiert, in welchem Umfang die bewerteten Arzneimittel Eingang in den Versorgungsalltag finden.
Neben den Kapiteln zu den oben dargestellten Arzneimittel-Analysen enthält jeder Report ein Sonderkapitel, das weitere Themen der Pharmakotherapie intensiver aufgreift.
Der Innovationsreport ist jeweils in zwei Fassungen erhältlich:
- Langfassung für Wissenschaft und Gesundheitspolitik: enthält zusätzliche Versorgungsanalysen und detaillierte Hintergrundinformationen zu den Arzneimitteln
- Kurzfassung für den praktischen Gebrauch im handlichen Taschenbuchformat: enthält die strukturierte Übersicht der Bewertung der neuen Arzneimittel.
Hinweis:
Niedergelassene Ärzte, die bereits die TK-Arzneimittelnews abonniert haben, erhalten die Kurzfassung der Innovationsreporte als besonderen Service der TK automatisch.
Innovationsreport 2021
Der im März 2022 veröffentlichte Innovationsreport 2021 bildet den Abschluss der Reihe der Innovationsreporte. Im Report wird ein Fazit aus den vergangenen acht Innovationsreporten gezogen. Insgesamt bewerteten die Autorinnen und Autoren 200 Wirkstoffe und -kombinationen. Die Hälfte wurde mit einer roten Gesamtampel versehen und damit als nicht innovativ eingestuft. Dennoch steigen die Kosten für Arzneimittel kontinuierlich an. Der Report zeigt die Schwächen des AMNOGs auf, beschreibt, wie andere Länder mit steigenden Arzneimittelkosten umgehen, und macht Vorschläge, wie mit kurzfristigen Maßnahmen Einsparungen generiert werden können, um die Finanzierungslücke in der GKV zu schließen.
Innovationsreport 2020
Der im September 2020 veröffentlichte Innovationsreport 2020 analysiert die neuen Arzneimittel des Jahres 2017. Im Sonderkapitel widmet sich der Report dem Thema Spinale Muskelatrophie. Am Beispiel des Gentherapeutikums Zolgensma® diskutieren die Autorinnen und Autoren über klare Regelungen für den Einsatz noch nicht in Europa zugelassener Arzneimittel. Sie fordern neue Erstattungsmodelle für diese teuren Einmaltherapien. Zum Zulassungsprozess von Nusinersen erfahren Sie mehr in einem Gastbeitrag von Professor Broich und seinen Kolleginnen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Hier werden unter anderem die Prozesse der europäischen Zulassungsbehörde EMA und der amerikanischen FDA miteinander verglichen.
Innovationsreport 2019
Der im Oktober 2019 veröffentlichte Innovationsreport 2019 analysiert die neuen Arzneimittel des Jahres 2016. Im Sonderkapitel widmet sich der diesjährige Report dem Thema Impfen und Impfpflicht. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich mit der Frage, ob eine Impfpflicht wirklich zu einer Erhöhung der Impfraten beiträgt. Dazu werfen sie auch einen Blick in andere Länder, in denen es bereits eine Impfpflicht gibt. Darüber hinaus gehen sie der Frage nach, ob die Empfehlung der STIKO hinsichtlich einer Standard-Grippeschutzimpfung von Erwachsenen ab 60 Jahren noch zeitgemäß ist.
Innovationsreport 2018
Der im Oktober 2018 veröffentlichte Innovationsreport 2018 analysiert die neuen Arzneimittel des Jahres 2015. Im Sonderkapitel widmet sich der diesjährige Report der Behandlung von Alzheimer-Demenz - eine Diagnose, die Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen stellt. Die Autorinnen und Autoren gehen der Frage nach, mit welchen Medikamenten die Betroffenen einer Demenz versorgt werden und wie es um die Zukunft der Arzneimitteltherapie für diese Erkrankung bestellt ist.
Innovationsreport 2017
Der im September 2017 veröffentlichte Innovationsreport 2017 analysiert die neuen Arzneimittel des Jahres 2014. In dem Sonderkapitel "Biosimilars in der Onkologie" wird dieses Jahr der Einsatz von Biosimilars thematisiert. Aus klinischer Sicht stellen Biosimilars eine gute Alternative zu den nicht mehr patentgeschützten, aber weiterhin kostenintensiven Referenzarzneimitteln dar. Denn die Markteinführung von Biosimilars in Europa basiert auf wissenschaftlich fundierten und streng kontrollierten Zulassungsverfahren.
Innovationsreport 2016
Der im September 2016 veröffentlichte Innovationsreport 2016 analysiert die neuen Arzneimittel des Jahres 2013. In den zwei Sonderkapiteln "Lipidsenker" und "Fünf Jahre AMNOG" wird dieses Jahr einerseits der Frage nachgegangen: "Behandlung von Blutfettwerten oder Patientenrisiken?". Zum anderen werden fünf Jahre nach Einführung des AMNOG die Entwicklung des AMNOG in der Vergangenheit und wünschenswerte Weiterentwicklungen für die Zukunft aufgezeigt.