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Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird von einem Herpes-Virus, dem Epstein-Barr-Virus (EBV), ausgelöst. Die meisten Menschen stecken sich zwischen ihrem 15. und 24. Lebensjahr damit an. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass weit über 80 Prozent der Erwachsenen den Erreger EBV in sich tragen.

Die Kusskrankheit

Das Epstein-Barr-Virus wird durch den Speichel einer infizierten Person übertragen - daher ist das Pfeiffersche Drüsenfieber auch unter der Bezeichnung Kusskrankheit bekannt. Sehr selten infizieren sich Menschen auch über Geschlechtsverkehr, Bluttransfusionen oder eine Organtransplantation. Die Inkubationszeit beträgt etwa 10 bis 50 Tage. 

Lebenslang geschützt

Haben Sie die Infektion einmal durchgemacht, sind Sie Ihr Leben lang immun gegenüber dem Erreger. Doch wie alle Herpes-Viren verbleibt auch dieser Erreger im Körper. Schubweise kann er wieder aktiviert und über den Nasen-Rachen-Raum ausgeschieden werden. Für Sie verlaufen diese Phasen meist symptomlos, da Ihr Körper bereits einen Immunschutz aufgebaut hat. Sie können das Virus in dieser Zeit allerdings an andere, noch nicht infizierte Menschen übertragen. 

Grippeartige Symptome 

Die Erkrankung kann unterschiedlich in Erscheinung treten und verlaufen. Gerade bei Kindern wird das Pfeiffersche Drüsenfieber oft nicht erkannt, da sie nur milde oder keine Symptome zeigen. Bei Erwachsenen beginnt eine Infektion üblicherweise mit klassischen Erkältungsbeschwerden.

Typische Anzeichen

  • Fieber
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche 
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Halsschmerzen, Mandel- und Rachenentzündung, ggf. mit weißlich-grauen Belägen
  • Lymphknotenschwellungen, vorwiegend am Hals
  • Übelkeit und Bauchschmerzen 
  • Angeschwollene Leber oder Milz

Ist der Rachenraum geschwollen, kann dies insbesondere bei Kindern die Atmung behindern. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind bekommt nur schwer Luft, suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Mögliche Komplikationen

Einige Betroffene entwickeln eine zusätzliche bakterielle Infektion (Streptokokken), die jedoch mit Antibiotika gut behandelt werden kann.

Nur selten kommt es beim Pfeifferschen Drüsenfieber zu schwerwiegenden Komplikationen wie Hirnhautentzündung , Herzmuskelentzündung oder einer Gelbsucht. Haben Sie starke Schmerzen, hohes Fieber oder nehmen Sie neue, auch untypische Symptome wahr, suchen Sie umgehend eine ärztliche Praxis auf.

Schonen Sie sich

Schwillt die Milz infolge der Virusinfektion sehr stark an, kann sie im Extremfall reißen. Ein solcher Milzriss ist zwar äußerst selten, aber lebensbedrohlich und muss sofort operativ behandelt werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wie lange Sie sich schonen und auf sportliche Betätigung verzichten sollten, um einer solchen Komplikation vorzubeugen.

Diagnose 

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird mit Ihnen über Ihre Beschwerden sprechen, in Ihren Hals schauen, Ihre Lymphknoten und gegebenenfalls Ihren Bauch abtasten. Dies dient auch dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome aufweisen können. Gegebenenfalls erfolgt auch eine Ultraschalluntersuchung Ihrer Leber oder Milz.

Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um das Pfeiffersche Drüsenfieber handelt, wird Ihnen eventuell Blut abgenommen. Im Labor lassen sich Antikörper gegen bestimmte Proteine des Epstein-Barr-Virus nachweisen. 

Symptomatische Behandlung 

Es gibt keine Therapie gegen die Erkrankung selbst, doch in den meisten Fällen verläuft diese mild und komplikationslos. Bei starken Atembeschwerden durch die Schwellung im Hals verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen eventuell Kortison, das abschwellend wirken kann. Bei einer bakteriellen Zusatzinfektion können Antibiotika helfen. Darüber hinaus können Sie sich darauf konzentrieren, Symptome abzuschwächen und Ihre Immunabwehr zu unterstützen. 

Machen Sie es Ihrem Körper leichter:

  • Bleiben Sie im Bett, insbesondere solange Sie Beschwerden haben.
  • Trinken Sie viel.
  • Bevorzugen Sie leicht verdauliche sowie weiche, also rachenfreundliche Nahrung.
  • Intensivieren Sie Ihre Mundhygiene durch häufigeres, sanftes Zähneputzen und Gurgeln. 
  • Bei hohem Fieber: Wenden Sie Wadenwickel an oder nehmen Sie schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente ein.
  • Schmerzen die geschwollenen Mandeln oder Lymphknoten am Hals, können Sie die Beschwerden mit kalten Quarkwickeln lindern.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber dauert üblicherweise zwei bis vier Wochen. Es kommt jedoch vor, dass Menschen sich auch Wochen oder Monate danach noch matt und abgeschlagen fühlen. Haben Sie Geduld und gönnen Sie sich oder Ihrem Kind Ruhe, bis die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist.

So können Sie vorbeugen

Eine Impfung gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es nicht. Sie können jedoch Ihr Risiko, sich mit den auslösenden Epstein-Barr-Viren zu infizieren, verringern: Meiden Sie den Kontakt zu akut erkrankten Personen. Hat sich jemand in Ihrem nahen Umfeld angesteckt, verzichten Sie darauf, ihn oder sie zu küssen sowie Gläser und Besteck gemeinsam zu nutzen.